Dabei erfüllt das „Boston des Westens“ ähnlich wie der weit bekanntere Bruder an der Ostküste als Punkt-zu-Punkt-Kurs aus den Bergen der Sierra auch wegen des deutlich zu großen Gefälles von ca. 340 feet (etwa 100 m) nicht die Regeln, so dass die Leistungen für Bestenlisten nicht tauglich sind. Trotzdem ist es fast schon bezeichnend, dass die erzielten Zeiten für die Qualifikation zu US-Trials und den Boston Marathon (auch nicht Regel konform!) Anerkennung finden, und der amerikanische Verband USA Track & Field (USATF) auf dieser nicht „legalen“ Strecke die US-Meisterschaften im Marathon in den letzten beiden Jahren austrug.
Wie immer man diese (unerlaubten) Vorteile bewertet, am Ende gab es auch diesmal eine Flut guter Leistungen, die man zum Beispiel an der Anzahl von Läufern mit Zeiten im Ziel von unter 2:30 Stunden ausmachen kann. Und diese Zahlen sind in der Tat grandios. Ingesamt schafften dies 180 Teilnehmer (179 Läufer, 1 Läuferin), was selbst in den hochkarätigen Stadt-Marathonläufen so gut wie nie erreicht wird. Beim Berlin Marathon im September 2019 waren es z.B. ungefähr 100 Aktive in diesem Regime. Und ein Blick in die aktuelle Jahres-Bestenliste für Läufer aus dem Bereich des DLV offenbart, dass gerade einmal gut 50 Aktive dieses Kriterium erfüllen, integriert über das gesamte Jahr und alle Veranstaltungen.
13.000 Teilnehmer hatten für das Rennen gemeldet, in dem sich am Ende der Kampf um den Sieg auf ein Trio reduzierte. Die Hälfte der Distanz hatte man in moderaten 1:06:44 absolviert und erst nach 40 km in 2:06:44 konnte sich Elisha Barno von seinen beiden Mitstreitern lösen und das Rennen nach 2:13:36 im Stadtzentrum von Sacramento gewinnen. Zwei US-Amerikaner CJ Albertson (USA) in 2:13:40 und Patrick Smyth (USA) in 2:13:48 belegten dicht hinter dem Sieger die Plätze 2 und 3.
Der Sieger des CIM 2019 Elisha Barno. Foto: Veranstalter
Bei den Frauen war Jane Kibii, eine Kenianerin, die aktuell in Auburn (CA) lebt, mit der persönlichen Bestleistung von 2:29:31 die Beste. Obsie Birru (KEN) wurde in 2:30:25 Zweite und Platz 3 ging an die Masterläuferin Meriah Earle (USA) in 2:34: 35. Am Ende unterboten 72 Frauen die Qualifikationszeit für die US Olympia-Trials in Atlanta Ende Februar.
Und in beiden Rennen waren die Streckenrekorde von 2:10:27 durch Jerry Lawson aus dem Jahr 1993 und von 2:27:34 durch Volha Mazurona aus dem Jahr 2014 nie in Gefahr.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
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1. | Elisha Barno | KEN | 2:13:36 |
2. | CJ Albertson | USA | 2:13:40 |
3. | Patrick Smyth | USA | 2:13:48 |
4. | Denis Chirchir | KEN | 2:16:09 |
5. | Tyson Miehe | USA | 2:16:17 |
6. | Chris Melgares | USA | 2:16:35 |
7. | Zachary Hine | USA | 2:16:36 |
8. | Gregory Billington | USA | 2:16:42 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
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1. | Jane Kibii | KEN | 2:29:31 |
2. | Obsie Birru | KEN | 2:30:25 |
3. | Meriah Earle | USA | 2:34:35 |
4. | Danielle Thiel | CAN | 2:35:18 |
5. | Katja Goldring | USA | 2:36:01 |