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15
07
2018

Start und Ziel des Havellaufs am Flensburger Löwen in Berlin-Wannsee.- Foto Dr. Erdmute Nieke

Berlins schönster Sommerlauf – Impressionen vom 29. Havellauf am 15. Juli 2018 in Berlin-Wannsee – von Dr. Erdmute Nieke

By GRR 0

Berlin ist seit eineinhalb Wochen im Sommerferien- und Baustellenmodus! Schon Sonntag Morgen um 7.45 Uhr wird auf der Baustelle der A100 gebaut! Große Betonstaubwolken ziehen in der Morgensonne von der Rudolf-Wissell-Brücke über Charlottenburg.

Mein Ziel ist eine Insel: Wannsee. Am Wannseelöwen startet heute um 9 Uhr der 29. Havellauf. 25 Jahre hat diese Veranstaltung unser Lauftreffleiter und Berliner Lauflegende Bernd Hübner (https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_H%C3%BCbner) und seine Frau Monika organisiert, nun wird er zum vierten Mal von „Pro Sport Berlin 24 e. V.“ durchgeführt.

Schon an der Königsstraße hängen orange Wegweiser „Havellauf“. Die Startnummer gab es im Frühbucherrabatt für 10 Euro. Startnummer holen, Tombolateilnahme anmelden und Kleiderbeutel abgeben und los kann es gehen.

408 Läufer*innen starten pünktlich um 9 Uhr. Immer geht es am Havelufer entlang, eine leichte Brise und fast nur Schatten von vielen großen und alten Bäumen. Wenn ich nicht auf die Wurzeln achten müsste, würde mein Blick fast nur durch diese herrliche Natur- und Kulturlandschaft schweifen: Pfaueninsel, Kirche Peter und Paul Nikolskoe, Gasthaus Moorlake, Heilandskirche Sakrow am anderen Ufer, die berühmete Glienicker Brücke, Schloss Glienicke; hier am Schlosspark-Tor mit den schmiedeeiseren Hirschen wird gewendet und auf dem Weg zurück kommt der Blick auf das hölzerne Schlösschen der Pfaueninsel und den Grunewaldturm und die Kugeln der ehemaligen Radarstation des Teufelsberges dazu.

Gerahmt wird alles von den ersten Segelbooten auf dem Wannsee.

Auf der Laufstrecke selbst wird es auch nie langweilig. Bei km 5 kommt Niels Michalk – der Sieger zum sechsten Mal in Folge – bereits entgegen (Zielzeit 0:47:05). Der begleitende Radfahrer hat gut zu tun, den Weg frei zurufen und gleichzeitig in die Pedale zu treten.

Die Strecke ist nicht nur eine Augenweide, auch für Nase und Ohren gibt es viele Eindrücke: Auf der Pfaueninsel kräht ein Hahn, wenn wir im Frühling da trainieren, hören wir immer die Pfauen rufen. Auf dem Rückweg ist es an der Kirche Nikolskoe genau 10 Uhr (Niels: das hast Du leider verpasst) und das Glockenspiel erklingt.

Der Wald duftet noch morgenfrisch, zum Glück gab es in der vergangenen Woche Regen und so sind die Wege nicht staubig. Das Wasser riecht an einigen Stellen schon ziemlich abgestanden. Im Ziel verbreitet der Bratwurststand vom Seelöwen (ein nettes Ausflugslokal – immer gut besucht) seine ganz eigene Duftnote.

Im Ziel ist alles da, was die Läuferin braucht. Wasser und Tee und Sanitäter*innen, die leider auch gut zu tun haben. Die Wurzeln haben wohl nicht alle gut bewältigt. Außerdem treffen sich die Läufer*innen, diese eingeschworene Gemeinschaft. Ich höre so oft das „Hallo, wie geht es Dir? Was ist Dein nächster Lauf? Wie war…?“

Siegerehrung, einschließlich der zweier Läufer, die bei allen 29 Havelläufen dabei waren – Respekt – und die jährliche Tombola runden diesen Sommerlauf ab, bereits mein fünftes Mal.

Zu Recht verdient dieser kleine und feine Wettkampf den Titel „Berlins schönster Sommerlauf“.

DANKE, allen unermüdlichen Helferinnen und Helfern, die uns dieses wunderbare Lauferlebnis ermöglichen!

Ich freue mich auf den 30. Havellauf im Juli 2019!

Dr. Erdmute Nieke

 

 

 

 

 

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