Der andere große neuseeländische Mittelstreckenläufer war Peter Snell, der 1964 in Tokio die 1500 m gewann und zudem auch über 800 m triumphierte
Willis gewinnt erste Mittelstrecken-Medaille seit Walker für Neuseeland – Jörg Wenig in „leichtathletik“
Dass mit Nicholas Willis ein Neuseeländer überraschend in 3:34,16 Minuten zur 1.500-m-Bronzemedaille lief, weckt Erinnerungen an große Läufer-Zeiten der Nation. Der letzte Weltklasse-Mittelstreckenläufer aus Neuseeland, der bei den Olympischen Spielen eine Medaille gewann, war John Walker.
1976 siegte er in Montreal über 1.500 m in 3:39,17 Minuten. Seitdem konnte sich keiner seiner Landsleute bei Olympia mehr unter den Top acht platzieren.
Der andere große neuseeländische Mittelstreckenläufer war Peter Snell, der 1964 in Tokio die 1500 m gewann und zudem auch über 800 m triumphierte. Die 800 m hatte er bereits vier jahre zuvor in Rom gewonnen. Länger her ist der dritte neuseeländische 1.500-m-Olympiasieg: 1936 hatte Jack Lovelock in Berlin in Weltrekordzeit von 3:47,8 Minuten gewonnen. Weltrekorde liefen auch Snell (800 m, 1000 m sowie zweimal über die Meile) und Walker (Meile) über die Mittelstrecken.
In 3:34,16 Minuten gewann nun Nicholas Willis, der eine Bestleistung von 3:32,17 (2006) hat und vor Olympia mit 3:33,51 auf Rang 16 der Jahresweltbestenliste stand. „Für mich ist das ein riesiger Erfolg und auch für Neuseeland – wir haben schließlich eine so große Tradition in den Mittelstrecken. Ich denke, man kann das heute fast gleichsetzen mit den damaligen Erfolgen, denn inzwischen haben wir vor allen die starken Afrikaner als Gegner“, sagte der 25-Jährige und fügte hinzu: „Ich denke, dieser neue Erfolg für Neuseeland kann auch Youngster motivieren, mit dem Laufen anzufangen.“
Jörg Wenig in "leichtathletik", Nr. 36 vom 3. September 2008