Die Sieger des Sofia Marathon 2020 Viktorija Khapilina (UKR) sowie Youssef Sbaai (MAR) sind einen Monat nach dem Rennen wegen positiver Dopingproben vorläufig suspendiert worden.
Wie die unabhängige Integritätskommission AIU des Weltverbandes World Athletics mitteilte, wurden in den Proben des Duos nach deren Siegen am 11. Oktober 2020 Epo nachgewiesen.
Aktuell sind damit die jeweils Zweitplatzierten Raduan Nouini (MAR) sowie Jebet Naom (KEN) die Sieger des diesjährigen Events in der bulgarischen Hauptstadt.
Bericht vom 11. Oktober 2020:
Mit einem marokkanischen Doppelsieg ging die 37. Ausgage des Wizz Air Sofia Marathon in der bulgarischen Hauptstadt über die Bühne. In einem engen Finish siegte der bereits 40-jährige Youssef Sbaai (MAR) in 2:13:03 vor seinem Landsmann Raduan Nouini (MAR), der in der gleichen Zeit gestoppt wurde. Sieben Läufer an der Spitze passierten die ersten 10 km nach 31:41 und nach der Hälfte der Distanz in 1:06:46 lagen noch sechs Läufer vorne, darunter das ein kenianisches Trio mit den Topfavoriten Duncan Koech (KEN) und Jonathan Maiyo (KEN).
In der zweiten Hälfte konnten sich Sbaai und Nouini aus dieser Spitzengruppe lösen und hatten bei 30 km in 1:34:04 einen Vorsprung von 10 Sekunden auf den ersten Verfolger Mohamed Ali (NED). Der Sieger gehörte im Vorfeld zum Favoritenkreis, im Februar 2020 war er in Sevilla 2:09:53 gelaufen. Damit verbesserten die beiden Erstplatzierten den Streckenrekord von 2:14:06 durch Stephan Kiplagat aus dem Jahr 2018 um eine gute Minute. Platz 3 belegte Mohamed Ali in 2:16:21.
Ein denkbar knappes Finale gewann Sbaai (links) vor seinem Landsmann Nouini. (c) Mika Tokarin/Japan Running News
Die beiden Topfavoriten aus Kenia enttäuschten. Ducan Koech wurde in 2:17:09 Vierter und der 2:04-Mann (Dubai 2012) und Topfavorit Jonathan Maiyo wurde in indiskutablen 2:22:32 nur Sechster. Bei den Frauen setzte sich Viktoriya Khapilina (UKR) mit einer Verbesserung ihrer PB um 6 Sekunden in 2:27:57 vor Jebet Naom (KEN) in 2:28:41 durch. Nach der Hälfte in 1:14:13 konnte sich die Ukrainerin von Naom lösen und am Ende den Kursrekord um fast 5 Minuten steigern.
Khapilina wollte eigentlich in Kosice starten, disponierte dann aber nach der kurzfristigen Absage an ausländische Athleten in der Slovakei mit Erfolg um. Insgesamt waren – trotz Corona-Pandemie – 2000 Läufer auf dem Kurs durch die Hauptstadt des Landes unterwegs.
Helmut Winter