Helmut Winter bei seinem Vortrag im Schlot - Foto: Horst Milde
9. Berliner Läufertreffen in der Kunstfabrik Schlot am 16. Januar 2019 mit Helmut Winters Weltrekordreferat zu Eliud Kipchoge und Ehrungen
Das 9. Berliner Läufertreffen fand am Mittwoch, dem 16. Januar 2019 um 19.00 Uhr wieder in der „Kunstfabrik Schlot“ Invalidenstrasse 117 (in den Edisonhöfen) beim Marathonläufer John Kunkeler statt.
John Kunkeler, als Miteigner des Schlot, begrüßte die Besucher. Wieder waren viele Gäste zum ersten Mal Gast im Schlot waren. Der Schlot, Berlinweit als Jazzadresse bekannt, wird von zwei Marathonläufern geleitet, was wohl einmalig sein dürfte. Der Schlot war mit etwas mehr als 100 Zuhörern mehr als gut gefüllt.
Besonders begrüßt wurden der Sieger des 1. Berlin-Marathon 1974 Günter Hallas (41 Teilnahmen beim Berlin-Marathon) sowie Regina Sowinski, als Rekord-Finisherin beim Berlin-Marathon (33x) und Wilfried Köhnke als Rekord Finisher (43x).
Burkhard Swara aus dem Emsland, der im Vorjahr fehlte, war wieder mit „Flitzpiepe“ Eva-Maria Lehmann im Schlot dabei. Besonders begrüßt wurde auch Gesine Strempel, die ehemalige Moderatorin vom SFB/RBB.
Nach der erfolgreichen Premiere 2017, gab es in diesem Jahr auch eine Ehrung für hochverdiente Mitarbeiter.
2017 gehörten zu den Geehrten, die über Jahrzehnte ehrenamtlich sich erfolgreich für die Entwicklung des Laufsports in dieser Stadt engagierten:
- Dr. med Willi Heepe, als Marathon-Arzt und
- John Kunkeler als Organisator und Streckenvermesser mit IAAF/AIMS (A-grade) Status.
2018 wurden geehrt:
- Jürgen Friede vom Weißenseer SV „Rot Weiß“ (Organisator) und
- Christoph Kopp – langjähriger Trainer und Elite-Athleten Verpflichter.
2019 erhielten die Ehrungen:
- Karl-Heinz Flucke (TusLi/LG Süd), Organisator und jahrzehntelange Tätigkeiten beim BLV und DLV
- Roland Winkler, Organisator im nationalen und internationalen Bereich, Streckenvermesser
- Ehepaar Günter und Margret Schulz, jahrzehntelange Werber im Ausland für den BERLIN-MARATHON, BLV Kampfrichter, Sportabzeichen Prüfer.
Über alle wird noch in gesonderten Beiträgen über ihre jahrzehntelange Tätigkeiten berichtet.
Helmut Winter, den Lesern von German Road Races (GRR) e.V. mit seinen vielen Beiträgen über nationale Läufe, als auch über die großen Läufe der Welt mehr als bekannt, hielt beim 8. Läufertreffen 2018 einen Vortrag „Wie der BERLIN-MARATHON nach Eichwalde kam“. In Eichwalde (bei Berlin) wurden die die Pacemaker, die selber Weltklasseläufer sind, für den Berlin-Marathon für ihren Auftritt eingestimmt auf ihre Tätigkeit beim BERLIN-MARATHON. Auf einer 3km langen Strecke durch den kleinen Ort liefen am Freitag vor dem Berlin-Marathon drei Läufer nebeneinander, nur begleitet von Manager und Trainer, mit Zeitnahme alle 200 Meter, um ihr Zeitgefühl für den Weltrekordversuch mit Eliud Kipchoge zu entwickeln. So etwas hatte Eichwalde noch nie gesehen, es war auch vorher nicht bekannt gemacht worden, um somehr war es danach „Stadtgespräch“.
Die damaligen Zuhörer waren damals so fasziniert von dem was ihnen Helmut Winter mit seiner Power-Point-Darstellung über die ausgefeilte Technik für die Zeitmessung für die TOPS, um Weltklasseleistungen zu erreichen, servierte. Das verlangte nach Fortsetzung und so hieß das Thema 2019 für Helmut Winter:
„Eliud Kipchoge beim Berlin Marathon 2018: Wie man einen Weltrekord läuft.“
Mit seinem US Kollegen Sean Hartnett gehört Helmut Winter inzwischen zu dem Tandem, das bei den größten Marathonläufen der Welt für die Zeitmessung verantwortlich zeichnet. Es war faszinierend zu hören, wie die Vorbereitung der Athleten in Berlin ablief und bekanntlich mit einem phänomenalen Weltrekord von Eliud endete. Dazu gehörte, daß die Strecke auf den ersten Kilometern alle 200m markiert war, die entsprechenden Zeiten genommen wurden, damit die „Hasen“ auf ihre programmierte Zwischenzeiten sich „einliefen“, um Kipchoge auf die gewünschten Zwischenzeiten zu führen. Was nicht geplant war, die „Hasen“ stiegen viel zu früh aus, sodaß Kipchoge fast die Hälfte allein lief.
Aus dem Vortrag von Helmut Winter „Wie läuft man einen Weltrekord“ – Foto: Horst Milde
John Kunkeler ergänzte den Beitrag von Helmut Winter mit Erklärungen und Informationen zum Thema der Vermessung.
Das Jahresheft „road races 2019“ von German Road Races (GRR) e.V. lag traditionell im Schlot aus und konnte mitgenommen werden, sowie auch der Laufkalender 2019 von Berlin-Brandenburg.
Der Dank geht an den Referenten Helmut Winter, der mit seinem umfassenden Wissen über die Technik der Zeitmessung und Vermessung dem „gemeinen Läufer“ darstellte, wie wichtig dieses Können und Fertigkeiten dieser Zahlenakrobaten für Veranstalter sind.
Das 10. Berliner Läuferforum findet am Mittwoch, dem 15. Januar 2020 um 19.00 Uhr im Schlot statt.
Horst Milde