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09
2015

2015 Sportismo Prague Half Marathon Prague, Czech Republic March 28, 2015 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409

Wildlife Ranger Geoffrey Ronoh will in Prag über 10 km die Konkurrenz in Schach halten

By GRR 0

Geoffrey Ronoh, der Titelverteidiger beim Birell Prague Grand Prix, hat zwei Berufungen. Einerseits ist er ein Weltklasse-Langstreckenläufer, andererseits arbeitet er als Wildlife Ranger in Kenia.

Während er in seiner Heimat gegen Wilderer vorgeht und Tiere beschützt, will er am Sonnabend in Prag bei der 20. Auflage des 10-km-Abendrennens seinen eigenen Streckenrekord brechen. Vor einem Jahr hatte er in 27:28 Minuten gewonnen.  Nach einem außergewöhnlich erfolgreichen Jahr 2014 behinderten Geoffrey Ronoh in diesem Frühjahr zunächst Verletzungsprobleme.

Doch jetzt ist der 32-jährige Kenianer wieder fit und bereit für ein hochklassiges Rennen, in dem er unter anderen auf seine Landsleute Daniel Chebii und Josphat Kiptis treffen wird. Chebii gewann das Rennen vor drei Jahren, Kiptis siegte im Juni überraschend beim Mattoni Olomouc Half Marathon, der ebenfalls zu den sieben Läufen der „RunCzech Running League“ gehört. 

Bei den Frauen gehören Viola Jelagat und Caroline Kilel sowie Amane Beriso zu den Favoritinnen. Jelagat war im Frühjahr bereits Vierte beim Halbmarathon in Prag, Kilel ist die Boston-Marathon-Siegerin des Jahres 2011, und Amane gewann im März den Rom-Ostia-Halbmarathon.

Wie so viele kenianische Topathleten ist Geoffrey Ronoh selbst am Tag vor dem Rennen noch ganz entspannt während er Fragen bezüglich seiner starken Form vor einem Jahr beantwortet. Bei seinem Sieg beim Birell Prague Grand Prix ließ er unter anderen den Weltklasse-Marathonläufer Geoffrey Mutai hinter sich, nachdem er sich zuvor beim Olomouc Halbmarathon mit einem Sieg gegen Wilson Kipsang einen Namen in der internationalen Laufszene gemacht hatte.

Im Frühjahr 2015 war seine Form nicht so gut wie zuvor. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel behinderte ihn. Beim Prag-Marathon lief er als Fünfter im Mai mit 2:10:52 Stunden zwar eine persönliche Bestzeit, doch seine Dominanz war verschwunden. Aufgrund der Verletzung musste er weitere geplante Starts absagen. Mit Massagen und nur leichten Läufen im kenianischen Iten erholte er sich. Ronoh glaubt, dass er am Sonnabend in guter Form an den Start gehen wird: „Ich hatte viele Verletzungsprobleme, doch zuletzt lief mein Training sehr gut. Ich bin zurück in normaler Form, und ich will in Prag meine Bestzeit von 27:28 Minuten unterbieten. Das Rennen ist für mich auch ein Test im Hinblick auf einen Marathon später in diesem Jahr.“

Wer denkt, dass sich seine läuferischen Erfolge mit einem Fokus auf den Sport alleine erklären, liegt falsch. Das wird klar, wenn Geoffrey Ronoh über sein „zweites Leben“ spricht, jenes als Wildlife Ranger. Es ist für ihn kein Hobby sondern ein echter Job mit allen Gefahren und Schichtarbeit. „Ich übernehme Wachschichten, auch in der Nacht. Ich gehe da positiv heran und nutze meine Zeit so gut wie möglich. Wenn ich eine Nachtschicht habe, ist das für mich wie ein normaler Tag und ich schlafe dann tagsüber.“ Schon als Kind jagte er mit Freunden in der Wildnis.

Der Beruf eines Wildhüters interessierte ihn, und er dachte fortan mehr daran, die Tiere zu beschützen als sie zu jagen. „Wir gingen damals auf die Jagd, aber ich wollte dann nach und nach die Tiere eher beschützen anstatt sie zu töten.“ Er schloss sich schließlich den Wildlife Rangern an und absolvierte auch ein militärisches Training. „Ich hatte auch Kurse mit der britischen Armee und habe gelernt mit einem Gewehr umzugehen. Ich hatte Situationen, in denen ich auf Wilderer stieß und sowohl Waffen als auch Elfenbein fand.“

Auch als Ranger ist große Ausdauer gefragt. Ronoh berichtet von Suchen nach Wilderern, bei denen er mit Kollegen bis zu 200 Kilometer zurücklegte. Es ist also kein Wunder, dass er ein derartiges Vermögen als Läufer hat.

Nach seiner Karriere als Läufer steht für ihn die Zukunft fest: „Schon als Schüler wollte ich Wildlife Ranger werden. Einige von ihnen lebten in meinem Dorf. Ich bewunderte sie und ihr Leben und fand es toll, was sie für die Tiere machten.“

race-news-service.com

author: GRR

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