Glückwunsch: Tanja Spill und ihren beiden Trainern zu tollen 2:01,63 ©TSV-privat
Zu den Ausbildungs-Komponenten des 800 m-Trainings – Lothar Pöhlitz
* Die Schnelligkeit begrenzt alles – maximale Sprints zwischen 20 m – 60 m alaktazid sind ganzjährig Basis
* Das Maß für die Schnelligkeitsausdauer ist die 400 m Unterdistanzleistung.
Die Schnelligkeitsausdauer mit Strecken zwischen 60 – 300 m für die 400 m Leistungsentwicklung wird zu oft unterschätzt oder ganz weggelassen
* Die 3 Energiesysteme aerob – anaerob – anaerob-alaktazid sind parallel zu entwickeln
* 400 m -Tempo-, 800 m-Tempo- und 1500 m -Tempoprogramme haben aber den größten Einfluss auf das finale 800 m – Ergebnis bei Wettkampfhöhe-punkten (VL, ZL, HF, F)
* Muskeln speichern Energie und lernen sie anforderungsgerecht, also bei schnellen Bewegungen, wieder abzugeben – der Sauerstoff in der Muskulatur muß bis ins Ziel reichen
* Maximalkraftorientiertes schnelles Krafttraining 65-85 % v. Maximum ist eine Voraussetzung für 800 m schneller
* Explosive Sprünge / Plyometrics bereiten auf der Grundlage möglichst gut ausgebildeter Schnellkraft die S & SA vor
* Die 800 m Leistung wird auch von der Kraft der Fußgelenke, der Vorfußlauftechnik und einem stabilen Zentrum wesentlich mitbestimmt
* Das Niveau der V02max und die Laktattoleranz sind Voraussetzung für das wettkampfspezifische Qualitäts-Ausdauertraining – dafür sind harte TL zwischen 3´- 5´ Länge oder aerob-anaerobe Berganläufe am besten
* Nach den ersten schnellen 500 – 600 m entscheiden nämlich die Laktat-toleranz, die Spurtkraft und die mentale Stärke über die letzten 200 m
* Kurze (6-15 s) und mittlere (30-90 s) Berganläufe schnell (im 400 m bzw. 800 m Tempo) unterstützen die Unterdistanzentwicklung
* Mögliche Komplikationen in 800 m Rennen werden durch die Beherrschung der taktischen Komponenten und die Übersicht in jeder Rennsituation vermieden, mein Tipp: meide im Pulk die Innenkante
* Die Laufökonomie – wenig Energieverbrauch bei hoher Geschwindigkeit – wird durch eine beherrschte „Leichtlauftechnik“, durch mehr Gelenkbeweglichkeit, Balance, Koordination und Präzision in der Fußarbeit verbessert
* Die mentale Stärke und das Selbstvertrauen für den Wettkampf wird vor allem durch lange schnelle Läufe wettkampfnah im Training erworben – lerne in weniger als 2 Minuten alle Reserven zu erschließen – der Schmerz sagt Dir schließlich ob Du an Deine Leistungsgrenze gegangen bist.
* Um 400 m- oder 800 m – wettkampfnahe Geschwindigkeiten bzw. auch Tempoprogramme mit kurzen Pausen im Training zu bewältigen sind für diese Strecken leistungsstärkere Sparringspartner besonders wichtig.
* Reicht das „Schnellkraft- / Schnelligkeits-Erbe“ – die Talentvoraussetzungen für die 800 m Strecke nicht sollte rechtzeitig – ohne die Unterdistanzausbildung aufzugeben – die 1500 m Leistungsentwicklung parallel verfolgt werden.
Lothar Pöhlitz