
Start 47. Darmstädter Merck Stadtlauf - Foto: Veranstalter
1500 machen sich in der City beMERCKbar! Auch mit Umleitung weiter auf der Erfolgsspur – Mit einem Titelsponsor geht der Darmstädter Merck Stadtlauf in die 47. Auflage – Ludwig Reiser berichtet
Von Stammgästen, Seriensiegern, schnellen Heinern und einem marathonlaufenden OB an der Startpistole
Die Temperaturen hoch, die Anspannung bei den gut 1500 Läufern nicht minder, die Organisatoren hatten bei den sichtbar vollen Geschäftsstraßen alle Hände voll zu tun, um den Aufbau punktgenau zu perfektionieren – und dies alles bis zum ersten Startschuss.
Es ist Stadtlaufzeit. Auch wenn der Kultlauf in der südhessischen Metropole zu den ältesten seiner Zunft zählt, vieles gewiss Routine ist, die Abläufe zumeist identisch sind. Es sei denn, eine Baustelle auf der Laufstrecke erfordert Flexibilität und Kreativität. „Unser Team kennt die Abläufe haargenau, ist überaus erfahren und darauf lässt sich immer aufbauen“, lobt Stadtlauf-Chef Wilfried Raatz die Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen und weiß zudem Dienstleister zur Seite, die bereits seit vielen Jahren Hand anlegen, um den Darmstädter Stadtlauf im inzwischen 47. Jahr auf der Erfolgsspur zu halten.
Es hat gewiss keinen Abbruch, dass die Strecke durch die Streckenverlagerung über den Marktplatz (mit bester Biergarten-Atmosphäre) um etliche Meter länger wurde, denn außer dem persönlichen Vergleich ist diese Cityrunde weder bestenlisten- noch rekordfähig, schließlich geht es auch Kräfte zehrende 15 Treppenstufen pro Runde hinauf.
Und Sparkassen-Direktor Peter Lehr bekräftigte bei einem der Startschüsse am Ludwigsplatz sein Votum zum Beibehalt dieses neuen Kurses: „Der Marktplatz mit dem Residenzschloss gehört einfach zu den Highlights Darmstadts – und zum Stadtlauf als Sightseeingtour durch die Innenstadt!“
Eines jedoch ist neu:
Mit dem in Darmstadt ansässigen Weltunternehmens Merck konnten die Organisatoren einen weiteren Partner neben Entega, Riese & Müller, Sparkasse Darmstadt, Sporthübner und Darmstädter Privatbrauerei gewinnen, der übrigens bis vor einigen Jahren schon auf der Sponsorenliste stand – und nun als Titelsponsor wiederkehrt, sodass der Traditionslauf nunmehr unter dem Titel „Darmstädter Merck Stadtlauf“ firmiert.
„Als Titel-Sponsor des Darmstädter Merck Stadtlaufes freuen wir uns sehr, wieder fester Bestandteil eines so traditionsreichen Events mitten in der Innenstadt zu sein. In früheren Jahren haben wir diesen einzigartigen Lauf bereits unterstützt. Mit seiner besonderen Atmosphäre bringt er die lokale Gemeinschaft zusammen und fördert die Begeisterung für den Laufsport. Besonders wichtig ist uns, dass der Stadtlauf auch Kindern und Jugendlichen eine Plattform bietet, um aktiv am Sport teilzunehmen“, sagt Maxi Nieber, verantwortlich bei Merck für den Bereich Sportsponsoring zur Eröffnung der 47. Auflage.
Der Kinderlauf in Darmstadt – Foto: Veranstalter
Traditionell starten die Schüler zum Auftakt auf dem „heißen Laufsteg“ durch die Fußgängerzone, Imponierend dabei die beeindruckend große Kulisse am Streckenrand, durch dieses begeisternde Spalier durften sich Toni, Lara-Sophie, Alexander, Julius, Leonardo, Jonathan und Martha als Tagesschnellste wie auch Hunderte Kids feiern lassen. Das kühle Nass an den Entega-Trinkwasserbrunnen war letztlich die überaus willkommene Abkühlung, ehe es zur Kurzsiegerehrung auf die Bühne ging.
Darmstadts OB Hanno Benz zeigte sich als Ehrenstarter in Zeitnot zwischen zwei Terminen erneut als Stadtlauf-Fan. Musste allerdings am Mikrofon zugeben, dass ihm als zur Marathonstrecke tendierenden Läufer diese Stadtlaufrunde doch entschieden zu kurz sei.
