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29
09
2022

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Weltherztag am 29. September 2022: Jeder Herzschlag zählt!

By GRR 0

Am Weltherztag dreht sich alles um die Notfallsituation Herzinfarkt. Auch wenn er für Betroffene wie aus heiterem Himmel zu kommen scheint: Meist geht dem Herzinfarkt eine schleichende Herzkrankheit voraus, die sich erst bemerkbar macht, wenn das Herz bereits stark geschädigt ist.

Daher unser Appell zum Weltherztag: Nur wer die Risikofaktoren kennt und früh handelt, bzw. behandelt wird, kann den Herzinfarkt vermeiden.

Unser Weltherztag-Paket gibt Ihnen herzgesunde Informationen an die Hand, die Ihnen helfen, sich vor Herzerkrankungen zu schützen. Jetzt bestellen!

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Weltherztag eignet sich gut, sich wieder einmal bewusst zu machen, wie es um die eigene Herzgesundheit steht: Kümmern wir uns genug um unser zentrales Organ? Ernähren wir uns vernünftig und bewegen wir uns ausreichend? Wie steht es um den Blutdruck?

Viel haben wir selbst in der Hand, Herzkreislauferkrankungen und einem Herzinfarkt vorzubeugen.

Daneben gibt es jedoch auch Risikofaktoren, die sich bisher zumindest nur wenig beeinflussen lassen. Dazu zählt etwa das Blutfett Lipoprotein (a), kurz Lp(a), dessen Höhe zu über 90 % durch unsere Gene vorherbestimmt ist. Wer allerdings seinen Wert kennt, kann auch sein Herzrisiko besser einschätzen und umso aktiver versuchen, andere Risiken fürs Herz zu mindern. Die Herzstiftung informiert daher in einem Aktionsbündnis mit anderen Fachgesellschaften zum Weltherztag ausführlich auch zu diesem Thema. Und im Podcast-Gespräch erläutert Prof. Laufs sehr informativ, was es mit dem Lp(a)-Risiko auf sich hat.

Apropos Podcast: Wussten Sie, dass der imPULS-Podcast genau zum Weltherztag seinen einjährigen Geburtstag feiert? Mit bislang 37 Episoden, die über 52.000 Mal gehört wurden und fast 10.000 Abonnenten ein schöner Erfolg. Hören auch Sie rein!
 
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Prof. Dr. Thomas Meinertz
– Chefredakteur der Deutschen Herzstiftung

Aktueller Herzbericht erschienen

In Deutschland werden wegen Herzkrankheiten pro Jahr mehr als 1,5 Mio. Menschen im Krankenhaus versorgt. Unter den zehn häufigsten Todesursachen befinden sich allein 5 kardiovaskuläre Erkrankungen. Auch Covid-19 ist nun unter den Top-10. Diese und viele weitere Trends in der Herzmedizin zeigt der neue Herzbericht auf, der gemeinsam mit den herzmedizinischen Fachgesellschaften erstellt wird. Der aktuelle Herzbericht verdeutlicht z.B. auch, dass bei der Herzinsuffizienz die Zahl der Krankenhausaufnahmen 12-fach höher bei den über 65-Jährigen im Vergleich zu 45-65-Jährigen ist. Das Risiko einer sogenannten Entgleisung der Herzschwäche steigt bei älteren Menschen deutlich an.

Wenn Sie sich über die herzmedizinische Versorgung in Deutschland informieren möchten, dann lesen Sie hier das E-Paper des Reports. Oder laden Sie sich den Herzbericht als PDF herunter.

Statine: Früh starten und langfristig einnehmen!

Erhöhte Cholesterinwerte schmerzen nicht – ähnlich wie Bluthochdruck – und daher fällt vielen Betroffenen die regelmäßige und dauerhafte Einnahme von Statinen schwer, die zur Cholesterinsenkung verordnet wurden. Hinzu kommt, dass Muskelbeschwerden häufig in Zusammenhang mit der Einnahme von Statinen gebracht werden. Zwei Studien verdeutlichen nun, dass 1. Muskelbeschwerden nur in den wenigsten Fällen tatsächlich auf eine Statintherapie zurückgeführt werden können und 2. ein vorzeitiges Absetzen das Risiko für das Auftreten einer Herzerkrankung merklich erhöht.

Die beiden Studien im Einzelnen: In der einen Untersuchung haben britische Wissenschaftler insgesamt 23 Studien mit über 150.000 Teilnehmern ausgewertet und über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren die Häufigkeit von Muskelschmerzen unter Einnahme eines Statins oder eines Scheinmedikaments (Placebo) verglichen. Das Ergebnis: Die Häufigkeit unterschied sich insgesamt kaum. Mit Statintherapie berichteten 27,1 % der Patienten über Muskelschmerzen oder -schwäche. Mit Placebo waren es 26,7 %. Die Wissenschaftler betonen, dass Statine zwar geringfügig – vor allem im ersten Jahr der Einnahme – die Häufigkeit der Muskelbeschwerden, jedoch nicht die Schwere der Symptome erhöhten. In über 90 Prozent der Fälle seien geschilderte Beschwerden auch nicht auf die Statintherapie zurückzuführen gewesen.

In der zweiten Studie berechneten Wissenschaftler die Effekte einer frühzeitigen bzw. langfristigen Statintherapie (Standarddosis 40 mg Atorvastatin/Tag) auf die Herzgesundheit. Bekannt ist nämlich bisher zwar, dass Statine die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen um etwa ein Viertel reduzieren, doch wie lange die Einnahme sinnvollerweise erfolgen sollte, ist unklar. Ein Ergebnis: Je höher das 10-Jahres-Risiko für eine Herzerkrankung ist, desto früher zeigt sich der Nutzen der Statintherapie.

Wer die Therapie im Alter dann stoppt, verliert wieder einen großen Teil des Nutzens. Rechnerisch gehen z.B. bei Patienten mit einem eher geringen kardiovaskulären Risiko 73 % des Nutzens verloren, wenn eine Therapie verzögert im Alter von 50 Jahren begonnen und mit 80 vorzeitig beendet wird.

Bei Patienten mit hohem Risiko für Herzerkrankungen geht mehr als ein Drittel des Nutzens verloren. (1)

Quelle: Deutsche Herzstiftung

author: GRR