
2016 Olympic Games Rio De Janeiro, Brazil August 12-21, 2016 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Von Shanghai nach Tübingen – WM-Norm auf den Mittelstrecken möglich – Soundtrack-Meeting in Tübingen am Sonnabend
250 Athleten aus über 20 Nationen gehen am Samstag beim Soundtrack-Meeting in Tübingen an den Start. Für einige Athleten sind dabei bereits WM-Normen möglich.
Tübingen oder Shanghai?
Für Athleten wie Thymen Kupers (Niederlande) oder Claudia Bobocea (Rumänien) stellte sich diese Frage nicht. Erst das große Spektakel in der Weltmetropole. Dann das kleine, neue unbekannte Meeting in einer beschaulichen Universitätsstadt. Tübingen scheint in manch einer Sprache interessant oder lustig klingen. Oder ist es die Tübinger Neckarfront die lockt?
Die erste Anmeldung für das Soundtrack am Samstag den 20. Mai in Tübingen kam jedenfalls nicht aus Deutschland, sondern aus dem Ausland. Genauer gesagt aus Großbritannien. Charlene Emma Thomas, die Team-Europameisterin von 2011, meinte schon kurz nach der Einladung: „This place looks stunning!“ Kaum eine Viertelstunde später war ihr Flug gebucht.
So entwickelten sich nach und nach die Teilnehmerfelder in den sechs angebotenen Disziplinen (100, 200, 800 und 1500 Meter, sowie Weitsprung und Stabhochsprung).
250 Athleten aus über 20 Nationen sind in Tübingen angekündigt.
Im 1500-Meter-Lauf der Männer können 10 Athleten schneller als 3:40 Minuten laufen – trotz der kurzfristigen Absage des besten deutschen 1500-Meter-Läufers Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt).
„Homiyu entschuldigt sich, dass er nachträglich absagen muss“, meinte Tesfayes Manager Marc Corstjens. „Er ist noch nicht bereit und muss seinen Start in die Saison leider verschieben.“
WM-Norm auf den Mittelstrecken möglich
Nun sind alle gespannt wie sich Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) in seinem ersten 1500m Rennen der Saison gegenüber der starken ausländischen Konkurrenz um den Bronzemedaillengewinner der Hallen-Europameisterschaft Filip Sasínek (Tschechien) behaupten kann. Zudem können auch der Kenianer Vincent Letting (PB: 3:35,12 Minuten), der neunfache österreichische Meister Andreas Vojta (PB: 3:36,11 Minuten) oder der Belgier Ismael Debjani (PB: 3:35,62 Minuten) um den Sieg mitrennen.
Bei den Frauen ist das Starterfeld ähnlich eng beieinander.
Zehn Athletinnen können schneller als 4:10 Minuten laufen. Mit der ukrainischen Tempomacherin Tamara Tverdostup, die regelmäßig das Tempo in der Diamond League gestaltet, könnte hier sogar die Norm für die Weltmeisterschaften in London fallen. Hier bietet sich also die erste Chance der Saison für die deutschen Athleten, um Maren Orth (LG Telis Finanz Regensburg) und Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt).
Und auch die 800-Meter sind stark besetzt.
Bei den Männern führt der Pole Artur Kuciapski das Feld mit einer Bestzeit von 1:44,89 Minuten an. Bei den Frauen versucht Christina Hering (LG Stadtwerke München) ihr Ticket für London zu lösen.
Malte Mohr gibt Freiluft-Comeback
Abseits der Rundbahn steht vor allem der Stabhochsprung im Fokus. Hier trifft der zweifache Silbermedaillengewinner bei Hallen-Weltmeisterschaften Malte Mohr auf den Weltmeister von 2011, Pawel Wojchechowski. Der Pole reist mit einer Bestleistung von 5,91 Meter an und wird nach dem Tübinger Wettkampf weiter nach Eugene zum Diamond League Meeting reisen. Für Mohr geht es beim Soundtrack hingegen darum nach zwei Jahren mit vielen Verletzungen endlich wieder einen Freiluft-Wettkampf zu absolvieren. Neben Wojchecowski haben sich auch der Portugiese Diogo Ferreira (PB: 5,67 Meter) und der philippinische Stabhochsprungrekordhalter Ernest Obiena (PB: 5,55) angekündigt.
Im Weitsprung der Frauen wiederum wird die Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) antreten. Es wird ihr erster Weitsprung-Wettkampf seit ihrer Bronzemedaille im Weitsprung bei den Hallen-Europameisterschaften in diesem Jahr sein. Über 100 und 200 Meter treffen die Kaderathletinnen Josefina Elsler (LC Paderborn), Laura Müller (LC Rehlingen) und Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) aufeinander und testen vor ihren ersten entscheidenden Wettkämpfen der Saison ihre Form.
Als Sprecherin agiert übrigens Jackie Baumanns Mutter und Trainerin Isabelle.
Das Hauptprogramm beginnt um 16:45 Uhr und dauert etwa zweieinhalb Stunden, der Eintritt ist frei. Während des gesamten Wettkampfs wird ein DJ Musik auflegen, sodass bei den Disziplinen die Stimmung passt.
Nicht umsonst heißt das Meeting Soundtrack.
Alexander Mühlbach