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12
09
2011

Setzte sich schon früh von allen Konkurrentinnen ab und erreicht die 5 km-Marke nach 16:06. Sabrina „Mocki“ Mockenhaupt. ©Helmut Winter

Verlass auf Sabrina Mockenhaupt – Die 10 km Meisterschaften in Oelde – Wilfried Raatz berichtet

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Sage bitte einer, auf Sabrina Mockenhaupt sei kein Verlass! Während Irina Mikitenko letztlich doch nicht ihre Meldung bei den Deutschen 10 km-Meisterschaften in Oelde im Kreis Warendorf erfüllte, stand „Mocki“ pflichtbewusst an der Startlinie am historischen Marktplatz – und demonstrierte ihre Klasse mit einem ungefährdeten Sieg und dem 32. Meistertitel bei Deutschen Meisterschaften.

Angesichts der spätsommerlichen Temperaturen sind die 32:14 Minuten und der Vorsprung von über einer Minute auf die wahrlich nicht schlechten Susanne Hahn (33:39) und Simret Restle (33:51) einfach Klasse!

„Ich finde es schade, dass Irina Mikitenko nicht am Start war. Denn alleine an der Spitze ist das Rennen ganz schön anstrengend!“ bedauerte die kleine Siegerländerin frei heraus ihre Enttäuschung. Die 30jährige, vor wenigen Tagen in einem 10.000 m-Bahntestlauf in Bergisch Gladbach 31:44 Minuten schnell gelaufen, setzte sich programmgemäß vom Startschuss an die Spitze – und spulte artig ihre Runden herunter.

Ihr Hauptaugenmerk gilt dem Frankfurt-Marathon Ende Oktober, bei dem sie das Olympiaticket für London lösen will. Mit ihren Unterdistanzleistungen sei sie sehr zufrieden, aber nach den Vorstellungen ihres Trainers Thomas Eickmann stehen auch weiterhin die hohen Kilometerumfänge im Vordergrund. Damit das Unternehmen Olympia 2012 spätestens am 30. Oktober richtige Konturen annehmen kann.

Dieses Ziel haben allerdings auch Irina Mikitenko, die in Berlin auf eine hammerharte Konkurrenz mit der Weltrekordlerin Paula Radcliffe an der Spitze antreffen wird, und Susanne Hahn. Die in Bonn lebende junge Mutter möchte nach Peking 2008 auch deutsche Starterin in London 2012 sein. Auch die für den SV Schlau.com Saar o5 Saarbrücken startende Susanne Hahn wird in Frankfurt um das Olympia-Ticket kämpfen. In Oelde lag sie mit 33:39 Minuten zwar deutlich hinter „Mocki“ zurück. Aber diese wollte sie ehedem nicht gefährden, sondern im spannenden Duell mit der Titelverteidigerin Simret Restle (PSV Grün-Weiß Kassel) lag sie letztlich sicher voraus und holte Silber.

Eine Minute dauerte es letztlich, bis die weiteren Verfolgerinnen ins Ziel einliefen. Von Veronica Pohl (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte man sich sicherlich etwas mehr versprochen als 34:52 Minuten und einer kleinen Differenz zur nahezu gleichaltrigen Friederike Feil von der LG Dortmund (34:55). Überraschend folgte hauchdünn zurück auf Rang sechs mit Silke Optekamp (34:56) schon die nächste Kasseler Läuferin, sodass die Grün-Weiß-Frauen zum ersten Titelanwärter in der Mannschaftswertung wurden.

Diesen Titel sicherte mit Routine die vor Wochenfrist erst hessische Halbmarathonmeisterin in ihrer Wahlheimat Darmstadt gewordene Stefanie Wiesmair. Die Hessenmeisterin Tinka Uphoff (Siebte in 35:04) ist in der Laufszene noch weitgehend unbekannt, unter den Fittichen von Kurt Stenzel wächst hier aber eine vielversprechende Läuferin für die Marathondistanz heran. Als Achte des Gesamteinlaufes lief mit Jana Janine Soethout (ASV Köln) nach 35:23 die Juniorenmeisterin ins Ziel, sie hatte immerhin schon mehr als eine Minute Vorsprung vor Julia Weniger, der Tochter des früheren 3000 m-Hindernisläufers Andreas Weniger.

