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Auf einer 1 km-Runde, die für eine Tempojagd ideale Voraussetzungen bietet, sollen in zwei Läufen je maximal 15 Läufer auf die Strecke gehen, wobei man in diesem Jahr die üblichen Streckenlängen von 5 km bei den Frauen und 10 km bei den Männern umgedreht hat.
Dieser Tausch hat durchaus Gründe, denn über 5 km der Männer will der Lokal-Matador Yemaneberhan Crippa (ITA) den Europa-Rekord von Jimmy Gressier von 13:18 in Monaco im Februar 2020 angreifen.
Im letzten Jahr gab es durch seinen Landsmann Eyob Faniel (ITA) nach langer Zeit wieder einen italienischen Sieg, den Crippa gerne wiederholen möchte. Der in Äthiopien geborene Athlet konnte in diesem Jahr durch Landesrekorde über 3000 m (7:38,27 – Rom) und 5000 m (13:02,26 – Ostrava) überzeugen und hat damit durchaus realistische Chancen den Europa-Rekord über 5 km zu unterbieten. Der Sieg in Bozen dürfte bei der Konkurrenz am Start aber noch schwieriger werden als der Rekord. Nach Siegen in den Jahren 2014, 2016 und 2017 ist der äthiopische Topläufer Muktar Edris (ETH) wieder am Start, der bei der WM 2019 in Doha seinen WM-Titel über 5000 m verteidigen konnte. Seine PB steht bei 12:54,83.
Telahun Haile Bekele (ETH) wurde im vergangenen Jahr äthiopischer Meister über 5000 Meter und schaffte im Juni 2019 in Rom in 12:52,98 die Weltjahresbestzeit 2019 über diese Distanz. Bei den BOclassic im letzten Jahr belegte er den zweiten Platz. Neben weiteren Läufern aus Italien ist noch Tadese Worku (ETH) zu nennen, der bei der letzten Junioren-WM im Crosslauf den zweiten Platz belegte.
Das Frauenfeld führt Margaret Chelimo Kipkemboi (ETH) an. Sie ist amtierende Vize-Weltmeisterin über 5000 Meter und gewann im letzten Jahr den BOclassic über 5 km, wobei sie in 15:30 Minuten den Streckenrekord einstellte. In diesem Jahr geht es für die Frauen über 10 km, wobei der Weltrekord über diese Distanz in einem reinen Frauen-Rennen von 30:29 durch die Marokkanerin Asmae Lezghaoui durchaus in Reichweite geraten könnte. Unterstützung bei der Tempohatz wird sie durch die 28-jährige Janet Kisa (KEN) bekommen, die in Bozen bereits im Jahr 2014 gewann und über 5000 m mit einer PB von 14:38,70 notiert ist.
Eine große Favoritin auf Sieg und Rekord dürfte aber die Hindernis-Läuferin Norah Jeruto Tanui (KEN) sein, die die 3000 m-Hindernis-Distanz schon unter 9 Minuten lief. Ihr Potential über 10 km demonstrierte sie im Januar in Valencia mit der Weltklasse-Zeit von 29:51 in einem gemischten Rennen.
Die beiden Läufe werden um 14:00 Uhr (Frauen 10 km) bzw. 14:45 Uhr (Männern 5 km) gestartet. RAI Sport wird den Lauf auch im Livestream übertragen.
Helmut Winter
