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21
05
2018

Eva Vrabcová-Nývltová | CZE | 1:11:54 - Photo. Run cCech

Europäische Läufer dominieren beim Mattoni Karlovy Vary Half Marathon 2018

By GRR 0

Der diesjährige Mattoni Karlovy Vary Half Marathon (früher Karlsbad) (ein mit dem IAAF Gold Label prämierter Straßenlauf) wird in die Geschichte eingehen. Im sechsten Jahr der Veranstaltung (19.5.2018) können die ersten europäischen Gewinner bei Männern und Frauen bekanntgegeben werden.

Wie von den Experten vorausgesagt, belegte Eva Vrabcová-Nývltová den ersten Platz. „Bis vor kurzem hätte ich nie gedacht, ein solches Rennen zu gewinnen. Es ist ein unglaubliches Gefühl“, teilte die tschechische Nummer eins mit, nachdem sie das Ziel überquert hatte.

Bei den Männern nahm der ukrainische Läufer Roman Romanenko den ersten Platz auf dem Podium ein. Mit diesem Ausgang hat das Karlsbader Rennen das Projekt „Europahelden“ (EuroHereos) ins Leben gerufen – eine neue gemeinsame Initiative von RunCzech und European Athletics, die die Entwicklung der Leichtathletik auf dem alten Kontinent fördern soll.

Tschechiens beste Langstreckenläuferin Eva Vrabcová-Nývltová, die in 1:11:01h einen neuen tschechischen Rekord beim Sportisimo Halbmarathon in Prag 2018 aufstellte, war bei den Frauen die heiße Titelanwärterin. Von den ersten Metern an konnte sie zeigen, dass die Voraussagen richtig waren. Sie gab ihren europäischen Rivalinnen von Anfang an keine Chance und beendete mit ihrem Sieg die 18-jährige Wartezeit auf die erste tschechische Siegerin  bei einem RunCzech-Rennen. Der letzte Sieg wurde von Jana Klimešová beim Prager Halbmarathon erreicht und geht ins Jahr 2000 zurück.

Eva Vrabcová-Nývltová war überglücklich, als sie die Ziellinie überquerte, obwohl sie den Großteil des Rennens alleine laufen musste. „Ich hatte keine Endzeit im Kopf, aber trotzdem war es von Anfang an hart. Ich rannte alleine, es gab einen starken Wind, und ich konnte die Situation nicht einschätzen, als ich die Männer an mir vorbeilaufen sah. Glücklicherweise sind zwei Männer bei Kilometer zehn zu mir aufgelaufen , mit denen ich erstaunlich gut zusammengearbeitet habe, was mir sehr geholfen hat. Ich glaube, ich muss mir irgendeine Belohnung ausdenken“, scherzte die Gewinnerin.

Wie bei traditionellen RunCzech-Rennen üblich, wurde sie von den fantastischen Zuschauermassen entlang der Strecke angefeuert. „Ich hatte ein großartiges Rennen und liebe diese Kulisse. Ich konnte die Unterstützung der Zuschauern wirklich fühlen, was auch einer der Gründe ist, warum ich RunCzech-Rennen so sehr liebe“, verriet Eva Vrabcová-Nývltová ihre Begeisterung und fügte mit Blick auf das Projekt EuroHeroes hinzu: „Es hat mir die Chance gegeben, mir einen persönlichen Traum zu erfüllen und die tschechische Nationalhymne bei einem RunCzech-Rennen zu hören. Mir ist durchaus bewusst, dass die Welt immer noch da draußen ist, aber es ist eine große Quelle der Inspiration, um mich weiter zu verbessern.“ Das Karlsbader Rennen war auch eine gute Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Berlin im August.

Eva Vrabcová-Nývltová überquerte nach 1:11:54h die Ziellinie und verbesserte den tschechischen Streckenrekord um mehr als fünf Minuten. Die Ukrainerin Olha Kotovská belegte mit einer Zeit von 1:16:16h den zweiten Platz, gefolgt von einer weiteren tschechischen Läuferin, Kristýna Dvořáková (1:17:46h). Die dritte Tschechin, die ins Ziel kam, war Marcela Joglová (1:18:19h).

Bei den Männern war der Kampf um die Podiumsplätze einer zwischen der Ukraine und Spanien. Im Laufe des Rennens dünnte die Führungsgruppe immer weiter aus, bis nur noch Roman Romanenko und Houssame Bennabou am Ruder waren. Etwa ab Kilometer 14 forcierte der Ukrainer Romanenko das Tempo und ließ Bennabou hinter sich. „Ich fühlte mich gut und sagte mir, ich werde versuchen, es zu tun. Ich glaubte, dass ich in der Lage sein würde, mein Tempo bis ins Ziel zu halten, und ich bin sehr zufrieden, das geschafft zu haben“, erklärte der begeisterte Läufer, der im Ziel noch einige Energiereserven hatte, um mit der Menge zu feiern.

Roman Romanenko – Foto: Run Czech

Der ukrainische Athlet triumphierte mit einer Zeit von 1:03:58h, Houssame Bennabou beendete das Rennen als Zweiter in 1:04:16h, und der Ukrainer Serhiy Lebid wurde in 1:05:08h Dritter.

Der klare Favorit unter den tschechischen Männern war Ondřej Fejfar. Und genau wie Eva Vrabcová-Nývltová hatte er nicht die Absicht, die Fans zu enttäuschen. „Ich hatte heute ein großartiges Rennen, es war einer meiner besten Halbmarathons, und ich bin sehr zufrieden. Ich finde die Laufstrecke einfach magisch, und wie immer war die Atmosphäre großartig mit erstaunlich vielen Menschen, die mich anspornten, mehr zu geben. Ich habe nicht einmal die Hügel bemerkt“, sagte Fejfar, der sich sehr erfreut zeigte über seine Zeit von 1:07:45h beim Mattoni Karlovy Vary Half Marathon. Mit ihm auf dem Podium standen Jiří Petr (1:11:23h) und Petr Kubričan (1:11:34h).

Insgesamt waren neun europäische Nationen beim EuroHeroes-Projekt in der weltberühmten Kurstadt vertreten.

Beim diesjährigen Mattoni Karlovy Vary Half Marathon nahmen fast 4000 Läufer am Hauptrennen teil. Der begleitende dm-Family-Run war Gastgeber für über 2.700 Teilnehmer.

Highlights of the race HERE

Results
Men

1. Roman Romanenko | UKR | 1:03:58
2. Houssame Benabbou | ESP | 1:04:16
3. Serhiy Lebid | UKR | 1:05:08
4. Ricardo Serrano | ESP | 1:05:49
5. Ihor Olefirenko | UKR | 1:06:55
6. Oleksandr Sitkovskyi | UKR | 1:07:31
7. Ondřej Fejfar | CZE | 1:07:45
8. Rok Puhar | SLO | 1:08:19
9. Mitja Kreus | SLO | 1:10:29
10. Jiří Petr | CZE | 1:11:23

Women
1. Eva Vrabcová-Nývltová | CZE | 1:11:54
2. Olha Kotovska | UKR | 1:16:16
3. Kristýna Dvořáková | CZE | 1:17:46
4. Vaida Zusinaite | LTU | 1:18:03
5. Jenny Spink | GBR | 1:18:10
6. Marcela Joglová | CZE | 1:18:19
7. Neja Kršinar | SLO | 1:19:59
8. Petra Kamínková | CZE | 1:20:18
9. Ivana Sekyrová | CZE | 1:20:58
10. Neja Küffnerová | CZE | 1:22:06

Tadeáš Mahel

author: GRR