Speziell für den Eßlinger Zeitung Lauf empfiehlt Mutschler den Athleten, möglichst früh auf einen harten Lauf-Untergrund umzusteigen.
Viel Training garantiert noch keinen Erfolg – 25 Sportinteressierte informieren sich auf drei Workshops der AOK Neckar-Fils – Simon Richter in der Eßlinger Zeitung
Esslingen – Viel Wissenswertes rund um das Laufen bekamen 25 sportinteressierte Teilnehmer bei einem Workshop der AOK Neckar-Fils vermittelt. Drei Spezialisten der Krankenkasse erklärten unter dem Motto „Wir werden fit für den Eßlinger Zeitung Lauf“ in zwei Vorträgen und einer praktischen Übung, dass Training nicht gleich Training ist.
Übung macht den Meister, sagt der Volksmund. Im Laufsport gilt jedoch, dass viel Training alleine noch keinen Erfolg garantiert. Denn auch richtig trainieren will gelernt sein. „Eine sachgemäße Ernährung ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Vorbereitung auf einen Lauf – egal ob es sich um einen Wettkampf oder einen Trainingslauf handelt“, erklärte Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Anneliese Albrecht, die den Teilnehmern das kleine Einmaleins der Energiegewinnung im Körper näher brachte.
Zum Beispiel ist Energie nicht gleich Energie. Sie kann aus verschiedenen Nährstoffen gewonnen werden. Für Sportler ist es wichtig, Kohlenhy-drate zu sich zu nehmen, da deren Verbrennung am meisten Adenosintriphosphat (ATP), den Kraftstoff für die Muskeln, ergibt. Die letzte Hauptmahlzeit vor einem Wettbewerb sollte gut zweieinhalb Stunden vor dem Start eingenommen werden. Auf keinen Fall sollte man jedoch schwere Speisen zu sich nehmen. Das optimale Sportler-Gericht: Spaghetti Bolognese.
Wer läuft, um seine Fettreserven abzubauen, muss beachten, dass der Körper erst nach gut einer halben Stunde anfängt, Fett zu verbrennen. „Und das passiert auch nur, wenn man dann noch einigermaßen regelmäßig atmen kann und genug Sauerstoff im Blut hat, um das Fett zu verbrennen“, betonte die Diplom-Ernährungswissenschaftlerin.
Informationen rund um die richtigen Trainingsmethoden im Ausdauersport erhielten die Teilnehmer von Diplom-Sportwissenschaftler Ralf Mutschler. Der ehemalige Zehnkämpfer betonte die Bedeutung der Herzfrequenz als Indikator für die richtige Trainingsintensität. „Vor allem bei Männern habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele nicht wissen, wann sie sich überlasten“, sagte der Diplom-Sportwissenschaftler. Für eine optimale Trainingsbelastung, um im Grundlagenausdauerbereich zu arbeiten, sollte der Puls in etwa bei 75 Prozent des Maximalpulses liegen.
Speziell für den Eßlinger Zeitung Lauf empfiehlt Mutschler den Athleten, möglichst früh auf einen harten Lauf-Untergrund umzusteigen. „Vor allem die Gelenke und Sehnen brauchen Zeit, um sich an die Belastung auf dem Esslinger Kopfsteinpflaster zu gewöhnen“, weiß der Experte. Wer das nicht beachte, müsse mit Gelenkschmerzen und Sehnenreizungen rechnen.
Ebenso wichtig wie ein gutes Training ist für Mutschler aber die Regeneration. „Wer sieben Mal die Woche läuft, der macht was falsch“, erklärte er. „Ausreichende Erholungsphasen sind das A und O im Ausdauersport.“ Durch den Verzicht auf ausreichende Pausen können Trainingserfolge wieder zunichte gemacht werden. Daher empfiehlt der Experte den Hobby-Läufern, nach jeder Trainingseinheit mindestens einen Tag Pause zu machen.
In einem abschließenden praktischen Teil zeigte Diplom-Sportpädagogin Regula Braun-Loehr den Teilnehmern, wie man sich richtig aufwärmt. Und was man beim Dehnen und Stretchen alles falsch machen kann.
„Ich habe einiges mitgenommen“, sagte Teilnehmer Giuseppe Ungaro aus Esslingen. „Ich wusste zum Beispiel nicht, dass der Körper für den Sport so viele Kohlenhydrate braucht.“ In diesem Jahr will der Hobby-Läufer mit seinem Trainingspartner Werner Günther zum ersten Mal beim Eßlinger Zeitung Lauf mitmachen. „Da kommt es uns aber weniger auf die Zeit an. Wichtig ist, dass wir ankommen“, fügte Günther hinzu.
Anmeldungen für den Eßlinger Zeitung Lauf sind noch bis zum 29. Juni möglich unter www.ez-online.de
Simon Richter in der Eßlinger Zeitung, dem 5. Mai 2010