Zwei blinde Schüler liefen mit Begleitpersonen; die sehbehinderten Jugendlichen zwischen zwölf und siebzehn Jahren konnten sich auf der zwei Kilometer langen Runde alleine orientieren.
WINDSTOPPER® TRAILRUN WORLDMASTERS NEWS – Führung bestätigt – der zweite Tag der WINDSTOPPER® TRAILRUN WORLDMASTERS – Birgit Lennartz von der LLG St. Augustin heißt die Siegerin in der Damenkonkurrenz.
David Nilsson, der Überraschungssieger vom gestrigen Phönix-Sprint bewies auch beim Ruhrklippen-Trail über 36 Kilometer seine Klasse David Nilsson, der Überraschungssieger vom gestrigen Phönix-Sprint bewies auch beim Ruhrklippen-Trail über 36 Kilometer seine Klasse. "Ich bin noch nie in einem Wettkampf weiter als dreißig Kilometer gelaufen", erzählte der 23jährige noch vor dem Start. Das konnte seinem Sieg keinen Abbruch tun. In 2:15 Stunden erreichte er als Erster das Ziel und liegt mit seinen zwei Tagessiegen auch im Gesamtklassement auf Platz eins.
Ein sichtlich erschöpfter Jonathan Wyatt folgte nach zwei Minuten und einer Gesamtzeit von 2:17 Stunden auf dem zweiten Platz. "David gebührt voller Respekt, er hat ein gutes Rennen abgeliefert. Ich hatte ein paar muskuläre Probleme, der ständige Rhythmuswechsel ist sehr kräftezehrend und ich werde morgen sehen, was ich in Sachen Gesamtklassement noch ausrichten kann", so der mehrmalige Berglaufweltmeister nach dem Zieleinlauf. Der Aachener Mussa Hudrog vom Team Runner Shop Aachen erreichte in 2:21 als dritter und damit bester deutscher Teilnehmer das Ziel. Auch in der Gesamtwertung belegt der Aachener den dritten Podestplatz.
Eine Grande Dame macht Dampf
Birgit Lennartz von der LLG St. Augustin heißt die Siegerin in der Damenkonkurrenz. "Rund sieben Kilometer vor dem Ziel konnte ich die Russin abhängen. Vielleicht ist Vokueva einfach zu schnell angelaufen und hat sich die Kräfte nicht richtig eingeteilt", so die erfolgreiche Ultramarathonläuferin. Die Salomon Athletin Vokueva Zhanna war über ihren vierten Platz im Ziel sehr enttäuscht, denn mit Nina Kunz, ebenfalls vom Team Runner Shop Aachen und Annett Finger, die für das Team Petzl am Start ist, hatte sie noch zwei Läuferinnen vor sich.
Die Triathletin Annett Finger wirkte am Morgen hoch konzentriert: "Mal sehen wie es läuft", äußerte sie sich kurz und knapp vor dem Start. Am Ende erreichte die Chemnitzerin nach 3:24 Stunden hinter der Hürtherin Nina Kunz, die 3:22 Stunden benötigte, das Ziel. Die Tagesplatzierungen stimmen auch in der Kategorie "Women" mit dem Gesamtklassement überein.
Hans war nicht zu schlagen
Rudi Schöpf, der zweitplatzierte in der Kategorie "Master-Men" ließ vor dem Start verlauten: "Der Hans ist nicht zu schlagen", nach dem Ruhrklippen Trail sollten sich seine Wort bewahrheiten: "Der Hans war wirklich nicht zu schlagen". Gemeint ist Hans Hörmann, der auch heute in der Master-Men-Kategorie eine überzeugende Leistung ablieferte. "Die Saison war lang und so langsam geht mir die Kraft aus. Auf den letzten Kilometern waren die Beine schwer." Hans Hörmann vom Team Salomon überzeugte in 2:56 Stunden, auf dem zweiten Platz folgte der Bozener Rudi Schöpf mit einer guten Minute Abstand in 2:57 Stunden. Wie bereits beim gestrigen Phönix-Sprint konnte sich der Wittener Klaus Augustin, Bunert WM Team Dortmund, den dritten Platz in der Masters- und Gesamtwertung nach 3:07 Stunden sichern.
