
2015 IAAF World Championships Beijing, China August 22-30, 2015 Photo: Andrew McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Weltklasse Zürich : Shawn Barber macht eine ganz neue Erfahrung – Raphael Holzdeppe: „Ich bin wieder heiss“
„Ich bin noch nie bei einem solchen Wettkampf gesprungen, das wird wirklich eine neue Erfahrung für mich“, sagte er. Er war sich aber auch gleich sicher: „Ein Event dieser Art ist ein grossartiger Ort, um Leistung zu bringen. Darauf werde ich mich konzentrieren.“
Auch wenn er nicht genau weiss, was ihn erwartet, so haben ihm doch schon Freunde vom Kugelstoss-Event, das in der Vergangenheit an gleicher Stätte stattgefunden hat, berichtet. Sie schwärmten in höchsten Tönen und hätten gemeint, es sei „ein phänomenales Event“ gewesen.
An einer tollen Stimmung werden auch diesmal wieder die Schweizer Leichtathletik-Fans ihren Anteil haben, wenn sie die Athleten in luftige Höhen treiben. Dass die Zuschauer nah dran sind, sieht Shawn Barber als Win-Win-Situation: „Die Fans sind froh, wenn sie näher dran sein können und wir freuen uns, wenn sie uns dann stark unterstützen.“
Shawn Barber erwartet sehr gute Bedingungen
Neben der Unterstützung durch das Publikum erwartet der Rotschopf überhaupt sehr gute Bedingungen im Hauptbahnhof. Daraus möchte er Kapital schlagen: „Ich will eine gute Show bieten und natürlich gewinnen. Ich weiss aber, dass das genauso das Ziel der anderen ist. Es wird ein sehr interessanter Wettkampf“, sagt Shawn Barber.
So kurz nach der WM hat er an seiner Form keine Zweifel: „Ich fühle mich noch sehr gut. Ich komme von einem grossen Wettkampf in Peking. Dort bin ich gut gesprungen. Ich denke, ich bin sehr fit und möchte an meine letzte Leistung anschliessen.“
Stabhochsprung für Jedermann
Die Sitzplatz-Tribüne ist bereits ausverkauft. Es gibt aber am Mittwochabend gratis Stehplätze. Von dort können die Stabhochsprung-Fans die Höhenjäger aus nächster Nähe beobachten und anfeuern.
Am Mittwoch findet bereits zwischen 12:00 und 14:00 Uhr der „Stabhochsprung für Jedermann“ statt. Passanten können auf der Stabhochsprung-Anlage einen Sprint absolvieren und ihren Topspeed mit demjenigen der weltbesten Stabhochspringer vergleichen. Zudem erhalten Sie die Gelegenheit, einen Stabhochsprung-Stab in die Hände zu nehmen. Alle Teilnehmer werden mit einem Gratis-Lunch von Migros belohnt.
Raphael Holzdeppe: „Ich bin wieder heiss“
Raphael Holzdeppe, willkommen in Zürich! Wie ist momentan so kurz nach der Weltmeisterschaft in Peking Ihre Verfassung?
Raphael Holzdeppe:
Die Verfassung ist noch sehr gut. Die letzten Trainingseinheiten in Peking haben auch noch Spass gemacht. Die Form ist immer noch da. Es ist für mich eigentlich nur die Frage, inwieweit ich die Rückreise und den Flug verkraftet habe, nachdem ich erst gestern aus Peking angekommen war. Ich bin noch nicht wieder ganz in der Zeitzone, aber ich denke, dass alles wieder gut laufen wird. Ich bin wieder heiss und will in den letzten vier Wettkämpfen der Saison wieder voll angreifen. In Zürich wird der erste Schritt gemacht.
Wie blicken Sie zurück auf den spannenden Wettkampf in Peking?
Raphael Holzdeppe:
Ich schaue sehr, sehr gerne zurück. Es war einer meiner schwierigsten Wettkämpfe – bezogen auf Meisterschaften, die ich bis jetzt bestritten habe in meiner Karriere. Ich bin einfach superglücklich, dass die Silbermedaille dabei herausgekommen ist. Ich habe alles gezeigt, was ich an dem Tag draufhatte. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich mit der Silbermedaille belohnt worden bin. In Peking hatte meine Zeit als Aktiver bei den Erwachsenen angefangen [Olympia 2008] und deshalb bin ich umso glücklicher, dass ich noch einmal an diese Stätte zurückkehren konnte und natürlich extrem froh, dass ich das mit einer Silbermedaille abschliessen konnte.
