Der Kenianer Bedan Karoki (KEN) lief bei der 41. Ausgabe des 21K Buenos Aires mit 59:05 eine Weltklassezeit über die Halbmarathon-Distanz.
Nachdem im Vorjahr bereits der äthiopische Jungstar Mosinet Geremew den Kursrekord auf eindrucksvolle 59:48 steigerte und beim vollen Marathon im September 2018 Emmanuel Kipkemboi 2:05:21 lief, mausert sich das Pflaster der argentinischen Hauptstadt in Richtung Weltklasse des Straßenlaufs. Mit einer hochklassigen Besetzung an Topathleten wurden die ersten 5 km von einer sechsköpfigen Spitzengruppe in flotten 13:52 zurückgelegt. Das unvermindert hohe Tempo konnten danach nur noch Karoki und Tura Seifu (ETH) halten, die 10 km in 27:58 zurücklegten, wenige Sekunden später folgte Paul Lonyangata (KEN) und kurz darauf das Duo Emmanuel Bor (KEN) sowie Stephen Mokoka (RSA).
Im weiteren Verlauf des Rennens konnte sich der Halbmarathon-Spezialist Karoki mit einer PB von 58:42 (Ras Al Khaimah 2018) und Seifu – im Januar 2018 beim Dubai Marathon Siebter in 2:04:44 – weiter von ihren Kontrahenten absetzen. Bei 15 km in 42:04 lagen die Beiden 20 Sekunden vor dem Verfolgerduo Lonyangata und Mokoka. Dann steigerte Karoki die Frequenz seiner typischen Stakato-Schritte weiter und konnte sich von Seifu frei laufen, der nach 56:02 bei 20 km 10 Sekunden hinter dem Spitzenreiter zurücklag.
Mit einer Zeit von sogar unter 59 Minuten – die Schwelle zur absoluten Weltklasse – wurde es nun eng, und Karoki hatte nicht mehr die Kraft für den entsprechenden Schlussspurt. Er gewann das Rennen souverän nach 59:05 Minuten, das war selbstredend Kursrekord und die schnellste Halbmarathon-Zeit eines Läufers auf südamerikanischem Terrain. Seifu wurde in der gleichfalls großartigen Zeit von 59:16 Zweiter, womit sich Sieger und Zweiter in der aktuellen Welt-Jahresbestenliste auf den Plätzen 3 und 8 einreihen. Um Platz 3 lieferten sich Lonyangata und Mokoka einen Spurt, den der Kenianer mit 59:48 zu 59:50 gewann. Damit erreichten vier Akteure eine Zeit von unter einer Stunde, ein auch in der (Leistungs-)Breite sehenswertes Resultat.
Die Erstplatzierten beim Halbmarathon in Buenos Aires: Seifu, Karoki und Lonyangata (v.l.). Foto: Veranstalter
Bei den Frauen bestimmte wie bei den Männern zunächst ein Sextett das Geschehen an der Spitze, das 5 km nach 16:25 passierte. Die Spitzengruppe reduzierte sich bis 10 km in 32:56 auf vier Läuferinnen, von denen sich bald darauf die spätere Siegerin Ababel Brihane (ETH) absetzen konnte. Bei 15 km nach 48:46 lag die Äthiopierin schon gut 20 Sekunden vor Esther Kakuri (KEN) sowie Leah Jerotich (KEN), weitere 15 Sekunden später folgte Rodah Tanui (KEN). An der Spitze stürmte Brihane mit einer PB von 1:05:45 (Kopenhagen 2018) allen davon und hatte bei 20 km in 1:04:27 ihren Vorsprung auf die Konkurrenz auf über eine Minute ausbauen können.
Brihane gewann den Lauf nach 1:07:43, auch dies war ein neuer Streckenrekord und gleichfalls südamerikanischer All Comers Record. Nach gut 1 1/2 Minuten kam Kakuri in 1:09:25 als Zweite ins Ziel und knapp dahinter hatte sich Rodah Tanui im Schlusspart noch auf Platz3 in 1:09:30 nach vorne gearbeitet. Kurz dahinter wurde dann Leah Jerotich Vierte in 1:09:41.
Bei der Veranstaltung, die erstmals unter dem Golden Label des int. Leichtathletik-Verbandes IAAF fungierte – als einziges Event in Südamerika – waren gut 25.000 Teilnehmer auf den Beinen.
Helmut Winter
Ergebnisse Halbmarathon der Männer |
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1. | Bedan Karoki | KEN | 59:05 |
2. | Seifu Tura Abdiwak | ETH | 59:16 |
3. | Paul Lonyangata | KEN | 59:48 |
4. | Stephen Mokoka | RSA | 59:50 |
5. | Emmanuel Kipkemboi | KEN | 1:01:19 |
6. | Geoffrey Torottich | KEN | 1:02:15 |
7. | Emmanuel Bor | KEN | 1:02:18 |
8. | Jose Mauricio Gonzalez | COL | 1:02:42 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen |
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1. | Brihane, Ababel Yeshaneh | ETH | 1:07:43 |
2. | Kakuri, Esther Chesang | KEN | 1:09:25 |
3. | Tanui, Rodah Jepkorir | KEN | 1:09:30 |
4. | Jerotich, Leah | KEN | 1:09:41 |
5. | Xaba, Glenrose | ERI | 1:09:46 |
6. | Tegegn, Addisalem | ETH | 1:11:06 |