Für Olympia gilt der Mann mit der riesigen Goldkette um den Hals als großer Herausforderer für Chinas Volkshelden und Hoffnungsträger Liu Xiang
Weltmeisterin Savigne und Weltfinal-Sieger Robles krönen Starterfeld beim 3. International Athletics PSD Bank Meeting Düsseldorf 2008
Europas Elite mit dem lettischen Europameister Stanislavs Olijars (28), seinem „Vize“ Thomas Blaschek (26) aus Leipzig, Vize-Hallen-Europameister Marcel van der Westen (31) aus den Niederlanden und dem ukrainischen Studenten-Weltmeister Sergej Demidjuk (25) fordert Kubas Weltfinal-Sieger und 21 Jahre alten Youngster Dayron Robles heraus, der vom Weltrekord von Colin Jackson (7,30 Sekunden) aus dem Jahr 1994 träumt.
Bis auf acht Hundertstelsekunden näherte er sich ihm bereits 2007 bei seinem Sieg in Stuttgart.
„Ihr könnt von mir viele gute Nachrichten erwarten“, notierte der WM-Vierte von Osaka jüngst in seinem Online-Tagebuch auf der Internetseite des Leichtathletik-Weltverbandes mit Blick auf die Hallensaison. „Olympia ist zwar 2008 das Hauptziel, aber die Hallensaison mit den Weltmeisterschaften als Höhepunkt ist als Vorbereitung sehr willkommen“, sagt Robles, der als Sieger des Weltfinals im September in Stuttgart in
12,92 Sekunden zum viertbesten Hürdensprinter der Geschichte geworden war und damit seinen enttäuschenden vierten Rang bei der WM in Osaka vergessen machte.
Für Olympia gilt der Mann mit der riesigen Goldkette um den Hals als großer Herausforderer für Chinas Volkshelden und Hoffnungsträger Liu Xiang, der jedoch 2008 mit Blick auf die Sommerspiele auf eine Hallensaison verzichtet.
Robles wird in Düsseldorf von einem europäischen Quartett herausgefordert.
Ihre Erfolge bei der EM 2006 im schwedischen Göteborg verbinden dabei Stanislavs Olijars und Thomas Blaschek, zwei der vier Kontrahenten. Die beiden krönten sich vor anderthalb Jahren zu den besten Hürdensprintern Europas und gingen anschließend gemeinsam auf die Ehrenrunde. „Ich habe eine Menge Respekt vor Stanislavs“, sagt Blaschek, der in Göteborg seine erste internationale Medaille gewann.
Marcel van der Westen sicherte sich völlig unerwartet seine erste internationale Medaille im vergangenen März bei der Hallen-EM in Birmingham und Sergej Demidjuk, der Stärkste aus dem Europa-Quartett der Hürdensprinter beim „2. International Athletics PSD Bank Meeting Düsseldorf 2007”, stieg mit Platz sechs bei der WM und dem Titelgewinn bei der Universiade zu einem der weltbesten Hürdensprinter auf.
Für einen spannenden Zweikampf werden Weltmeisterin Yargelis Savigne
(Kuba) und die WM-Fünfte Marija Sestak (Rumänien) im Dreisprung der Frauen sorgen. Im vergangenen Jahr behielt die 23-jährige Kubanerin mit persönlicher Bestmarke von 14,80 Metern am Ende die Oberhand, Sestak sicherte sich erst im sechsten und letzten Versuch Rang zwei – ebenfalls mit persönlicher Bestweite von 14,48 Metern. Die Düsseldorfer Weit- und Dreisprunganlage scheint also prädestiniert für große Weiten.
Allein auf weiter Flur sind die beide an alter Wirkungsstätte aber nicht, sondern müssen sich harter Konkurrenz stellen. So will auch Italiens „Dreisprung-Oma“ Magdelin Martinez ein Wörtchen mitreden. Die 31-Jährige platzierte sich bei der WM in Osaka direkt hinter Marija Sestak auf Platz sechs, kommt aber bereits mit einer internationalen Medaille im Gepäck in die Landeshauptstadt. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris gewann Martinez, die zwei Tage nach dem Meeting in Düsseldorf 32 Jahre alt wird, die Bronzemedaille.
Auf eine internationale Medaille im Senioren-Bereich wartet hingegen noch die Rumänin Adelina Gavrila, Europacup-Dritte 2003 und 2006 und bereits
1996 U20-EM-Dritte. Die 29-Jährige blieb zuletzt allerdings oftmals hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, scheiterte in Osaka mit schwachen 14,02 Metern gar in der Qualifikation.
„Das Teilnehmerfeld im Dreisprung lässt kaum Wünsche offen“, freut sich Meeting-Direktor Marc Osenberg. „Wir haben ein internationales Top-Feld in Düsseldorf am Start und dürfen uns zu Recht auf den Dreisprung der Frauen freuen.“