Damit avancierte die Britin nach mehren Jahren durch Verletzungen erzwungenen Wettkampfpausen nach Paula Radcliffe und Mara Yamauchi auf Anhieb zur drittschnellsten Marathonläuferin aller Zeiten in ihrem Land. Das Rennen der Männer gewann Sahlesilassie Bekele (ETH) in 2:10:14 und war bei guten Bedingungen mit Temperaturen um 15°C damit der Schnellste von knapp 7500 Aktiven, die am Ende das Ziel erreichten.
Im Rennen Frauen lag zunächst eine achtköpfige Spitzengruppe vorne, die 5 km nach 17:33 passierte, 10 km wurden in 34:58 zurückgelegt, wobei Piasecki hier in 35:06 etwas zurücklag, bevor sie bei 15 km in 52:34 wieder zur Spitze aufschließen konnte. Noch vier Läuferinnen lagen bei der Hälfte nach 1:14:31 vorne, dann setzten sich Piasecki und Dinknesh Tefere (ETH), die mit 2:23:15 vom Frankfurt Marathpon 2015 die Frau mit der schnellsten Vorleistung im Feld war, ab und erreichten 25 km nach 1:27:55 und 30 km nach 1:44:55. Die erste Verfolgerin Salina Jebet (KEN) hatte bis hier schon über eine Minute eingebüßt.
Bald darauf erhöhte Piasecki das Tempo weiter, so dass nun auch Tefere den Anschluss und schnell an Boden verlor. Bei 35 km in 2:01:38 hatte die führende Debütantin die letzten 5 km in 16:42 zurückgelegt, nach 40 km in 2:17:59 waren das sogar 16:21 Minuten. Als Konsequenz dieser Tempojagd verlor die erste Verfolgerin Tefere ein volle Minute auf die Britin, die auf der schwierigen Altstadtpasse am Schluss noch etwas Zeit verlor, aber das Rennen unangefochten in 2:25:29 gewinnen konnte. Wie stark Piasecki im zweiten Teil war, belegt ein eindrucksvoller „negativer Split“ von 70:58 für die zweiten 21097,5 m. Damit war sie dort sogar deutlich schneller als beim Halbmarathon in Usti nad Labem im September mit PB in 1:11:34.
Und auf welchem Niveau mittelerweile die britischen Frauen in diesem Jahr im Marathon agieren, belegen neben der tollen Leistung von Piasecki in Florenz auch die 2:25:38 von Charlotte Purdue in London und Stephanie Twell in 2:26:40 beim Frankfurt Marathon vor einem Monat. Dinknesh Tefera wurde in 2:26:47 Zweite und Platz 3 belegte in 2:30:28 Salina Jebet.
Bei den Männern passierte man 5 km in 15:09, 10 km in 30:15 und 15 km in 45:24 und lag damit deutlich unter dem Kursrekord von 2:08:41 durch James Kutto aus dem Jahr 2006. Beim Halbmarathon in 1:04:28 waren noch fünf Athleten an der Spitze, wobei aber einer der Favoriten im Vorfeld mit einer PB von 2:06:31 (Frankfurt 2011) Peter Kirui (KEN) 10 Sekunden zurücklag. Das gleiche Schicksal von Kirui erlangte bald darauf auch dem weiteren Favoriten Asbel Kipsang (KEN), der mit einer PB von 2:07:30 (Seoul 2016) den Lauf in Florenz im Jahr 2014 in 2:09:55 gewinnen konnte. Kipsang fiel nach 30 km in 1:32:00 aus der Kopfgruppe heraus.
Es war dann bald darauf Bekele, der sich von seinen drei verbleibenen Mitstreitern verabschiedete und bei 35 km in 1:47:18 25 Sekunden vor dem ersten Verfolger Gereme Mengistu (ETH) lag. Über 2:02:44 bei 40 km erreichte Bekele das Ziel nach 2:10:14 und gewann damit deutlich vor dem am Ende noch auf Platz 2 vorgelaufenen Asbel Kipsang in 2:11:55.
Damit konnte der Sieger Bekele in diesem Jahr bereits seinen zweiten Erfolg in einem Marathon feiern, im Juni gewann er in 2:10:10 den Strockholm Marathon. Platz 3 ging an Hicham Boufars (MAR) in 2:13:29, der in Florenz seinen ersten Marathon absolvierte.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. |
PIASECKI, JESS
|
GBR | 2:25:29 |
2. | TEFERA, DINKNESH MEKASH | ETH | 2:26:47 |
3. | JEBET, SALINA | KEN | 2:30:28 |
4. | STEFANI, ELISA | ITA | 2:31:57 |
5. | NIMBONA, ELVANIE | BDI | 2:32:16 |
6. | BOSHO, AMELEWORK FIKADU | ETH | 2:32:38 |
Die Splits der Siegerin: | ||
km 5 | 17:37 | |
km 10 | 35:06 | 17:29 |
km 15 | 52:36 | 17:29 |
HM | 1:14:31 | |
km 25 | 1:27:55 | 35:19 |
km 30 | 1:44:55 | 17:00 |
km 35 | 2:01:38 | 16:42 |
km 40 | 2:17:59 | 16:21 |
Marathon | 2:26:19 | 8:20 |
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | BEKELE, SAHLESILASSIE MIGU | ETH | 2:10:14 |
2. | KIPSANG, ASBEL | KEN | 2:11:55 |
3. | BOUFARS, HICHAM | MAR | 2:13:29 |
4. | MOOGAS, TASAMA | ISR | 2:13:40 |
5. | CHUMBA GILBERT KIPLETING | KEN | 2:14:34 |
Die Splits des Siegers: | ||
km 5 | 15:13 | |
km 10 | 30:15 | 15:02 |
km 15 | 45:25 | 15:09 |
HM | 1:04:28 | |
km 25 | 1:16:30 | 31:05 |
km 30 | 1:32:00 | 15:30 |
km 35 | 1:47:18 | 15:18 |
km 40 | 2:02:44 | 15:26 |
Marathon | 2:10:14 | 7:30 |