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20
11
2010

Dem würde ich gern anfügen, dass für die Basisausbildung in den Laufdisziplinen in dieser Grundeinschätzung nur das Wort Dreispringer durch Läufer ersetzt werden müsste und alles Vorhergesagte gilt um auch hier schneller aus dem Tal zu kommen.

Wo Defizite sind gibt es auch Chancen – Dreispringern und jungen Läufern „anderes Wissen“ vermitteln – Lothar Pöhlitz kommentiert

By GRR 0

Wer den „Hilferuf" von Dreisprung – Bundestrainer Eckhard Hutt bei leichtathletik.de am 12.11.2010 „DLV-Coach sucht Trainer" einmal ganz in Ruhe gelesen hat könnte schon nachdenklich werden. Mir ging es jedenfalls so. Noch dazu wo ich seine Leidenschaft für den Dreisprung schon vor mehr als 20 Jahren selbst hautnah erleben durfte als er mir in seinem Haus die von ihm damals konstruierte „Sprungkraftmaschine" vorführte und mir gleichzeitig eine „Privataudienz in Fragen hilfreichen, effizienten Sprungkrafttrainings für Läufer" gab.

Nach rund 10 Jahren Auszeit, Arbeit im Ausland ist er nun wieder deutscher Bundestrainer für Dreisprung. In dieser Zeit sind ihm offensichtlich nicht nur die Springer-Talente für den Hop-Step-Jump abhanden gekommen – auf wundersame Weise auch die Trainer „die den Dreisprung erfolgreich vermitteln können". Er kommt um einem Neuanfang nicht herum, war zu lesen,  

Da stellt man sich doch die Frage ob dies über viele Jahre beim DLV gar nicht bemerkt wurde. Da gab es doch Zuständigkeiten. War die Stelle des Bundestrainers  in der Zeit der Abwesenheit von Hutt nicht besetzt? Gab es keine Arbeit mit Talenten, Einzelnen oder in Kadergruppen? Die Erkenntnis im Bericht „nur so nebenbei bringt aber keinen Erfolg" könnte man auch auf andere Disziplinen ausdehnen, auch auf den Bereich Lauf / Gehen im Tal. Da fallen einem solch bedeutungsvollen Worte wie Verantwortungsbewusstsein, Leistungsbereitschaft oder Führungskompetenz ein.

Wissen nicht weitererzählt, da vermittle ich es eben selbst

„Ich suche am Dreisprung interessierte Trainer. Diesen will ich in eigenen Lehrgängen das Grundwissen vermitteln, um im Dreisprung erfolgreich arbeiten zu können. Wie man einen Dreispringer aufbaut. Was im Training Voraussetzung ist, um Dreisprung im Wettkampf durchzuführen und dort Leistung zu bringen, das Wissen ist in den letzten Jahren verloren gegangen, es wurde nicht weitererzählt" hatte Eckhard Huth wohl auch den Lehrwarten der Landesverbände und den Verantwortlichen der DLV-Trainerschule bei der Kienbaum – Tagung für die C-, B- und A-Trainerausbildung, die das Grundwissen eigentlich hätten vermitteln sollen, mit auf den Weg gegeben.     

Wo Defizite sind gibt es aber auch Chancen  –  Dreispringer und auch junge Läufer müssen etwas ändern

Für die Zukunft geht es ihm um einen Neuanfang, in erster Linie um eine neue junge Nachwuchsgeneration, deren Trainer aber erst mit anderen Inhalten als mit den „nicht so erfolgreichen" der letzten Jahre, konfrontiert werden müssten.

Um dieses „andere Wissen" zu vermitteln will er eigene Lehrgänge machen, man höre und staune und freue sich, dass er es tut. Für diese Herausforderung setzt er 7 Jahre an, ich glaube eher, dass er damit zu sehr Optimist ist. Zunächst muß er ja erst einmal die Talente und offensichtlich auch die für seine Philosophie bereiten Trainer suchen. Das Schüler- und Jugend-Aufbautraining von Talenten mit dem Ziel der Vorbereitung auf das Hochleistungstraining dauert in Deutschland in der Regel aber schon 6 – 8 Jahre.

Die Ursachen und einzuschlagende Richtung liefert Eckhard Hutt gleich mit:

„Die Dreispringer, die wir derzeit haben, trainieren nicht gezielt genug, um an ihre Leistungsgrenze zu kommen. Das Training ist zu allgemein geworden, wir haben früher viel gezielter auf den Punkt trainiert."

Dem würde ich gern anfügen, dass für die Basisausbildung in den Laufdisziplinen in dieser Grundeinschätzung nur das Wort Dreispringer durch Läufer ersetzt werden müsste und alles Vorhergesagte gilt um auch hier schneller aus dem Tal zu kommen.

Ins allgemeine Training muß neben der allgemein – vielseitigen, mehr zielgerichtet – spezielle Ausbildung auf später vorbereiten und in einen sich wieder mehr an „früher" orientierenden höheren Trainingsumfängen mehr Geschwindigkeit integriert werden. Ein Training „gezielter auf den Punkt" gipfelt auch für den Nachwuchs nicht irgendwann, sondern in der persönlichen Bestleistung beim jeweiligen Jahreshöhepunkt.

 

                        Wo Defizite sind gibt es auch Chancen

 

Bundestrainer Hutt will den Wandel.

Wer aber vermittelt den Talente – Trainern im Dreisprung und im Lauf das „andere Wissen", eine modernere Trainingsmethodik im ersten Schritt erst einmal zur Vorbereitung auf das Anschlusstraining?

Lothar Pöhlitz

 

author: GRR

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