Auch bei den Frauen gab es bei guten äußeren Bedingungen durch Vivian Jerono (KEN) mit 2:29:03 einen neuen Kursrekord und die erste Zeit in der argentinischen Hauptstadt von unter 2:30 Stunden. Drei Läufer bestimmten bei guten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 18°C bis 25 km das Geschehen an der Spitze: Kipkemboi, Marius Kipserem (KEN) und Barnabas Kiptum (KEN), der erst im letzten Jahr den Streckenrekord auf 2:09:46 schraubte. Über 14:48 bei 5 km, 29:54 bei 10 km und 44:53 bei 15 km erreichten die beiden die Halbdistanz in 1:02:52.
Spätestens hier war klar, dass es diesmal in Buenos Aires in neue Dimensionen hinsichtlich der Siegerzeit gehen könnte. Noch bis 25 km in 1:15:28 blieben die Kenianer zusammen, dann legte Kipkemboi ein grandioses Finale hin, wobei er bereits bei 35 km in 1:43:49 (?) einen Vorsprung auf seine Mitstreiter von einer guten Minute herausgelaufen hatte. Kipserem war als erster zurückgefallen und gab den Lauf auf. Bei 40 km war der Vorsprung von dem wie entfesselt laufenden Führenden nach 1:58:47 auf 3 Minuten angewachsen, der in einem flotten Finale nach der großartigen Zeit von 2:05:21 das Zielband im Sportpark am Rio de la Plata zerriss.
Dies ist die schnellste jemals auf südamerikanischem Boden gelaufene Zeit über die volle Marathondistanz. Für den Sieger war dies sein erster Marathon, im halben Marathon war Kipkemboi nur mit 62 Minuten notiert. Auch Kiptum blieb als Zweiter in 2:09:19 noch unter seinem alten Streckenrekord und Christhian Pacheco (PER) wurde in 2:11:19 Dritter.
Vivian Jerono gab bis ins Ziel alles und musste sich nach ihrem Sieg erst einmal auf dem Boden erholen. Foto: TV/Screenshot
Bei den Frauen ging man zunächst das Rennen etwas gemächlicher an, 6 Frauen lagen bis 15 km in 55:05 zusammen, 5 km hatte man nach 18:26 und 10 km nach 37:00 passiert. Dann formte sich ein Duo bestehend aus Vivian Jerono und Leah Jerotich (KEN), die den Halbmarathon in 1:16:21 absolvierten. Mit knapp 10 Sekunden Rückstand folgten hier Fikadu Bosho (ETH) und kurz dahinter Faith Chemaoi (KEN). An der Spitze löste sich nun die spätere Siegerin Jerono von ihrer Mitstreiterin und hatte bei 25 km in 1:30:58 einen Vorsprung von 15 Sekunden herausgelaufen, Bosho und Chemaoi waren hier um eine volle Minute zurückgefallen.
Ähnlich wie bei den Männern konnte Jerono im zweiten Teil erheblich zulegen und über 2:03:51 bei 35 km (da war sie der Konkurrentin schon um 2 Minuten enteilt) und 2:21:14 bei 40 km das Rennen mit Streckenrekord von 2:29:03 gewinnen. Fast vier Minuten später kam Jerotich in 2:32:58 ins Ziel, Dritte wurde die Vorjahressiegerin Fikadu Amelework Bosho in 2:34:56.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Saina Emmanuel Kipkemboi | KEN | 2:05:20.2 |
2. | Barnabas Kiptum | KEN | 2:09:18.7 |
3. | Cristhian Pacheco | PER | 2:11:18.8 |
4. | Derlis Ramón Ayala | ARG | 2:13:40.7 |
5. | Kosgei Godfrei Kipkogei | KEN | 2:13:59.9 |
6. | Nelson Ito | PER | 2:16:28.7 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Kiplagat Vivian Jerono | KEN | 2:29:03.0 |
2. | Leah Jerotich | KEN | 2:32:57.2 |
3. | Amelework Fikadu Bosho | ETH | 2:34:56.0 |
4. | Faith Jeruto Chemaoi | KEN | 2:35:16.9 |
5. | Rosa Alva Chacha | ESP | 2:35:28.9 |
6. | Clara Canchanya | PER | 2:39:27.0 |