Fotos: Kiefner / Rhede
TRAININGSLEHRE NACHWUCHS – HINDERNISLAUF – Den Rückstand verkürzen – Lothar Pöhlitz bei LG Telis Finanz Regensburg
Lothar Pöhlitz* – Eine unserer Zukunfts-Reserven in den Laufdisziplinen findet man im Hindernislauf. Der Deutsche Männer-Hindernis-Rekord von Damian Kallabis von 8:09,48 Minuten stammt aus dem Jahre 1999, die 9:03,30 der Frauen von Gesa Krause aus dem Jahre 2019.
Die Weltrekorde liegen bei 7:52,11 bzw. 8:44,32 Minuten. Das sind 16 bzw. 19 Sekunden zur Weltspitze, ohne derzeitige Medaillenchancen bei WM oder Olympia. Wenn man die Trainingslehre, als zusammenfassende Erfahrungen und Erkenntnisse der Trainingspraxis, Sportmedizin, Sportwissenschaft, Sportpsychologie und Bewegungslehre mit dem Ziel immer besserer Wettkampfergebnisse verbindet, sollten Trainer von Talenten im Leistungssport die moderne Trainingslehre im umfassenden Sinne anwendungsbereit beherrschen, um bis Olympia 2028 sich der Welt-Spitze zu nähern.
Die Talenterkennung, die BASICS und das Nachwuchsleistungstraining entscheiden letztendlich über die möglichen Leistungen schon ab den 20ern, wo derzeit oft schon das Weltniveau beginnt.
Hindernislauf – den Männer-Abstand zur Weltspitze verkürzen
Über die Hindernis-Rückstände der Männer darf man nicht länger schweigen, von den sehr guten Leistungen von Gesa Krause und den erfreulichen Fortschritten von Lea Meyer sich nicht blenden lassen. Gesa wünscht man nach der Geburt von Lola Emilia im April eine gesunde, erfolgreiche Rückkehr. Vielleicht hilft auch ihr die Erfahrung das eine 9monatige Schwangerschaft mit einem zweiten Blutkreislauf des wachsenden Babys, anschließend leistungsunterstützend wirkt. Und Lea Meyer wird auf ihrem weiteren Weg hoffentlich „weltweit“ die notwendigen Erfahrungen („auch am Wassergraben“) für 2028 sammeln dürfen.
Für den Nachwuchs gilt: ohne Talent, Hochbegabung und einen Profi-Coach erreicht man als Frau oder Mann die Weltspitze nicht. Schon unter den Jüngsten sollte man die Charaktere suchen, die schon früh wissen und zeigen, dass sie Beste/r werden wollen. Mama´s Erziehung hat daran einen großen Anteil. Früh erkennt man, dass sie mehr geben als die Mehrzahl ihrer Gegner/innen, Beste/r sein wollen. Auf diesem Wege sind die Trainer dafür zuständig, dass sie vor allem auch Wettkampferfahrung (für die beiden ersten und die letzte Runde / Hindernis) sammeln.
Die Zukunft verlangt Leistungen unter 9 der Frauen bzw. 8 Minuten der Männer über 3000 m Hindernis bei WM oder OS. Junge Läufer, die schon früh nur geringe Schnellkraftfähigkeiten erkennen lassen, sollten früher als bisher langstreckenorientiert ausgebildet werden, ohne die Stabilisierung der ererbten zu wenigen schnellkontrahierenden Muskelfasern und die Unterdistanzen zu vernachlässigen. Je früher es gelingt eine schon gute Leichtlauf- und Hindernis- und Wassergrabentechnik zu erlernen, umso besser gelingt die Umsetzung des absolvierten Trainings bei gut ausgeprägter Laufökonomie in Wettkampfleistungen. Der Schlüssel für „schneller“ aber, liegt vor allem in den Geschwindigkeiten.
Viele Wochen im Jahr ist Zeit für die „Basis-Verbesserung“ – Fotos: U. Schneider / Pöhlitz
Es ist Zeit, dass auch wir uns an den bestehenden Weltrekorden der Männer in 7:52,11 Minuten und der Frauen in 8:44,32 Minuten orientieren und für das Training registrieren, dass es zukünftig im Hindernistraining um Trainings-Geschwindigkeiten um 2:38 über 1000 m oder 63,5“ über 400 m bei den Männern und um 2:55 bzw. 70“ der Frauen gehen muss. Mit dem notwendigen Unterbau sind danach schrittweise mehr und auch längere Intervalle über die Hindernisse notwendig.
Die neuen Ansprüche leiten sich auch von der Tatsache ab das die Männer-Hindernisleistung einem 5000m Tempo für 13:10 (!) und die Frauenleistung von 14:35 Minuten entsprechen. Da demnächst zu erwarten ist, dass sich aus der Leistungsverdichtung im Spitzenbereich über 1500 m und 5000m ein Zulauf zu den Hindernissen ergibt, müssen sich deutsche Hindernisläufer/innen an solchen Geschwindigkeiten orientieren.
Erst wenn die Hindernisse kaum mehr stören, ist man der Perfektion nahe
Leistungsprofil für Hindernisspitzenleistungen (8:00´ / 9:00´) (Hindernis zu Flachstrecken)
Der ständige Rhythmuswechsel und die besonderen Fußkraftanforderungen müssen zusammen mit der Beweglichkeit ins Training eingefügt, für möglichst weniger anstrengende 36 Hindernis-Überquerungen in den Rennen führen, zumal die letzten 2 Runden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Da helfen mehr Athletikstunden und auch Hürdentraining in den Jahres-Vorbereitungsperioden.
Nur Talente, die es richtig wollen, können es schaffen …
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