Wie blicken Sie auf die WM-Revanche jetzt in Zürich gegen Shawn Barber?
Raphael Holzdeppe:
Shawn ist ein cooler Typ. Er hat es verdient gehabt, in Peking zu gewinnen. Er hatte einen 1a Wettkampf abgeliefert. Wir springen schon das ganze Jahr gegeneinander und reisen um die Welt. Ich freue mich jetzt einfach darauf, ihn und Athleten wie Paweł Wojciechowski, Tobias Scherbarth und Carlo Paech, der in Peking in der Qualifikation ausgeschieden war, wiederzusehen. Ich denke, wir werden alle zusammen in Zürich einen guten Wettkampf abliefern.
Sie sagen: Shawn ist ein cooler Typ. Wie schätzen Sie ihn ein als Person und auch als Sportler?
Raphael Holzdeppe:
Er ist eher der ruhigere Springer von uns. Er ist nicht der Typ, der ausrastet, wenn er eine Höhe gesprungen ist. Er ist eher derjenige, der sich innerlich freut. Er ist als Person sehr, sehr nett. Er ist sehr sportlich. Auch wenn er noch drin ist, feuert er die Konkurrenz weiter an. Ich denke, er möchte, dass die Konkurrenz neben ihm einen sehr guten Wettkampf abliefert. Das ist etwas, was ich sehr an ihm schätze, diese Fairness im Sport. Er ist in diesem Jahr relativ neu in der Weltelite. Aber ich denke, er ist mittlerweile schon einer von uns.
Sie sind noch nie an einem Bahnhof gesprungen. Welche Erwartungen haben Sie an das Event am Zürcher Hauptbahnhof?
Raphael Holzdeppe:
Ich muss gestehen: Es erinnert mich ein klein wenig an ein Springen, das wir vor drei Jahren am Düsseldorfer Flughafen gehabt haben. Ich bin gespannt, wie das ganze Gefühl ist, wenn man hinten am Anlauf steht und es fährt gerade ein ICE ein. Es gibt immer wieder was Neues, aber das macht die ganze Sache wirklich sehr spannend.
Die Zuschauer werden sehr nah an den Athleten dran sein. Wie sehr pusht das zusätzlich?
Raphael Holzdeppe:
Es macht mir persönlich eigentlich immer sehr, sehr viel Spass. Der Zuschauer bekommt ein Gefühl dafür, wie hoch das jetzt wirklich ist. Ob es 5,50 oder sechs Meter sind, ist egal. Hauptsache, die Zuschauer müssen nach oben schauen. Dieses Gefühl bekommen sie nicht so oft, wenn sie im Stadion schon höher sitzen, als die Latte aufgelegt ist. Deshalb ist das eine gute Gelegenheit, den Zuschauern ganz genau zu zeigen, was steckt beim Stabhochsprung alles dahinter. Ich freue mich immer, wenn die Zuschauer so nah dran sind wie bei einem Marktplatzspringen oder jetzt Bahnhofspringen.
Fühlt man sich in dem Moment als Athlet auch etwas wie ein Gladiator?
Raphael Holzdeppe:
Ja, so ein bisschen. Man hat auch im Stadion so ein bisschen das Gefühl, dass man irgendwie in einem Kolosseum ist. Hier geht man in die Strasse hinein. Das kann man alles nicht zu hundert Prozent miteinander vergleichen, aber es ist eine sehr, sehr gute Möglichkeit, unsere Sportart zu präsentieren und ich tue es sehr gerne.
Quelle: Weltklasse Zürich
Das Programm von Weltklasse Zürich im Hauptbahnhof im Überblick
Mittwoch, 2. September: Weltklasse Zürich Village (11:00 bis 18:00 Uhr)
Mittwoch, 2. September: Stabhochsprung für Jedermann (12:00 Uhr bis 14:00 Uhr)
Mittwoch, 2. September: Offizieller Stabhochsprungwettkampf Männer (Warm-Up ab 17:00 Uhr; Wettkampf ab 18:00 Uhr, Live-Stream auf www.srf.ch/sport)
Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
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