Kursleiterin Alina Gottlebe-Fröhlich, Diplom-Sportwissenschaftlerin, weiß, welche Übungen gut tun. ©Weise
Ziel ist ein lebenslanges Training – Good-Practice-Beispiele im Gesundheitssport: „Krafttraining“ im Sport-Gesundheitspark Berlin e. V. – Klaus Weise in SPORT in BERLIN
Mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT werden präventive Gesundheitssport-Angebote der Vereine nach bundesweit einheitlichen Qualitätskriterien zertifiziert. Teil des Qualitätsmanagements sind Audits, Qualitätsbewertungen vor Ort.
Mit Hilfe der Audits können besonders gute Beispiele für Gesundheitssport im Verein ermittelt werden. Ein solches Good-Practice-Beispiel ist der Kurs „Krafttraining“ im Sport-Gesundheitspark Berlin (Forckenbeckstr. 21, 14199 Berlin).
Ein Good-Practice-Angebot wird man natürlich nicht nebenbei, man muss dafür Ideen haben, Kompetenz, Leidenschaft und Spaß. Dass dies beim „Krafttraining“ im Sportgesundheitspark in der Wilmersdorfer Forckenbeckstraße der Fall ist, wurde beim Audit am 25. Februar festgestellt. Den Kurs gibt es seit mehreren Jahren, früher hieß er „Training für Muskeln und Gelenke“.
Einmal in der Woche eine Stunde erscheint im Umfang nicht allzuviel, aber die Regelmäßigkeit soll den erwünschten Effekt bringen. Der Kurs ist offen für alle. Allerdings gehören vor allem reifere Jahrgänge zur avisierten Stärke von zehn Mitmachern. „Kommt ein Interessent, verabreden wir uns zum Beratungsgespräch, um festzustellen, was will und wünscht sich der- und diejenige, was kann er und was nicht, was können wir anbieten“, erklärt Geschäftsführer-Stellvertreter und Marketingleiter des Vereins Christian Lusch, er ist Diplom-Sportwissenschaftler.
Wie Kursleiterin Alina Gottlebe-Fröhlich, die neben ihrem freiberuflichen Trainerjob auch für den TSV Rudow in der 2. Volleyball-Bundesliga spielt. „Ziel dieses Gesprächs ist zu wissen, was der potenzielle Mitmacher machen möchte, welche Voraussetzungen er hat, was wir anbieten können“, sagt Lusch.
Die normale Folge danach ist die Mitgliedschaft und eine sportmedizinische Eignungsuntersuchung, die kostenfrei ist. Beim Audit wurde als beispielhaft an der Vereinsarbeit erkannt, dass die überprüfte Gruppe im Sozialgefüge, in Alters- und Geschlechterzusammensetzung sowie Leistungsvermögen allerbestens passt – ein Ergebnis der exzellenten Beratungsvorarbeit. Gruppe und Kurs sind fortlaufend, haben keine festgelegte Dauer wie im Rehasport, der von den Krankenkassen in der Regel nur innerhalb bestimmter Fristen unterstützt und bezuschusst wird.
„Dass es keine fixierte Dauer gibt, ist Absicht, denn unser Ziel ist ja im Grunde lebenslanges Training“, sagt Lusch. Einige der „Kraft-Trainierenden“ haben sich im breiten Vereinsangebot auch noch einen zweiten oder gar dritten Kurs ausgesucht. „Sie wissen, dass ihnen Bewegung gut tut, sind rechtzeitig gekommen, um etwas für sich zu tun und nicht erst, wenn der Leidensdruck schon hoch ist. Soll heißen, sie machen in der Regel präventives Training“.
Vorteil im besuchten Kurs, so sehen es sowohl die Anleitenden als auch die Teilnehmer, sei die Gruppe und dass dennoch eine individuelle Betreuung je nach Präferenz und Möglichkeit der Einzelnen möglich ist. Für diese Betreuung stehen im Sportgesundheitspark bei SPORT PRO GESUNDHEIT-Angeboten durchweg Diplom-Sportwissenschaftler zur Verfügung – damit sind inhaltliche Kompetenz und Qualifikation der Kurse garantiert.
Dass die eine Stunde pro Woche im Umfang ausgebaut werden kann, ermöglichen weitere Angebote im Vereine und auch die einfache Wiederholbarkeit vieler Übungen in den eigenen vier Wänden. Die Nachfrage nach dem Krafttraining-Kurs im Verein ist konstant gut, die zehn Plätze sind immer belegt. Die Stunde, deren Titel ein gewisse Eintönigkeit im Ablauf und langweiliges Schwitzen suggeriert, ist keineswegs dröge, sondern im Wechsel der Übungen schnell vorbei.
15 Minuten auf dem Ergometer machen den Auftakt, dann folgt eine halbe Stunde an verschiedenen Kraftgeräten mit individualisierten Übungen für die Zehnerschar, und letztlich beenden die abschließenden 15 Minuten im Gymnastikraum die intensive Einheit. Wobei je nach Wetterlage auch Variationen mit Freiluft-Abschnitten möglich sind – Gymnastik kann bei Sommertemperaturen auch draußen absolviert werden, Nordic Walking erst recht.
Dass dieses Angebot und weitere des Gesundheitssportparks in der Tat Good-Practice-Beispiele sind, kann Christian Lusch nicht ohne Stolz mit einer bemerkenswerten Zahl belegen. „Die durchschnittliche Verweildauer der Mitglieder in unserem Verein liegt bei 10,5 Jahren, eine Treue, die für die Qualität unserer Angebote spricht.“
Auch beim Kurs „Krafttraining“ ist das so. Eintrittsjahre der Teilnehmer: 2004, 2006, 2004, 2008, 2009 … Da ist schon ein gutes Stück zum lebenslangen Sporttreiben zurückgelegt.
Klaus Weise in SPORT in BERLIN – Juli – August 2013