Mittendrin auch die Mastersläuferinnen, allen voran die Marathonmeisterin Steffi Volke (LG Telis Finanz Regensburg), die sich die W 35-Kategorie sicherte. Die weiteren AK-Siege gingen an Martina Boe-Lange (W 40, Post-SV Uelzen/ 37:21), Franziska Stebner (LC Paderborn (W 45, LC Paderborn/ 39:15), Marion Hofmann (W 50, TG Viktoria Augsburg/ 41:04), Anne Fischer (W 55, ATS Cuxhaven/ 41:09) und Ottilie Nitsche (W 60, SG Nussloch/ 41:11), während Anja Ritschel (W 65/ TV Waldstraße Wiesbaden), Hermi Staubermann (W 70/ Recklinghäuser LC) und Elfriede Hodapp (W 75/ LG Ortenau-Nord) die ältesten Jahrgänge für sich entscheiden konnten.

Bei den Männern fiel Titelverteidiger Jan Fitschen im zweiten Streckenabschnitt merklich zurück und musste nach 30.21 Minuten mit Rang elf zufrieden sein. Das war natürlich nicht das, was sich der Wattenscheider nach mehreren Höhentrainingslagern auf dem Weg zur Olympianorm-Erfüllung beim Frankfurt-Marathon vorgestellt hatte. Dafür sprang sein Wattenscheider Club- und Trainingskollege Christian Glatting ein, der mit 29:28 Minuten nicht nur eine Straßen-Bestzeit erzielte, sondern auch im Finale den schnellsten Fuß hatte.

Der Ukrainer Vitaly Rybak holte sich mit seiner DLV-Startberechtigung Rang zwei vor dem erfreulich stark laufenden Falk Cierpinksi, der mit 29:39 Minuten nach langer Durststrecke endlich wieder ein zählbares Resultat vorweisen konnte und nun auf den Berlin-Marathon setzt. „Die ist mein schönster Titel, weil in dieser Saison eigentlich noch gar nichts lief!“ gestand der Medizinstudent, der zuvor aber auch bereits Meisterschaften über die 25-Runden-Distanz im Stadion und im Crossgelände gewinnen konnte.  

In einem erfreulich flotten 10 km-Meisterschaftsrennen blieb Julian Flügel (LG Telis Finanz Regensburg) nach zweimal Metall über 10.000 m und 5.000 m diesmal als Vierter auf dem „Holzboden“. Der kräftig mitmischende Robert Krebs (SCC Berlin) holte sich mit 29:44 Minuten Rang fünf und den Juniorentitel vor dem wiederum stark auftrumpfenden Sören Kah von der LG Lahn-Aar-Esterau.

Schnellster Senior sollte Jan Oliver Hämmerling (M 40, TSG Bergedorf) in 32:09 Stunden werden. Markus Riefer (M 45, SSC Hanau-Rodenbach/ 33.21), Hans Joachim Herrmann (M 50, LG Erlangen/ 34:04), Dietmar Müller (M 55, LG Asics Pirna/ 35:23), Winfried Schmidt (TuS Köln rrh./ 35:40), Wolfgang Ahrens (M 65/ LC Aichach/ 37:59) und Peter Lessing (M 70, LG Ortenau-Nord/ 40:34) sind die weiteren Sieger, während die Tagesältesten Werner Schanne (TuS Naunheim/ 44:10) und Horst Krieg (SuS Oberaden/ 56:26) die Altersklassen M 75 und M 80 für sich entscheiden konnten.

 

 Wilfried Raatz

author: GRR

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