Schlammbäder bei optimalen Temperaturen
Rechtzeitig zum Start hatte sich der Regen verzogen, so dass die Trailrun-Worldmasters Teilnehmer zumindest von oben nicht nass wurden. Allerdings hatte der nächtliche Dauerregen für zahlreiche matschige und glitschige Passagen auf der Strecke gesorgt. Die meisten Läuferinnen und Läufer genossen das Schlammbad auf den Trails der Ruhrklippen. "Das war richtig geil" so der elftplatzierte Alexander Lubina vom High5-Team, der mit dem von Polar zur Verfügung gestelltem Telemetrie-System zur online-Datenverfolgung unterwegs war und nur knapp hinter seinem "online-Kollegen" Christian Heger von den Netzathleten das Ziel erreichte.
Bei optimalen Lauftemperaturen gab es bei den Master-Women keine Änderung im Vergleich zu den gestrigen Platzierungen. Antje Wietscher aus Leichlingen kam auch nach dem Ruhrklippen-Trail nach 3:19 Stunden als Erste ins Ziel, gefolgt von Carmen Fuhrmann aus Nürnberg in 3:20 Stunden. Die Dortmunderin Lokalmatadorin Rita Nowottny-Hupka erreichte als Drittplatzierte in 3:24 Stunde das Ziel auf dem Phönix-Gelände West.
Einfach süß – SCHOOLS ON TRAIL mit Lena Schöneborn
Lena Schöneborn ließ es sich nicht nehmen, nach dem Startschuss den Trailrunning-Nachwuchs zu begleiten. "Die sind einfach süß. Laufen voller Motivation viel zu schnell los, aber haben richtig Spaß dabei", so die Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf. Rund 1000 Schüler der verschiedenen Jahrgänge und die dazugehörigen Betreuer verwandelten das Phönix-Gelände West zu einem Stimmungshochofen. Begleitet von lautem Applaus erreichten alle Schülerinnen und Schüler wohlbehalten das Ziel. Unter den Schulen auch fünf sehgeschädigte Schülerinnen und Schüler der Martin-Bartels-Schule, Förderschule Sehen.
Zwei blinde Schüler liefen mit Begleitpersonen; die sehbehinderten Jugendlichen zwischen zwölf und siebzehn Jahren konnten sich auf der zwei Kilometer langen Runde alleine orientieren. "Viele sehgeschädigte Menschen haben Spaß an der Bewegung – leider sind die Möglichkeiten, Sport zu treiben, aber häufig begrenzt. Laufen ist eine sportliche Betätigung, bei der das Sehen nicht im Vordergrund stehen muss", so Ulla Becker von der Martin-Bartels Schule. Unsportlich präsentierten sich die Schülerinnen und Schüler der Martin-Bartels-Schule keinesfalls, denn sie lernen im Sportunterricht neben speziellen Sportarten wie Torball oder einer speziellen Art Tischtennis auch viele andere Sportbereiche kennen, soweit es ihr Sehvermögen zulässt. "Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben seit Beginn diesen Schuljahres im Sportunterricht ihre Lust am Laufen entdeckt. Sie haben sich trotz eines kurzen Trainingszeitraums spontan entschieden, an dem Lauf am Phönixsee teilzunehmen" so Ulla Becker weiter.
Den Abschluss des SCHOOLS ON TRAIL – Wettbewerbs machten die Oberstufenschüler, die den anspruchsvollen Rundkurs zum Teil doch recht gemütlich meisterten, während manche ihrer Altersgenossen ihr läuferisches Talent mit schnellen Zeiten untermauerten.