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11
08
2020

Hans-Olaf Wartenberg im Ziel beim Jenaer Kernberglauf. - Foto: Hans-Georg Kremer

44. Jenaer Kernberglauf auf den 16. Oktober 2021 verlegt

By GRR 0

Seit 1977 findet der Jenaer Kernberglauf immer Mitte Oktober statt. Selbst in Jahren mit dramatisch gesunkenen Teilnehmerzahlen haben die Organisatoren von der Lauf- und Walkingabteilung des USV immer eine mustergültige Organisation abgesichert.

Unmittelbar nach der Wiedervereinigung stand die Weiterführung allerdings schon mal auf der Kippe. 1990 und 1991, waren die Teilnehmerzahlen von fast 1000 auf 275 gesunken. Erst ab 1992, mit der der Aufnahme der 15km-Strecke ins Programm, stiegen die Teilnehmerzahlen wieder kontinuierlich bis auf über 1200 an.

Seit 2001 waren nie weniger Starter auf den inzwischen drei Strecken (5, 15 und 27 Kilometer) und den zwei Kinderläufen in den Jenaer Kernbergen dabei.

Nach gründlicher Abwägung und schweren Herzens hat das Organisationsteam um Dr. Peter Losso jetzt eine Verschiebung der 44. Auflage um ein Jahr auf den Herbst 2021 vorgenommen. Eine Verschiebung auf das Frühjahr 2021 stand dabei nicht zur Disposition, auch um keinen „Kannibalisierungseffekt“ zu unterstützen, wie er jetzt teilweise durch die Verschiebung von Läufen vom Frühjahr auf den Herbst droht. Da gerade viele Traditionsläufe fest in die Jahreswettkampfpläne ihrer Starterinnen und Starter eingeplant sind, bewirkt eine Verschiebung vom Frühjahr 2020 auf den Herbst 2020 oder vom Herbst 2020 auf das Frühjahr 2021 für Konkurrenz gegenüber den ansonsten in diesem Zeitraum geplanten Läufe, was meist für beide Veranstaltungen zu negativen Entwicklungen der Starterzahlen führt.

Der Versuch ein Hygienekonzept für einen volksportlichen „Massenlauf“ zu entwickeln zeigte, dass dies unter den Bedingungen im Start- und Zielgelände vom Jenaer Organisationsteam nicht umsetzbar gewesen wäre. Daher hat sich der USV zu einer Verschiebung der 44. Auflage um ein Jahr entschlossen.

Nicht mehr dabei sein wird Hans-Olaf Wartenberg aus Elsterberg, der einzige Läufer der bis jetzt an allen 43 Kernbergläufen ohne Unterbrechung teilgenommen hat. Hans-Olaf stammt aus einer sehr „lauffreundlichen“ Familie. Mit Vater Harry, Bruder Erik und Sohn Jörn haben sie zusammen 83 Kernbergläufe „gesammelt“.

Heinz-Olaf Wartenberg wäre im nächsten Jahr erstmals in der Altersklasse 70 gestartet und hätte die reale Möglichkeit gehabt, aufs Sieger-Treppchen zu kommen. Bisher hatte er bei seinen 43 Kernbergläufen 2016 die beste Platzierung (4.) in der Altersklasse, wobei es ihm vorrangig um eine erfolgreiche Teilnahme ging. Seine Bestzeit über die 15 Kilometer schaffte er 2003 mit 01:18:51. Einmal war er auf der langen Strecke (1984) in 01:47:52.

Eine Besonderheit von Hans-Olaf Wartenberg war, dass er viele Jahre immer aus China, wo er arbeitete, extra zum Kernberglauf nach Jena anreiste.

Auch bei anderen Läufen, wie dem GutsMuths-Rennsteiglauf, gingen die Wartenbergs an den Start. In den Gründerjahren des GutsMuths-Rennsteiglaufs gehörte Harry Wartenberg als Betriebsdirektor vom VEB Plasttechnik Greiz sogar zu den Sponsoren des Laufs. So stiftete er 1978 für den Rennsteiglauf einen Sachpreis in Höhe von 250,- M. Er schlug damals vor, dass sein Betrieb dafür einen Anzugsstoff als Preis für die Siegerehrung bereitstellen würde. 1979 stiftet er wieder 250,- M in bar oder für Sachpreise (antike Masken aus der Kunsumgüterproduktion im Werte von je 22,- M).

Seinen längsten Lauf absolvierte Hans-Olaf Wartenberg 1988 beim 24-Stundenlauf von Reichenbach, als er mit seinem Bruder Erik und Hans-Ullrich Weithase als Staffel 338,600 Kilometer lief.

Dr. Hans-Georg Kremer

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

DANKE für Ihre HILFE!

 

 

 

 

 

 

 

author: GRR