
"Der Härteste im Norden" - Tollenseseelauf ©Tollenseseelauf
Zoff um Lauf-Maut: Verband wirft Funktionär raus – Oliver Kramer in Norddeutsche Neueste Nachrichten
ROSTOCK Beim Leichtathletik-Verband MecklenburgVorpommern (LVMV) brodelt es mächtig. Hintergrund ist die geplante Abgabe, die der Deutsche LeichtathletikVerband (DLV) ab 1. Januar2016 bundesweit für alle Volks- und Straßenläufe erheben will (NNN berichteten am 11. April 2015).
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
Gegen die Einführung des „Finisher-Euros“, der bundesweit rund 2,5 Millionen Euro in die klammen Kassen der Leichtathletik-Verbände spülen soll, regt sich in MV Widerstand.
Schärfster Kritiker ist Dr. Herbert Stromeyer. Der langjährige Funktionär hat rechtliche Bedenken gegen die Gebührenerhöhung angemeldet und prophezeit eine Spaltung zwischen Verband und Laufbewegung. Jetzt erhielt der Ehrenamtler für seine Äußerungen die Quittung und wurde vom Landesverband als Chef der Laufcup-Kommission entlassen.
„Der Vorstand drückt seinen Dank für das Wirken von Dr. Herbert Stromeyer als Vorsitzender des Laufcup-Teams in der Übergangszeit nach dem Ausscheiden von Jürgen Trommer aus“, heißt es in einer Mitteilung des LVMV.
„Hier wird offenbar versucht, die Gegner der LaufMaut mundtot zu machen“, vermutet Markus Grigat. Der Mitorganisator des Neubrandenburger Tollenseseelaufes stemmt sich ebenfalls gegen die geplante Gebührenerhöhung, die der DLV Ende Juli beschließen will.
„Die Mehreinnahmen kommen nicht der Laufbewegung, sondern den finanziell angeschlagenen Verbänden und deren Stadion-Leichtathleten zugute“, befürchtet Grigat, der Rechtsanwalt ist.
Mitglieder lehnen Gebührenerhöhung ab
Ob dies dem Ansinnen aller Laufsportler in MV entspricht, ist fraglich. Auf dem Verbandstag Ende März in Güstrow gingen die Meinungen der Vereinsvertreter auseinander. Während der Rostocker Laufveranstalter Roman Klawun (u. a. Citylauf ) die Erhöhung von Startgeldern auf einen Euro als „nicht problematisch“ ansieht, warf Marian Bernd Pries (Einheit Güstrow) die Frage auf, „warum Läufer auf der Straße einen Euro extra bezahlen sollen und jene auf
Leichtathletik-Verband der Bahn nicht“.
Letztlich lehnten die Mitglieder den Antrag des Verbandes auf Änderung der Gebührenordnung ab, bleibt die bisherige Gebühr in Höhe von 25 Cent je Teilnehmer vorerst bestehen.
Doch hinter den Kulissen vollzog der Verband jetzt die Kehrtwende. In einem Schreiben des LVMV, das den NNN vorliegt, heißt es: „Wir werden wie die anderen Landesverbände zum 1. Januar 2016 entsprechende Regelungen in Übereinstimmung mit dem DLV treffen.“
Gerade die kleinen Läufe wie der Silvester-Neujahrs-Lauf des ESV Lok Rostock könnte die Gebührenanpassung in Höhe von einem Euro pro Finisher hart treffen.
Im Klartext: LVMV-Präsident Andreas Bluhm wird auf dem DLV-Verbandstag der Beitragserhöhung zustimmen und diese auch auf Landesebene durchsetzen.
Mit nicht absehbaren Folgen: Rechtsanwalt Grigat ist überzeugt, dass bei einer gerichtlichen Klärung die Anmeldepflicht und der „Finisher-Euro“ für sämtliche Straßen- und Volksläufe keinen Bestand haben werden.
Oliver Kramer in Norddeutsche Neueste Nachrichten, Mittwoch, dem 6. Mai 2015 (ebenfalls in der Schweriner Volkszeitung).
Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
German Road Races e.V. (GRR) auf facebook:
https://de-de.facebook.com/germanroadraces
German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
https://twitter.com/germanroadraces
Alle Beiträge und viele Verlautbarungen (als links) zu diesem Thema sind hier auf der GRR-Website zu finden:
Themengleich:
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