Bei der Siegerehrung einer der vier Schüler-Wettbewerbe durfte Darmstadts Stadtoberhaupt zudem den „Heinerfest-Pokal“ an Martha Behrens und Julius Lieblang überreichen, denn der „Heimatverein Darmstädter Heiner“ zeichnet zum Auftakt des großen Innenstadt-Volksfestes die besten Darmstädter bei den Schülern wie auch bei den anschließenden Läufen der Männer, Frauen und Masters aus.
Zwei Seriensieger und einer, der es endlich geschafft hat. So die Kurzversion der über 5,2 km führenden Rennen der Erwachsenen und Jugendlichen. „“Es wurde einmal Zeit, nach drei zweiten Plätzen habe ich es endlich geschafft“, so Jonas Uster, der aus dem Odenwald stammt, als Läufer für den TV Schriesheim und zuvor für den OL-Verein Steinberg und als Triathlet für den Zweitligisten Amicitia Viernheim unterwegs ist. Er hatte sich knapp drei Runden mit dem für den Triathlon-Bundesligisten DSW 1912 Darmstadt startenden Nils Huckschlag duelliert und letztlich die Oberhand behalten.
Mit im Rennen auch der aus dem Leichtathletik-Nachwuchs des Veranstalters ASC Darmstadt hervorgegangene Hennes Behrens, der inzwischen einen Profi-Vertrag beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim in der Tasche hat, und mit Erlaubnis seiner Trainerschaft in seiner Heimat die „Men’s Challenge“ absolvieren durfte. „Es war total anstrengend, vielleicht bin ich auch etwas zu flott angelaufen“, gestand der inzwischen 20jährige, der sich im Kraichgau mit den Edelkickern auf die Saison vorbereitet, aber als Zwölfter und 19 Minuten Laufzeit mit seiner Leistung nicht unbedingt glücklich war.
Für Hennes‘ Schwester Jule, ebenfalls Eigengewächs des ASC Darmstadt und inzwischen wieder für die Südhessen startberechtigt, aber längst als eine der besten europäischen Nachwuchs-Triathleten unterwegs, lag die Startnummer 6 parat. Die 22jährige verzichtete allerdings wegen einer Erkältung auf einen (zu frühen) Start. Nicht zuletzt deshalb schien der Weg frei für Kerstin Bertsch, der 37jährigen vierfachen Mutter und exzellenten Allroundläuferin mit Vorliebe für das Berglaufen und bekennendem Fan des Stadtlaufs. „Das ist mein absoluter Lieblingslauf. Ich bin hier schon als Kind gestartet!“ Die für den SSC Hanau-Rodenbach startende Kerstin reihte sich mit ihrem neuerlichen Erfolg in den Glanzauftritt der Familie ein, denn zuvor hatten bereits ihre Kids Toni und Johanna gewonnen. Für Vater Simon lief zwar auch prächtig, aber als Vierter landete er als Einziger der Familie nicht auf dem oberen Stockerl.
Hinter Kerstin lief Debütantin Leonie Grieser beim stärkst besetzten Rennen, der Women’s Challenge, auf Rang zwei vor Nadja Henninger, Viktoria Hossbach und Meike Freudenberg.
Podium der Frauen-Siegerinnen – Foto: Veranstalter
Bei den Masters wiederholte mit Fabian Straulino ein früherer ASCler seinen Vorjahressieg. Inzwischen ist der 41jährige Facharzt der Gastroenterologie im Hanauer Stadtkrankenhaus und Triathlet beim VfL Münster mit Ambitionen auf einen erfolgreichen Marathonstart in Berlin mit einer sub 2:40er Endzeit. Das Duell mit einem weiteren „local hero“, dem Deutsch-Italiener Giuseppe Troia, Veranstalter und Stadtlauf-Helferakquise-Mitarbeiter, verlief spannend, aber letztlich mit einem überzeugenden Start-Ziel eindeutig.
Im Organisationsteam wird man die 47. Auflage intensiv nacharbeiten und sicherlich entscheiden, ob es eine Wiederholung mit erweitertem Sightseeingkurs über den Marktplatz geben wird.
Eines jedenfalls ist sicher, das heiße Sommerwetter ist für die 48. Auflage für 2026 ebenso gebucht wie auch für die prächtige Stimmung sorgende Coverband „Game of Jones“ oder die Partylocation bei „Asphaltgold“.
Ludwig Reiser
Merck wird Titelsponsor beim Darmstädter Stadtlauf 2025 – Ludwig Reiser berichtet
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