Fabienne Amrheim (Startnummer 2001) im dichten Männerfeld. Foto: Tomas Ortiz-Fernandez.
Hockenheimringlauf 2018, Fabienne Amrhein verpasst um 4 Sekunden Streckenrekord
Es ist Tradition im Südwesten: Am 1. November, in zahlreichen Bundesländern ist Allerheilgen Feiertag und somit für ein Großteil der Berufstätigen arbeitsfrei, müssen die Helfer der ASG Tria Hockenheim kräftig anpacken, denn der Hockenheimringlauf ist mit 2000 bis 2500 Läufern aus zahlreichen Bundesländern bestbesucht.
Seit 1998 ist dabei vor allem der 10 km-Lauf auf dem Hochgeschwindigkeitskurs auf dem Grand-Prix-Parcours der „Renner“ mit wie zum Beispiel aktuell bei der 21. Auflage registrierten 1198 Finishern.
Zudem finden ein 5 km-Lauf, ein Schülerlauf über 1100 m sowie Bambiniläufe über 350 m statt. Und dies alles vor einer gespenstigen Kulisse, denn die hohen Tribünen ringsherum sind natürlich gänzlich verweist. Lediglich im Fahrerlager herrscht reges Treiben, zudem lockt eine Laufmesse mit einem attraktiven Verzehrbereich in die Boxengasse.
Auch wenn zumeist ambitionierte Freizeitläufer den Ton angeben, immer wieder mischen sich auch namhafte Laufasse unter die zweitausend Hockenheimläufer. So wie Sabrina Mockenhaupt oder Jannik Arbogast. Und zur 21. Auflage war es mit Fabienne Amrhein, die aktuelle deutsche Marathonmeisterin und EM-Elfte von Berlin, die sich nach kurzer Saisonpause ankündigte mit dem Ziel, den von Sabrina Mockenhaupt mit 33:19 gehaltenen Streckenrekord trotz vor kurzem erst wieder begonnenem Training unterbieten zu wollen. „Ich stecke derzeit natürlich in einer Umfangphase, deshalb ist es natürlich nicht leicht, 10 km in einem Tempo unter 3:20 zu laufen!“
Mit ihrem Tempomacher Kim Abel lag sie lange Zeit genau im Soll, entscheidende Sekunden jedoch verlor die aus dem nahen Wiesloch stammende Mannheimerin – sodass am Ende 33:23,3 Minuten fixiert wurde. „Vielleicht habe ich die entscheidenden Sekunden auch verloren, als wir in das eine Runde zurück liegende Läuferfeld aufliefen! Es ist schade, eine Bestzeit und Badenrekord ist es auf jeden Fall!“ Ihre bisherige Bestmarke lag bei 33:46 Minuten. Bereits für Fabienne Amrhein geht allerdings der Leistungsdruck in wenigen Wochen wieder los, denn beim Darmstadt-Cross möchte sich die 25jährige bei den dort ausgetragenen EM-Qualifikationen des DLV für die Europameisterschaften im Dezember in Tiburg qualifizieren.
Fast drei Minuten musste Fabienne warten, bis mit Simone Raatz die Zweitplatzierte ins Ziel lief. Die 42jährige des ASC Darmstadt läuft natürlich in einer anderen Liga, mit 36:22 Minuten war die W40-Vizeweltmeisterin von Málaga allerdings nicht unbedingt zufrieden. „Leider musste ich lange Zeit alleine laufen, das war vor allem auf der zweiten Streckenhälfte besonders schwer!“ Ihr Vorsprung auf die weitere Konkurrenz mit der Augsburgerin Susanne Hafner (37:45) war freilich komfortabel.
Trotz starker Einzelresultate reichte es für die Läuferinnen des ASC Darmstadt nicht, den Deutschen 10 km-Mannschaftsrekord in der Mastersklasse W40 zu verbessern. Mit einer Gesamtzeit von 1:54:51 Stunden verpassten Simone Raatz, Alexandra Rechel und Carin Schmidt die Rekordmarke der SG Wenden um lediglich 10 Sekunden, dennoch überwiegte im ASC-Team die Freude über die erreichten Zeiten und Platzierungen wie die Ränge eins bis drei in der W40-Klasse.
Bei den Männern gewann ein Jahr nach dem Eritreer Miabale Ademicale (30:37) dessen Landsmann Selama Tesfaye Amariam in 30:55 Minuten. Merklich aufgekommen waren allerdings in der Schlussphase Fabiennes Teamkollegen Steffen Ulmrich und Pierre-Emmanuel Alexandre, für die 31:12 bzw. 32:30 registriert wurden.
Quelle: Veranstalter