Willkommen zum 31. Literatur-Marathon - Foto: Gerd Steins, Berlin
31. Literatur-Marathon in der Kunstfabrik „Schlot“ in Berlin-Mitte: Mit Andrea Löw, Dieter Franke und einer Hommage für Günter Herburger …
Mit dem 21. Berlin-Marathon Erinnerungslauf von Bernd Hübner am Vormittag und dem 31. Literatur-Marathon am vergangenen Sonntag, dem 22. September 2019 um 18.00 Uhr in der Kunstfabrik „Schlot“ (bei John Kunkeler) wurde die diesjährige Marathonwoche in Berlin-Mitte eröffnet.
Der Hausherr im „Schlot“ John Kunkeler begrüßt die Gäste – Foto: Horst-Dieter Bellack
Viel Beifall gab es für die Lesungen von Andrea Löw (München) und Dieter Franke (Grevenbroich); leider musste Uwe Prieser (Bremen) aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.
Für ihn sprang Moderator Detlef Kuhlmann ein und trug in einer Hommage für Günter Herburger (1932-2018) Lauf-Texte aus einen Werken vor.
Die 45-jährige Bloggerin (www.runninghappy.de) und Läuferin im Team der ASICS FrontRunner bezeichnet sich selbst als „eine laufende Reisende“ bzw. als „eine reisende Läuferin“, die einmal um die ganze Welt laufen möchte, aber nicht am Stück.
Andrea Löw (München) – Foto: Gerd Steins, Berlin
In ihren Werk „Happy Running. Laufend die Welt entdecken“ (Bielefeld 2019) nahm sie die Gäste der Lesung u.a. mit auf die Reise zum New York Marathon und nach Mosambik: „Wie ich 220 Kilometer lang jeden grüßte“ lässt erahnen, was sie dort an Freundlichkeit und Leidenschaft erleben durfte.
Dieter Franke begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer durch seine auch teilweise phonetisch anspruchsvollen Gedichte aus seinem neuen Werk „Marathon, ein ernstes Spiel.
Dieter Franke – Foto: Gerd Steins
Die 42,195 Marathongedichte“ (Grevenbroich 2018) und machte bei Km 31 (hier besser: Kapitel 31) sogar beim Berlin-Marathon halt, vorher war er lauflyrisch u.a. schon beim Ruhr-Marathon und in London unterwegs. Danach gab es nur noch „Boston Strong“ und den Mann mit dem Hammer, bevor der letzte „gedichtete“ Schritt ins Ziel von „Glückshormonen“ handelte.
Uwe Prieser konnte leider nicht lesen, hat aber schon seine Zusage für 2020 gegeben.
Dafür sprang Detlef Kuhlmann ein, der den Literatur-Marathon unter dem Motto „Läufer lesen vor“ zusammen mit Horst Milde 1990 erfunden hatte. Er erinnerte mit Texten an den Nestor und Meister des laufliterarischen Genres Günter Herburger, der selbst schon beim Marathon in Berlin 3:04:42 Std. gelaufen ist und ebenfalls hier seine letzten Lebensjahre verbracht hat.
Der Veranstalter und Vorleser Prof. Detlef Kuhlmann – Foto: Horst-Dieter Bellack
Mit ihm ging es noch einmal wie früher ins Ziel am Kurfürstendamm: „Aus dem Hypothalamus regneten Opiate, ein Gefühl, als schwebte ich durch mehrere Königreiche, deren hauchdünne Kulissen sich unablässig wiederholten“.
Bei früheren Lesungen waren u.a. in Berlin schon dabei: Achim Achilles, Waldemar Cierpinski, Günter Herburger, Manfred Steffny, Susanne Mahlstedt, Heidi Schmitt, Volker Schlöndorff, Gesine Strempel, Werner Sonntag, Dieter Baumann, Ingalena Heuck, Hartwig Gauder, Heidi Schmitt, Siegfried R. Schmidt, Sandra Mastropietro, Mike Kleiß und Joanna Zybon.
Die kleine Belohnung wird überreicht – Foto: Gerd Steins
Inzwischen gibt es sogar passend dazu eine Anthologie: „Lit. BERLIN-MARATHON. Texte von der Strecke“, die der Sportwissenschaftler Detlef Kuhlmann herausgegeben hat (Hildesheim 2013: arete) und die ausschließlich literarische Beiträge über den Berlin-Marathon enthält. Die meisten Texte daraus wurden schon anlässlich des Literatur-Marathons live in Berlin vorgetragen.
Horst Milde
Die Zuhörer im „Schlot“ – Foto: Horst-Dieter Bellack