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Unsinnige Normen – Kaum Normalqualifizierte für die 3000m der Männer bei der Hallen-DM – LG Telis Finanz Regensburg
Regensburg, 5. Februar 2016 (orv) – Es dauert inzwischen immer länger, bis der Deutsche Leichtathletik-Verband preis gibt, welche Leistungen man braucht um bei den nationalen Titelkämpfen dabei sein zu dürfen beziehungsweise in welchem Zeitraum man sie zu erzielen hat.
In früheren Jahrzehnten hatte man dazu im Spätherbst eine Broschüre in der Hand, beinhaltend alle nationalen Titelkämpfe von A-Z. Im Zeitalter des Internets ist das etwas anders. Da erlauben sich die zuständigen Funktionäre schon mal knappe Zeiträume zwischen dem Erscheinen der Ausschreibung und dem Meisterschaftstermin. In der Halle ist das noch einmal ganz speziell.
Da Deutschland über kein flächenüberdeckendes System von Leichtathletik-Hallen verfügt, sind die Möglichkeiten, die Normen für die Hallenmeisterschaften zu erzielen innerhalb der Hallensaison bei einer äußerst überschaubaren Anzahl von Startgelegenheiten, extrem schwierig.
Diesem Umstand hat der DLV in früheren Jahren Rechnung getragen, indem die Athleten/Innen auch Leistungen der zurückliegenden Freiluftsaison einbringen konnten. Diese Regelung wurde vor einigen Jahren ohne jegliche Begründung abgeschafft.
Allein die Bundeskaderathleten/Innen können hoffen, dass ihr Bundestrainer den Start bei der Hallen-DM auch ohne erbrachte Hallen-Norm via Sonderstartrechtsantrag befürwortet. Von dieser Möglichkeit wird derzeit häufig Gebrauch gemacht, schon deshalb gut, weil jene Elite des Landes für internationale Aufgaben gebraucht wird und sich nicht in unsinnigen Qualifikationsrunden verbrauchen soll.
Besonders prekär ist die Lage in diesem Jahr bei den 3000m der Männer.
Die geforderten 8:16,00min haben bisher (Stand 5. Februar) bei Meldeschluss 14. Februar gerade einmal drei Athleten regulär übertroffen. Das sind der Bayerische Hallenmeister Simon Boch (8:06,68min), sein ärgster damaliger Widersacher Mitku Seboka (8:11,37min), ein noch nicht eingebürgerter Äthiopier, und Philipp Baar, der in den fernen USA als College-Student 8:14,52min erzielte und gewiss wohl nicht zur Hallen-DM anreisen wird.
Die Möglichkeiten, jene 8:16,00 zu übertreffen, werden in Richtung 14. Februar natürlich von Tag zu Tag immer weniger.
Karlsruhe, das Internationale, ist so eine. Die letztjährigen Hallen-EM-Teilnehmer Florian Orth und Clemens Bleistein gehören dann zu den Privilegierten, die überhaupt mitlaufen dürfen und dort wohl die Chance zur regulären Norm nützen werden. Gut, dann wären es 5 Reguläre, eigentlich viel zu wenig für ein echtes Hallen-Finale.
Es wäre längst Zeit zum Umdenken in der AG Wettkampfwesen ob der Zeichen, die nicht mehr wegzuleugnen sind. Nichts ist stetiger als der Wandel, zumal dann, wenn es sinnvoll wäre.
Quelle: (orv) – LG Telis Finanz Regensburg