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15
04
2012

Henry Sugut gewinnt den Wien-Marathon mit einem Streckenrekord. © VCM/Jean-Pierre Durand

Wien Marathon – Henry Sugut rennt österreichischen – Allcomer-Rekord, Fate Tola wieder schnellste Frau

By GRR 0

Mit einem österreichischen Allcomer-Rekord sorgte Henry Sugut für die Leistung des Tages beim Vienna City Marathon. Der 26-jährige Kenianer gewann das Rennen in 2:06:58 Stunden und war damit so schnell wie kein anderer Marathonläufer auf österreichischem Boden.

Bei den Frauen verteidigte Fate Tola ihren Titel. Die äthiopische Trainingspartnerin von Irina Mikitenko (SC Gelnhausen) gewann souverän in 2:26:39. Für die 29. Auflage des Rennens, in das Läufe über kürzere Distanzen integriert waren, hatten die Veranstalter die Rekordzahl von 36.157 Meldungen registriert.

Bei insgesamt gutem Laufwetter mit Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius und einem bedeckten Himmel störte lediglich der Wind phasenweise die Spitzenläufer. Während das parallel veranstaltete OMV Champions Race, bei dem in einem Halbmarathon-Jagdrennen Haile Gebrselassie gegen Paula Radcliffe deutlich gewann (siehe gesonderter Bericht), viel Aufmerksamkeit auf sich zog, entwickelte sich im Marathon der Männer das hochklassigste Straßenrennen, das Österreich bisher gesehen hat.

Dabei erreichte Henry Sugut die erste Zeit unter 2:07 Stunden in Wien und eine persönliche Bestzeit. Den Streckenrekord des aktuellen Weltmeisters Abel Kirui (Kenia), der 2008 mit 2:07:38 gewonnen hatte, verbesserte er deutlich.

Henry Sugut, der als einer von vier ehemaligen Wien-Marathon-Siegern ins Rennen gegangen war (er hatte 2010 gewonnen), lief 2:06:58. Der 26-Jährige ist damit der erste Läufer seit Karel David (Tschechische Republik) 1992, der diesen Marathon ein zweites Mal gewinnen konnte. Gemessen an der Breite in der Spitze sah der Vienna City Marathon bei den Männern das beste Rennen seiner Geschichte.

Hinter Sugut blieben zwei Kenianer unter 2:08 und zwei weitere liefen unter 2:09. Gilbert Yegon (2:07:38), Titelverteidiger John Kiprotich (2:07:44), Gilbert Kirwa (2:08:09) und Willy Kibor (2:08:32) belegten die Ränge zwei bis fünf. Als bester nicht-kenianischer Läufer wurde der Pole Artur Kozlowski mit 2:10:58 Achter.

Nach einer eher zurückhaltenden ersten Hälfte, die die Spitzengruppe in 64:18 Minuten gelaufen war, wurde das Rennen deutlich schneller. Bei 30 km (1:30:19 Stunden) formten Sugut, Kiprotich, Kirwa, Yegon und Kibor die fünfköpfige Spitzengruppe. Die Entscheidung fiel dann etwa bei Kilometer 38. Sugut, der mit einer Bestzeit von 2:08:21 ins Rennen gegangen war, ließ Yegon und Kiprotich hinter sich. Kirwa und Kibor hatten schon kurz zuvor den Kontakt verloren. „Es war mein Ziel unter 2:08 Stunden zu laufen – jetzt war ich sogar noch etwas schneller. Darüber freue ich mich natürlich sehr, denn die Zeit ist sehr wichtig für mich. Was mir sehr geholfen hat, so schnell zu rennen, war die starke Konkurrenz“, erklärte Henry Sugut.

Im Frauenrennen übernahm Fate Tola frühzeitig die Initiative. Die 24-Jährige, die im vergangenen Jahr in Wien mit 2:26:21 Stunden ihre Bestzeit aufgestellt hatte, lief mit einem gleichmäßigen Tempo fast durchweg alleine an der Spitze. Bereits bei der Halbmarathonmarke, die sie nach 73:17 Minuten erreicht hatte, betrug ihr Vorsprung 49 Sekunden. Hinter ihr folgten Olga Glok (Russland) und Helalia Johannes (Namibia), die durchweg zusammen liefen.

An der 30-km-Marke sah es so aus, als könnten die beiden Verfolgerinnen die Lücke doch noch einmal schließen, denn der Vorsprung hatte sich auf 18 Sekunden reduziert. Doch nach 35 km (2:01:19) war Fate Tola wieder 30 Sekunden vor den beiden. Während für die Siegerin im eindrucksvollen Zieleinlauf auf dem Heldenplatz die Uhr bei 2:26:39 stehen blieb, kämpften Glok und Johannes bis auf den letzten Meter um den zweiten Platz. Die Russin war schließlich in 2:27:18 mit zwei Sekunden vor der Afrikanerin im Ziel.

“Als Titelverteidigerin nach Wien zu kommen und wieder zu gewinnen, das bedeutet mir sehr viel”, erklärte Fate Tola, die mit dem 10.000-m-Läufer Roba Musa-Kinkal verheiratet ist, in Deutschland lebt und auch die Sprache etwas sprechen kann. „Als ich sah, dass Irina am Ostersonnabend in Paderborn gut gelaufen ist, war das auch für mich ein gutes Zeichen“, sagte Fate Tola, die mit Irina Mikitenko zuletzt rund vier Wochen in Albuquerque (USA) trainierte. Sie könnte nun im nächsten Jahr als erste Frau den Wien-Marathon zum dritten Mal gewinnen.

race-news-service.com

 

Ergebnisse: Männer

 

1.

Henry

Sugut KEN 2:06:58

2.

Gilbert Yegon KEN 2:07:38

3.

John Kiprotich KEN 2:07:44

4.

Gilbert Kirwa KEN 2:08:09

5.

Willy Kibor KEN 2:08:32

6.

John Komen KEN 2:09:24

7.

Geoffrey Ndungu KEN 2:10:00

8.

Artur Kozlowski POL 2:10:58

 

Ergebnisse: Frauen

 

1.

Fate

Tola ETH 2:26:39

2.

Olga Glok RUS 2:27:18

3.

Helalia Johannes NAM 2:27:20

 

 

author: GRR

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