Burkhard Swara beim Berlin-Marathon ©privat
Wie wird man Laufsport-Moderator? Burkhard Swara berichtet
. . . . . eine Frage, die mir oft gestellt wurde, die man aber so einfach nicht beantworten kann. Bei Gesprächen mit anderen Moderatorenkollegen stellte sich heraus, dass meistens der Zufall eine große Rolle gespielt hat.
So war es auch bei mir.
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
Burkhard Swara |
Bei Gesprächen mit anderen Moderatorenkollegen stellte sich heraus, dass meistens der Zufall eine große Rolle gespielt hat. So war es auch bei mir.
Als Läufer wechselte ich Anfang der 80iger Jahre zur LG Bayer Leverkusen. Ein Verein, der auch alljährlich eine große Laufveranstaltung organisierte, den Lauf „Rund um das Bayerkreuz".
Es war im Verein so üblich, dass die Mitglieder in die Organisation eingebunden wurden und als Helfer fungierten.
Im Jahr 1986 teilte man mich dem Streckensprecher zu, um ihn mit Informationen über die LäuferInnen zu versorgen, da ich mich in der Laufszene gut auskannte. Das lag auch daran, dass ich zu der Zeit eine Laufzeitschrift herausgegeben habe. So fütterte ich den Sprecher mit Informationen, die aber doch meistens zeitverzögert kamen, da die Läufer mit ihrem Tempo schnell vorbei gelaufen waren. Irgendwann musste der Sprecher dann doch mal einem menschlichen Bedürfnis nachkommen
und ich übernahm in der Zeit das Mikrofon und konnte mein läuferisches Wissen weitervermitteln.
Interview beim Kö-lauf in Düsseldorf |
Nach der Veranstaltung sprach mich ein Laufveranstalter an und bat mich bei seinem Lauf dier Ansage zu übernehmen, da ihm wohl die Moderation gefallen hatte. Das war dann der Anfang, denn es begann das bekannte Schneeballsystem und weitere Veranstaltungen kamen dazu. Im Jahr 1988 wurde dann in Düsseldorf anlässlich des Stadtjubiläums der Kö-Lauf ins Leben gerufen und man sprach mich an, dort zu moderieren und auch die Verpflichtung von Top-Läufern zu übernehmen. Ein schöne Aufgabe, denn sie brachte mich mit vielen hochkarätigen LäuferInnen der damaligen Zeit zusammen.
Moderieren beim Kö-Lauf in Düsseldorf |
Es dauerte nicht lange und ich wurde für den Berlin-Marathon engagiert. Auch dort spielten Zufall und Glück eine Rolle, da ich den Organisator Horst Milde noch aus den siebziger Jahren kannte. Zu jener Zeit wohnte und arbeitete ich in Berlin und dort begann auch meine „Laufkarriere“ bei der LG Nord Berlin. Es sprach sich dann unter den Veranstaltern herum, dass da jemand ist, der sich in der Marathonszene auskennt und so landete ich als Moderator bei den Marathonläufen in Frankfurt, Hamburg, München und Nürnberg (den es heute nicht mehr gibt).
Zwischenzeitlich gab es dann auch eine berufliche Veränderung, denn ich eröffnete 1991 in Düsseldorf gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin Eva-Maria Lehmann, in den 80iger Jahren eine der besten Mittelstreckenläuferinnen Deutschlands, gemeinsam den Laufshop „Düssel-Runner“. Wir machten also unser Hobby zum Beruf!
Auch bei den Moderationen ging es munter weiter, viele Veranstaltungen kamen dazu, u.a. der Firmenlauf „JP Morgan Chase Corporate Challenge“ in Frankfurt mit über 60.000 Teilnehmern einer der größten Läufe der Welt. Mein Highlight war aber die Berufung zu den Leichtathletik- Europameisterschaften 2002 in München durch den Deutschen Leichtathletikverband. Mein Einsatz erfolgte dort bei den Marathon- und Geher-Wettbewerben.
Moderation beim Dumeklemmer-Triathlon in Ratingen |
Mittlerweile wohnen wir im Emsland, das Laufgeschäft ist geschlossen und wir geniessen den Ruhestand. Ein Ruhestand, der keiner ist, denn etliche Moderationen warten immer noch auf mich.
Nicht mehr so viele wie früher, aber ich bin noch gerne dabei, wie z.B. bei einigen Veranstaltungen im westdeutschen Raum oder beim Paderborner Osterlauf (im Doppelpack mit Wolf-Dieter Poschmann, dem ehemaligen Sportchef des ZDF).
Burkhard Swara
Quelle: Hardloper Gerrit online
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