Berliner 10 km Lauf für Gefangene" kurz nach dem Start - Foto: Horst Milde
„5. Berliner 10 km Lauf für Gefangene“ (und Externe) in der JVA Plötzensee am Mittwoch, dem 10. April – auch für Besucher.
Am Mittwoch, den 10. April 2019 um 15.00 Uhr findet der „5. Berliner 10 km Lauf für Gefangene“ (und Externe) in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee (JVA) statt.
Dieses einmalige Berliner Event hinter Gefängnismauern findet mit Unterstützung und in Kooperation mit German Road Races (GRR) e.V. statt.
Im Jahr 2018 fiel der Lauf leider, wegen erfolgter Ausbrüche in der JVA, und der daraus folgenden entsprechenden Neustrukturierungen der Sicherheitsbestimmungen in der Anstalt, aus.
Am Mittwoch, dem 10. April 2019, um 15.00 Uhr werden es aber nicht 44.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie beim BERLIN-MARATHON 2018 sein, sondern maximal 100 Läuferinnen und Läufer. Mehr lässt die Strecke nicht zu.
Alle 8 Berliner Anstalten können für diese besondere Laufveranstaltung Teilnehmer und Teilnehmerinnen entsenden.
14 ist die Anzahl der Standorte, auf die die Berliner Justizvollzugsanstalten verteilt sind, 4.652 Haftplätze stehen im Land Berlin zur Verfügung (Stand: 29. Oktober 2018) – 14.325 Gefangene und Verwahrte waren im Jahr 2017 in den Justizvollzugsanstalten in Berlin untergebracht (Quelle: Berliner Justizvollzug).
Zudem dürfen sich auch externe Läufer und Läuferinnen am „5. Berliner 10 km Lauf
für Gefangene“ beteiligen.
Die Gefangenen gehen gut vorbereitet an den Start. In der JVA Plötzensee beispielweise wird schon seit 2012 regelmäßig (unterschiedlich) ein Lauftraining angeboten und dankbar angenommen.
Neben der allgemeinen Organisation durch die Verantwortliche der sozialpädagogischen Abteilung der JVA Plötzensee ist German Road Races für die sportliche Organisation zuständig und stellt für dieses Event auch externe Helferinnen und Helfer zur Verfügung.
Die Laufstrecke ist eine 1.000m-Runde auf dem Gelände der JVA Plötzensee und der
Jugendstrafanstalt. Sie muss zehn Mal absolviert werden. Vermessen wurde die Strecke vom
IAAF/AIMS A-grade Vermesser John Kunkeler.
Der Berliner Leichtathletik-Verband (BLV) schickt offizielle Kampfrichter, damit die Ergebnisse beim Verband gelistet werden können.
Natürlich gibt es wie bei jeder Laufveranstaltung Preise. Die ersten Sechs erhalten Pokale, Urkunden und hochwertige BERLIN-MARATHON-Jacken (die sehr begehrt sind) und weitere Sportsachen vom ISTAF Berlin.
„SCC Events“, der Veranstalter des BERLIN-MARATHON, stellt u.a. auch Organisationsmaterial zur Verfügung, wie auch das ABC Zentrum Berlin e.V. und das Sportamt Charlottenburg-Wilmersdorf.
Zur Unterhaltung der Besucherinnen und Besucher spielt die „hauseigene Band“ der JVA
bestehend aus Inhaftierten und dem Musiklehrer Jürgen Bailey, sofern sie nicht anderweitig Termine wahrnimmt.
Betreut und unterstützt wird die Veranstaltung von den Bediensteten der teilnehmenden Justizvollzugsanstalten, aber auch von ehrenamtlich Helfenden von „draußen“. Die Ehrenamtlichen übernehmen begeistert Aufgaben wie Streckenposten, Ausgabe von Getränken oder Verpflegung.
Externe Läuferinnen und Läufer können sich noch über Frau Susan Drews der JVA anmelden. Es wird um eine Spende gebeten (Externe). Extern Teilnehmende erhalten eine besonders gestaltete Erinnerungsurkunde.
Anmeldungen unter: Susan.Drews@jvapls.berlin.de (bitte Pass-/Personalausweis-Nummer und Geburtsdatum angeben).
Auch Besucher sind willkommen, Anmeldung w.o. über Frau Susan Drews
Horst Milde
Ort der Veranstaltung:
JVA Plötzensee
Friedrich-Olbricht- Damm 17
13627 Berlin
Geschichte:
Justizvollzugsanstalt Plötzensee, ehem. Justizvollzugsanstalt Charlottenburg, Jugendstrafanstalt Berlin
Ehem. Strafgefängnis Plötzensee, Gesamtanlage unter Denkmalschutz
Das damals größte Gefängnis Deutschlands wurde 1868-79 von Heinrich Ludwig Herrmann unter Beteiligung von Paul Emanuel Spieker und Hesse erbaut. Eine der frühesten Berliner Gefängnisanlagen mit lockerer Bebauung in Rohziegelbauweise: Torhaus, Gefängnistrakte, Beamtenwohnhäuser, Küchenbauten, Kessel- und Maschinenhaus, Anstaltskirche im oberen Stock des Hauptgebäudes. Das Gefängnis galt als eine der modernsten Haftanlagen Europas.
1.200 Strafgefangene waren hier untergebracht. 1939 Abriss des jüdischen Tempels.
Im NS-Zuchthaus Plötzensee wurden etwa 2.500 Männer, Frauen und Jugendliche durch Fallbeil oder Strick hingerichtetet, darunter zahlreiche Widerstandskämpfer. Teilweise Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Danach diente das Strafgefängnis bis 1987 als Jugendstrafanstalt. Dann wurde es als JVA Plötzensee zu einer Einrichtung des offenen Männervollzugs.
Auf dem Gelände wurde 1952 die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet.
1980-87 entstand als Neubau unter Einbeziehung einiger alter Gebäude die Jugendstrafanstalt Berlin mit 448 Haftplätzen.
Auf der Südseite des Friedrich-Olbricht-Damms wurde 1983 die JVA Charlottenburg fertig gestellt, ursprünglich für weibliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug, seit 1998 mit 210 Haftplätzen für männliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug und mittlerweile mit der JVA Plötzensee fusioniert (Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf).
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