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28
07
2008

Wir wollen, dass bei Läufen mit oftmals tausenden Teilnehmern alle gut gelaunt und vor allem gesund ins Ziel kommen. Gleichwohl muss man gewappnet sein für jedwede Eventualität!

Vorbeugen ist besser als hinfallen- Das GRR-Symposium „Bedeutung eines Netzwerkes zwischen Notfallversorgung, Rettungswesen und Risikoabwendung bei Laufveranstaltungen“ am 1. August 2008 in Berlin – Klaus Weise

By GRR 0

Vorbeugen ist besser als heilen, sagt der Volksmund. Auf das Laufen bezogen, könnte man diesen Satz, wie in der Überschrift formuliert, verändern. Die Aussage bleibt im Grunde genommen die gleiche: Lauf Dich gesund!

Dass diese Fundamentalerkenntnis auch dann nicht anzuzweifeln ist, wenn es bei Läufen gesundheitliche Vor-, im „worst case“ gar Todesfälle gibt, steht aus medizinischer Sicht außer Frage. Aus der manch sensationsorientierter medialer Berichterstattung freilich nicht.

Dr. Willi Heepe, der berühmte Berliner Marathonarzt, hat sich mit dem Thema Laufen und Gesundheit intensiv wie wenige beschäftigt. Er weiß aus eigener Erfahrung, wovon er redet. Und besser als er, kann man es nicht sagen: „Die vorbeugenden, schützenden Wirkungen ausgewogener sportlicher Tätigkeit sind unübertroffen und dokumentieren eine deutliche höhere Lebenserwartung (viereinhalb Jahre) mit hoher Lebensqualität. Der Mensch ist nun einmal ein Bewegungstier.“

Diese Zitat sei vorausgeschickt, um klar zu machen, dass es der seit 1995 bestehenden Vereinigung German Road Races (GRR) mit dem Symposium „Bedeutung eines Netzwerkes zwischen Notfallversorgung, Rettungswesen und Risikoabwendung bei Laufveranstaltungen“ am 1. August in Berlin keineswegs um Angstmache geht. Ganz im Gegenteil.

"Wir wollen, dass bei Läufen mit oftmals tausenden Teilnehmern alle gut gelaunt und vor allem gesund ins Ziel kommen. Gleichwohl muss man gewappnet sein für jedwede Eventualität – und dabei liegt vieles in unseren eigenen Händen. Sowohl individuell bei denen, die sich auf die Strecken von 5 km bis zum Ultramarathon begeben, als auch bei den Organisatoren" sagt Horst Milde, langjähriger Chef beim BERLIN-MARATHON und Sprecher bei German Road Races (GRR) als Initiator des Berliner GRR-Symposiums.

Auf dem Symposium in den Räumen der Senatsverwaltung für Inneres und Sport werden Entscheidungsträger der Feuerwehr, der Rettungsdienste, der Ärzteschaft und der Polizei referieren und nach Lösungen suchen, wie in Not geratene Laufteilnehmer in wenigen Minuten von Rettungsteams erreicht werden, damit im Ernstfall erfolgreich lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Alle, die in Situationen, die schnelles Krisenmanagement brauchen, gefordert sind, werden vor Ort ihre Erfahrungen darlegen.

Mit dem Ziel, dass am Ende ein Kompendium oder ein Muster dafür herauskommt, wie man Läufe absichert. Positive Beispiele gibt es, man nehme nur Berlin oder Stuttgart. Aber nach wie vor auch blauäugige Veranstalter, die vermutlich erst beim ersten Toten aufwachen. Das Symposium ist das erste seiner Art und damit überfällig. Es wird auf keinen Fall das letzte sein. Damit die Botschaft bis ins letzte Dorf vernommen wird, will GRR künftig regelmäßig im Vorfeld oder im Nachtrab großer Läufe eine Themenreihe entwickeln und die Inhalte im Internet (www.germanroadraces.de) allen Interessenten zugänglich machen.

Wir verstehen das als Beratung, nicht als Bevormundung. Symposien können Risiken minimieren, nicht ausschließen. Der wichtigste Faktor bleibt die Eigenverantwortung des Einzelnen.

Mit dem Auto fährt man regelmäßig zum TÜV und bezahlt dafür Geld, dem eigenen Körper aber verlangen manche – untrainiert und gesundheitlich nicht fit – Dinge ab, die ihn überfordern. Da muss ein Umdenken her. Um das zu befördern, hat GRR einen Gesundheitscheck entwickelt, der quasi eine vorgeschaltete Selbstkontrolle ist. Wird bei den 13 Fragen ein- oder mehrmals mit Ja geantwortet, ist eine kardiologische Untersuchung vor Beginn regelmäßiger Trainings- und Wettkampfaktivität angebracht.

2007 sind in Deutschland bei Laufveranstaltungen neun Menschen gestorben – so etwas on Zukunft möglichst zu verhindern, das beginnt in den Köpfen.

GRR will nun mit dem Symposium einen weiteren Schritt machen, sozusagen auch Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

Klaus Weise in der Fußball-Woche vom 28. Juli 2008

 

author: GRR

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