Miriam Dattke (GER) von der LG Telis Finanz Regensburg wurde zwar am Ende in 31:33,77 nur Zwölfte, konnte aber ihre PB von 32:29,45 – erzielt im schwedischen Gävle im Jahr 2019 – um fast eine Minute steigern.
Das Rennen der Frauen begann mit einer 72er-Runde flott, so dass Dattke und die Schwedin Sarah Lahti (SWE), die sich beide Hoffnungen auf Erfüllung der hochkarätigen Olympianorm von 31:25 machten, ganz am Ende des lang gezogenen Feldes einreihten. 1 km wurde in 3:06 absolviert, 2 km in 6:16. Hier lag Dattke in einer vierköpfigen Gruppe in 6:23 schon deutlich zurück, auf Kurs zu einer Zeit von 31:55.
Nach 9:22 für die Spitzengruppe mit ca. 10 Läuferinnen bei 3 km passierte Dattke diese Marke nach 9:30 und mit Kurs zu einer Zeit von 31:40 kam sie der Norm schon etwas näher. Der Rückstand von 8 Sekunden bei 4 km wuchs bei 5 km in 15:34 für die Spitze auf 9 Sekunden an, mit 15:43 lag Dattke zusammen mit Lahti fast perfekt auf Kurs zur Olympianorm.
Das lang gezogene Feld der Frauen nach gut 1 km. Dattke läuft mit Lahti am Ende des Feldes. (c) Livestream/Screenshot.
An dieser Konstellation änderte sich wenig, die Spitze hatte mit 24:50 bei 8 km den Abstand zu den Verfolgern auf 16 Sekunden steigern können. Leider konnte Miriam Dattke hier schon nicht mehr folgen, mit einem Split von 25:09 lag sie bereits 3 Sekunden hinter Lahti auf Kurs zu einer Zeit von 31:26. Während aber vorne das Tempo gesteigert wurde, fiel nun Dattke immer weiter zurück und auch der Abstand zur Norm vergrößerte sich zusehends. Durch eine furiose Schlussrunde wurde die Zeit der Siegerin noch beachtlich, Sheila Kiprotich gewann den Schlussspurt in 30:45,81 vor Joan Melly Chelimo (KEN) in 30:46,51, Eva Cherono (KEN) in 30:49,23 und Irene Cheptai (KEN) in 30:51,39. Auf Platz 7 lief Meraf Bahta (SWE) mit 31:08,05 einen neuen schwedischen Landesrekord.
Sehr gut lief es auch – trotz nur Platz 11 – für die Vielstarterin Sarah Lahti, die sich auf 31:11,12 verbesserte und damit die Olympianorm deutlich unterbot. Miriam Dattke kam dann auf Platz 12 in 31:33,77 ins Ziel, was neue PB bedeuten und im Regime ihrer Jahres-Weltbestzeit über 10 km auf der Straße von 31:38 liegt. An der Olympianorm von 31:25 fehlten ihr leider gute 8 Sekunden.
Nach Aussagen ihres Managers Christoph Kopp aus Berlin will Miriam Dattke nun am 5. Juni beim 10.000m-Europacup in Birmingham erneut versuchen, die Olympianorm für Tokyo zu erfüllen. Das wäre dann sicher die letzte Chance in dieser Sache.
Im Rennen der Männern gewann der aus Kenia stammende Belgier Isaac Kimeli in 27:22,70 Minuten sein Debüt über diese Distanz. Bei 5000 m in 13:50 lagen sieben Athleten an der Spitze noch deutlich hinter der Olympianorm von 27:28 zurück, im zweiten Teile legte man dann aber noch erheblich zu. Platz 2 ging an Philemon Kimaiyo (KEN) in 27:25,08, während der Dritte Weldon Langat (KEN) in 27:28,05 die Norm für Toyko denkbar knapp verfehlte.
Ein B-Rennen gewann der Schwede Casteel Archie (SWE) in 29:05,62.
Ergebnisse 10.000 m der Männer: | |||
1. | Isaac Kimeli | BEL | 27:22.70 |
2. | Philemon Kiplimo | KEN | 27:25.08 |
3. | Weldon Langat | KEN | 27:28.05 |
4. | Kennedy Kimutai | KEN | 27:29.35 |
5. | Collins Koros | KEN | 27:29.41 |
6. | Alfred Barkach | KEN | 27:30.57 |
7. | Solomon Boit | KEN | 27:33.18 |
Ergebnisse 10.000 m der Frauen: | |||
1. | Sheila Kiprotich |
KEN | 30:45.81 WL |
2. | Joan Chelimo | KEN | 30:46.51 |
3. | Eva Cherono | KEN | 30:49.23 |
4. | Irine Cheptai | KEN | 30:51.39 |
5. | Daisy Cherotich | KEN | 30:54.46 |
6. | Dorcas Kimeli | KEN | 30:55.90 |
7. | Meraf Bahta | SWE | 31:08.05 NR |
8. | Vibian Chepkirui | KEN | 31:09.42 |
9. | Fancy Chemutai | KEN | 31:10.20 |
10. | Viola Cheptoo | KEN | 31:11.09 |
11. | Sarah Lahti | SWE | 31:11.12 |
12. | Miriam Dattke | GER | 31:33:77 |
Helmut Winter