Symbolfoto: Kinder und Jugendliche beim Mini-Marathon der Berliner Schulen im Ziel - Foto: Horst Milde
TRAININGSLEHRE NACHWUCHS-LEISTUNGSSPORT- LAUFEN – Wissen und Erfahrungen zu 10-12 Jahren Talent-Ausbildung – auch für Olympia 2032 in Australien – Lothar Pöhlitz bei LG Telis Finanz Regensburg
© Lothar Pöhlitz – Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde deutlich, dass für eine wieder Germany-Konkurrenzfähigkeit in den Laufdisziplinen Lauf-Talente gebraucht werden, die in 10-12 Jahren in Brisbane – Australien leistungsbereit sind.
Nachwuchsleistungstraining beginnt mit Eignungserkennungstraining und muss in den BASICS die Grundlagen so aufbauen, dass später, im Jugendalter, eine Vorbereitung auf das Hochleistungstraining möglich wird. Dabei ist wichtig nach der Erkennung des Talents, die Leistungsvoraussetzungen für die zukünftige Spezialdisziplin, in der Sprint-, oder Lauftechnik, in der aeroben Kapazität und in den Kraftfähigkeiten zielgerichtet auszubilden.
Eine Olympia-Medaille – vielleicht 2032 – ist das Größte, was Trainer und Sportler/-in gewinnen können
„Erziehen, entwickeln wollen erfordert schon früh zu fördern und fordern zugleich. Jeder ist für irgendeine Disziplin oder Sportart talentiert, es ist Aufgabe der Trainer dies möglichst früh zu erkennen, sie der jeweiligen Disziplin / Sportart ohne persönliche Egoismen zuzuführen und entsprechend auszubilden. Genetisch festgelegt ist, ob die Muskulatur eher schnellkräftig oder verstärkt ausdauernd ist. Letztendlich entscheiden aber die Summe der Einwirkungen, Stunden und des systematisch ansteigenden Trainingsumfangs über die Jahre“. (Lothar Pöhlitz 1986)
„Talent ist umgangssprachlich die Bezeichnung für ein Individuum, das eine entwicklungsfähige, spezifische Begabung besitzt. Ihre große motorische Lernfähigkeit führt zu einer leichteren und schnelleren Beherrschung von Bewegungen. Spezifische physische Voraussetzungen für eine Sportart können gepaart mit psychischen Faktoren und einer über dem Durchschnitt liegender Bereitschaft hohe sportliche Leistungen erbringen zu wollen, zu herausragenden Leistungen führen“ (Röthig – Sportwissenschaftliches Lexikon)
Dabei sollten wir nach den aktuellen Erfahrungen Migranten-Kinder, die in ihrer Vergangenheit oft wenig verwöhnt, schwere Zeiten erlebten, oft auch Talent haben, gezielt in die Suche einbeziehen.
In der BASICS- Grundlagenvermittlung, in der die Voraussetzungen für mehr geschaffen werden, muss das Nachwuchsleistungstraining zwischen 15-18 Jahren vorbereitet werden. Nur ein wieder anderes Kinder-Training führt über mehr Motivation, Mentalität und Leistungsstreben wieder in die Spitze.
Talente brauchen wieder mehr Training, Fleiß, mentale Stärke und einen leidenschaftlichen Top-Coach
Alles ist Anpassung – 10000 Übungsstunden benötigen auch Talente, um außergewöhnliche Fähigkeiten auszuprägen. Talente werden geschaffen. Wunderkinder gibt es nicht. (ERICSSON-USA-2008)
„Die Eignung für eine Laufstrecke im Sprint-, Mittel- oder Langstreckenlauf wird durch das individuelle Verhältnis der anaeroben oder aeroben Energiebereitstellung – deren organisches Korrelat der genetisch determinierte Muskelfasertyp ist – bestimmt“ (Dickhuth 1990)
Die Erfahrung lehrt aber das nicht alle Talente über die notwendigen Intelligenzvoraussetzungen verfügen, um die privaten, schulischen und Trainings- und Wettkampfaufgaben erfolgreich miteinander zu verbinden. Aber auch Intelligenz ohne Leistungsbereitschaft und ohne starke Willensqualitäten führt nicht zu Spitzenleistungen. Erfahrung ist auch, dass Sportler im Endeffekt nur können, was sie können wollen. Für die Weltspitze bedarf es außergewöhnlicher Anlagen, sogenannter Goldkörnchen, die in 8-12 Jahren die Fähigkeiten zu Siegen gegen die Weltspitze erwerben. (Lothar Pöhlitz 1987)
Trifft das Wunderkind oder Goldkörnchen nicht auf einen erfahrenen, starken Trainer, der nicht nur Trainingseinheiten vorgibt, sondern auch in der Lage ist sie durchzusetzen, dem jungen Talent die Freude, den Spaß an der notwendigen Belastung und den Willen zum Siegen vermitteln kann, von ihm vielleicht sogar „geliebt wird“, wird das Wunder nicht wahr.
Wie für das Problem der Talenterkennung und Ausbildung für Kids- und Nachwuchstrainer ein Talent-Gipfel-Serie sinnvoll wäre, sollte die künftige Ausbildung für den Spitzenbereich wieder „Trainer für Leistungssport“ zum Ziel haben.
„Je härter man trainiert – sei es in der Musik, im Sport oder in der Wissenschaft, um so besser wird das Ergebnis. Amerikaner, Afrikaner, Japaner oder Chinesen arbeiten meist härter als Europäer“. (Lang Lang im FOCUS 15/2009)
Die Ausbildung von Begabten setzt organisierte Zeit zum täglichen Üben voraus, dies gilt für Sänger, Pianisten, Artisten, Schwimmer und auch für Läufer, die eines Tages vor einem großen Publikum erfolgreich auftreten wollen. Junge Sportler, die früh beginnen und seit frühester Kindheit mit Spaß üben, haben einen Übungsvorsprung der kaum aufzuholen ist. Es ist aber auch Erfahrung, dass noch deutliche Fortschritte durch intensives Üben bis ins späte Hochleistungsalter möglich sind.
„Konstitutionell – anatomisch günstige Voraussetzungen stellen nur einen Teilbereich der sportlichen Leistungsfähigkeit dar. Analysen zeigen, dass bis zu 60% Sportverletzungen oder Sportschäden und ein daraus resultierender frühzeitiger Karriereabbruch auf ungünstige Voraussetzungen zurückzuführen sind.“ (Lohrer 1990)
Belastbarkeit und siegen wollen sind d i e Voraussetzungen für mehr – Deshalb muss das Prinzip „wir trainieren für Wettkämpfe“ den Kleinen schon früh vermittelt werden
Eine vorrangige Aufgabe im frühen Kindertraining ist die Füße und das Zentrum zu stärken, d.h. auch öfter raus aus den Schuhen und die Füße mit Rasen-Barfußlaufen oder im Winter auf Matten auf das schnellere Vorfußlaufen vorzubereiten, eine der grundlegenden Stärken der Läufer und Läuferinnen aus dem afrikanischen Rift Valley … hier: Weiterlesen …