
Seminar mit Prochnow - Foto: Klaus Weidt
Seminar mit Waldemar. Das traditionelle Läufer wochenende fand diesmal in Halle statt. Ein Erfolg als Nr. 28. Klaus Weidt berichtet.
Waldemar Cierpinski hatte einst 1997 die Idee. „Macht doch mal ein Läuferwochenende“, schlug er vor.
Die REISEZEIT Tourismus GmbH setzte den Vorschlag gemeinsam mit dem LAUFZEIT-Journal noch im selben Jahr um.
In der Sportschule Kienbaum bei Berlin drängten sich damals 99 im großen Speisesaal und lauschten den Anregungen und Plänen des Doppel-Olympiasiegers genauso wie denen des Sportwissenschaftlers Dr. Thomas Prochnow, des Ernährungsexperten Dr. Wolfgang Feil oder des Sportmediziners Dr. Wolfgang Bringmann. Danach folgten Jahr für Jahr weitere Läuferwochenenden mit vielseitigen Seminaren, speziellen Läufen und Sightseeing-Touren.
den verschiedensten Orten, von der Ostsee bis zur Görlitzer Landeskrone. Und Waldemar ließ es sich nicht nehmen, oftmals dabei zu sein.
Natürlich war nun auch mal Halle dran, jene Stadt im Anhaltinischen, wo die Marathon-Legende ihr Zuhause hat. Genau so wie Thomas Prochnow, der für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Saale hellen Strande einen Ufer-Lauf und -Walk organisierte. Der Lohn für jeden Finisher: die Kopie einer Mitteldeutschen Marathon-Medaille mit Widmung, übergeben im Cierpinski-Sporthaus.
Dorthin hatte Waldemar zum Sonntagsseminar eingeladen, unkonventionell zwischen Laufschuhen und Laufbekleidung. Um die Entwicklung der Schuhe ging’s vor allem, aber auch um die einzigartige Lauf-Bahn des Olympiasiegers von 1976 (Montreal) und 1980 (Moskau). Zweimal Gold in nur elf Jahren Marathon. Manch humorvolle Erinnerung wurde wach. So auch an jene spätere Begegnung in Japan beim Kaiser, der ihn seinem Gefolge mit den Worten vorstellte: “Das ist der Mann, nachdem jetzt alle neugeborenen Söhne Waldemar benannt werden.“ Der Kaiser musste demnach den euphorischen Ausruf des Sportreporters Heinz-Florian Oertel auch vernommen haben.
Bereits am zweiten der vier Seminartage unternahm Thomas Prochnow mit den Seminaristen eine Wanderung zum Hansering, mitten in der Stadt, wo vor Jahren ein „Park der Olympiasieger“ eingeweiht wurde. Eine wohl einmalige Ehrung: 16 Olympiasieger wurden hier mit Bild und Siegen auf Stelen gewürdigt, 21 Goldmedaillengewinne sind auf diesen ausgewiesen. Von der Schwimmerin Kornelia Ender bis zum Bobfahrer Alexander Schürer. Natürlich auch Cierpinski, der es sich nehmen ließ, an dieser schönen Allee alle Wochenendläufer und -walker zu begrüßen.
Als sich alle schließlich von Halle verabschiedeten, wünschten sie „Waldi“ ein schönes Geburtstags-Jubiläum. Am 3. August wird er nämlich – 75!
Was er durchblicken ließ: Das einst von ihm mitbegründete Läuferwochenende will er möglichst bis zu seinem Jubiläum, dem „30.“, mit in Bewegung halten.
Doch 2026 folgt erstmal die 29. Ausgabe.
Und da lässt tatsächlich Loriot grüßen. In Brandenburg bei den sogenannten „Mops-Läufen“, die gewiss Höhepunkte werden könnten. Neben bewährten Dozenten wie Thomas Prochnow und Waldemar Cierpinski natürlich.
Klaus Weidt
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