Bereits im letzten Jahr sorgte Ekiru mit seiner Siegerzeit von 2:09:01 für das Highlight der Veranstaltung. Diesmal war der 27-jährige Kenianer von Beginn an noch schneller unterwegs, was sich schon bei 5 km mit einem Split von 15:07 abzeichnete. Bis 10 km in noch flotteren 29:54 waren 9 Läufer in der Spitzengruppe, die sich damit auf Kurs zu einer Zeit im Regime von 2:06 Stunden befand. Damit scheinen in den letzten Jahren die Zeiten vorbei, in denen die Männer im „Schlafwagen“ ob der herausfordernden Bedingungen die ersten 5 km-Abschnitte im 17 Minuten-Tempo anliefen.
Zwar spielte diesmal der Wind auf der Strecke entlang der Strände am Pazifik keine Rolle, aber bei Temperaturen um 21°C und hoher Luftfeuchte mit einem Taupunkt von 18°C waren die Voraussetzungen für internationale Topzeiten alles andere als gut. Über 45:05 bei 15 km erreichten 5 Akteure die Hälfte der Distanz nach 1:03:40, wo einer der Favoriten Daniel Kibet (KEN), der im Frühjahr in Sevilla Fünfter in 2:06:49 wurde und erst Anfang November den Istanbul Marathon als Tempomacher in Streckenrekord-Zeit von 2:09:44 gewann, aus dem Rennen ging. Die Pause seit dem Marathon in Istanbul war offensichtlich zu kurz.
Schon bald darauf fiel bei den Männern bereits die Entscheidung, denn Ekiru zog zusammen mit seinem Tempomacher Reuben Kerio (KEN) das Tempo weiter an und lag bei 25 km in 1:15:03 8 Sekunden vor Mitfavorit Wilson Chebet (KEN) und 11 Sekunden vor einem weiteren Tempomacher Edwin Koech (KEN). Bei 30 km stieg Kerio aus, nachdem er Ekiru bis dort noch in 1:29:48 geschleppt hatte. Chebet lag hier schon über eine volle Minute zurück. Im folgenden musste Ekiru dem hohen Tempo etwas Tribut zollen, was der Split bei 35 km von 1:46:10 belegt. Doch nach 40 km mit dem Anstieg am Diamond Head Krater hatte er sich mit 2:01:11 wieder gefangen.
Am Ende konnte er aber die Bergabpassage von 40 km ins Ziel im Kapiolani Park nicht zu einem schnellen Finale nutzen und verpasste mit 2:08:00 ein 2:07er-Zeit denkbar knapp. Trotzdem ist seine Leistung im Rahmen der Bedingungen hinsichtlich Streckenprofil und Schwüle herausragend. Den hochwertigen Kursrekord von 2:08:27 aus dem Jahr 2017 durch Lawrence Cherono konnte er somit sehr deutlich unterbieten.
Über 3 Minuten musste man nun warten, bevor Wilson Chebet, der den Lauf bereits im Jahr 2014 in 2:15:35 gewonnen hatte, in Honolulu-PB von 2:13:14 das Ziel erreichte. Dritter wurde der „Hase“ Edwin Koech in 2:14:20 vor dem Debütanten Mike Chesire (KEN) in 2:16:31. Und mit Jackson Limo (KEN) in 2:17:10 gingen die ersten 5 Plätze ins Läuferland Kenia.
Im Vergleich zu den Männern ließen es die Frauen etwas ruhiger angehen. Über 18:30 bei 5 km lagen bis 10 km in 36:46 die große Favoritin Betsy Saina (KEN), die sich im Oktober beim Toronto Waterfront Marathon auf 2:22:43 steigerte, mit der Debütantin Margaret Muriuki (KEN) (PB im HM von 1:09:02) sowie Miharu Shimokaru (JPN) vorne. Dann fiel die Japanerin zurück und das Duo Saina und Muriuki domnierten das Rennen bis in die Schlussphase. Über 55:40 bei 15 km erreichte das Duo die Halbmarathon-Marke in 1:17:39 und lag dort gut 1 1/2 Minuten vor Shimokaru als erste Verfolgerin. 25 km wurden nach 1:31:39, 30 km in 1:49:13, 35 km nach 2:08:17 und 40 km nach 2:24:23 erreicht.
Das Finale auf der Gefällstrecke ab 40 km „flog“ Muriuku in 6:48 Minute hinunter und war damit in diesem Segment genauso schnell wie der Sieger bei den Männern. Betsy Saina konnte diesem furiosen Antritt ihrer Landsfrau nicht mehr folgen. Muriuki gewann in 2:31:11, Saina wurde in 2:31:52 Zweite. Dann musste man über 10 Minuten warten bis Renee Metivier (USA) nach 2:43:18 als Dritte einlief und dabei die lange Zeit auf dieser Position agierende Miharo Shimokaru noch überholen konnte. 19.427 Läufer waren um 5 Uhr früh an den Start des Marathon gegangen, 5888 weitereTeilnehmer wurden im Start-to-Park-10K gezählt.
Die letzten Finisher werden erst im Laufe des Montags das Ziel des Marathon erreichen.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Titus Ekiru | KEN | 2:08:00 |
2. | Wilson Chebet | KEN | 2:13:14 |
3. | Edwin Koech | KEN | 2:14:20 |
4. | Mike Chesire | KEN | 2:16:31 |
5. | Jackson Limo | KEN | 2:17:10 |
6. | Osako Suguru | JPN | 2:17:30 |
Splits des führenden Läufes: | ||
5 km | 15:07 | 15:07 |
10 km | 29:54 | 14:47 |
15 km | 45:05 | 15:11 |
HM | 1:03:40 | |
25 km | 1:15:03 | 29:58 |
30 km | 1:29:48 | 14:45 |
35 km | 1:46:10 | 15:22 |
40 km | 2:01:11 | 15:01 |
Marathon | 2:08:00 | 7:49 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Margaret Muriuki | KEN | 2:31:11 |
2. | Betsy Saina | KEN | 2:31:52 |
3. | Renee Metivier | USA | 2:43:18 |
4. | Miharo Shimokaru | JPN | 2:45:24 |
5. | Kaoro Nagao | JPN | 2:53:01 |
6. | Eri Oda | JPN | 2:55:42 |
Liste der Eliteathleten: |
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Titus Ekiru | KEN | 2:04:46 2019 Mailand |
Wilson Chebet | KEN | 2:05:27 2011 Rotterdam |
Daniel Kipkore Kibet | KEN | 2:06:49 2019 Sevilla |
Edwin Kipngetich Koech | KEN | 2:07:13 2017 Mailand |
Jackson Limo | KEN | 2:09:06 2014 Paris |
Takuya Fukatsu | JPN | 2:09:31 2016 Lake Biwa |
Mike Chesire | KEN | Debüt |
Edwin Kibet Koech | KEN | Pace |
Reuben Kiprop Kerio | KEN | Pace |
Liste der Eliteathletinnen: | ||
Betsy Saina | KEN | 2:22:43 2019 Toronto |
Miharu Shimokado | JPN | 2:27:54 2017 Nagoya |
Renee Metivier | USA | 2:27:17 2012 Chicago |
Margaret Wanguri Muriuki | KEN | Debüt HM 1:09:02 2014 Valencia |