„hella“ Wahnsinn in der Rostocker Marathon-Nacht am 4. August 2018

„Möwe fliegt, Schiff schwimmt, Mensch läuft“, so haben die Rostocker das Credo der tschechischen Lauflegende Emil Zatopek für ihren Küstenmarathon gewinnbringend umgewandelt.

Denn das maritime Flair der „hella marathon nacht rostock“ ist unverkennbar, auch wenn die Marathonnacht im Umfeld der Hanse Sail Rostock weitaus weniger spektakulär und publikumswirksam in die Öffentlichkeit wirkt.

Unter der Federführung der Hamburger Eventagentur BMS ist der Dämmermarathon, neben dem Marathon in Mannheim und Ludwigshafen der einzige Marathon in den Abendstunden, seit dem Neustart 2009 im leichten Aufwind, 2016 schon mit einem Sprung über der 2000 Teilnehmermarke, die bei der 15. Auflage 2017 nun mit 2.166 getoppt wurde.

Bemerkenswert ist sicherlich, dass in der Rostocker Marathonnacht 22 Nationen vertreten waren. Wie andernorts auch ist der Halbmarathon der läuferstärkste Wettbewerb. Der Marathonlauf hingegen wird durch die Staffeln, bei denen bis zu acht Starter integriert werden können, belebt.

Dabei sind die Eckpunkte der Veranstaltung mit der historisch-hanseatischen Altstadt, dem Warnowufer, dem Warnowtunnel und dem IGA-Park gewiss attraktiv. Spektakulär ist natürlich die „Unterwasserpassage“ im Warnowtunnel zwischen den Ortschaften Krummendorf und Schmarl, denn die Läufer müssen hier unter den Meeresspiegel abtauchen.

Für die Halbmarathonläufer beginnt hier die Punkt-zu-Punkt-Strecke, Shuttle-Schiffe bringen die Starter dabei vom Stadthafen, natürlich für die Läufer aus dem Binnenland ein besonderes Erlebnis, zum Fähranleger Oldendorf.

Ganz nach dem selbstgewählten Veranstaltungs-Untertitel „Anker gehievt und volle Kraft voraus“ oder dem aktuellen „In die Wanten und Fahrt aufgenommen“ gingen die favorisierten Starter zu Werke und machten die 15. Auflage der hella marathon nacht rostock zum Sommernachtstraum:

Nach dem pfeilschnellen Streckenrekord von Paul Schmidt (2:19:35) ging es zuletzt allerdings deutlich gemächlicher zu, denn der Sieger Carsten Tautora brauchte bei seiner Titelverteidigung 2:52:03 Stunden.

Nach den rekordfreudigen Frauen 2016 waren die finalen Zeiten auch hier etwas langsamer. Schnellstes Team auf der Marathonstrecke waren einmal mehr die Läufer vom Fischkombinat Rostock, die die geteilte Marathondistanz in 2:24:06 Stunden zurücklegten.

Der Neue Markt ist natürlich am Samstagnachmittag bzw. gemäß der Marathonkonzeption in der „Nacht“ die Marathondrehscheibe der Hansestadt, die sich vor allem nach Einbruch der Dunkelheit überaus stimmungsvoll präsentiert.

www.rostocker-marathon-nacht.com

Entnommen aus dem Lauf-Fachmagazin „road races 2018“ von German Road Races  (GRR) e.V. – Wilfried Raatz