First Lady Dr. Jill Biden und Joe Biden, der Präsident der USA - Screenshot Horst Milde
Tokio-Glosse Nummer eins: „Laufen ein Gefühl von Freiheit“- Die First Lady der USA in Tokio 2020 – Klaus Blume
Hätte da nicht der zweimalige Hockey-Olympiasieger Tobias Hauke vom Harvestehuder THC neben ZDF-Reporter Bela Rethy das Hockeyspiel zwischen Deutschland und Kanada kommentiert und erklärt – die Zuschauer hätten wohl niemals erfahren, um welche Sportart es sich handelt.
Die 64jährige Fußball-Fachkraft Rethy jetzt auf Olympia los zu lassen, auf so etwas können sie ja auch nur beim ZDF kommen. Aber wo die Vokabel “Sport“ beharrlich durch „Fußball“ ersetzt wird, gelten derartige Kurzschlüsse wohl als logisch.
So durfte sich Rethy denn auch gleich zu Beginn der Spiele über die Eröffnungsfeier hermachen, auf der er – vergeblich – Jill Biden, die First Lady der Vereinigten Staaten, suchte. Eigentlich sei die Dame ja Gast des IOC, aber sie sei nirgendwo zu sehen, wunderte sich Rethy, als die 70jährige immer und immer wieder groß ins Bild gerückt wurde.
Vor allem dann, als sie der amerikanischen Mannschaft – bei deren Einmarsch – begeistert zujubelte.
Aber woher soll Bela Rethy, der Mann, der jeden Fußball-Profi zu kennen glaubt, denn auch ahnen, welche Bewandtnis es mit Jill Biden und dem Sport hat?
Holen wir also nach, was Rethy versäumt hat.
Also:
Seit ihrem 70. Geburtstag am 3. Juni läuft Frau Dr. Biden täglich nur noch acht Kilometer, und zwar mit einem Tempo von etwa sechs Minuten pro Kilometer. Womit sie die Sicherheitsabteilung des Weißen Hauses immer noch ganz schön auf Trab hält. Früher, als sie jünger war, ging Jill Biden allerdings ganz anders zur Sache. Den Marine Corps Marathon, ein Wohltätigkeitsrennen, legte sie 1998 immerhin in 4:30:32 Stunden zurück.
Sie sagte einmal:
„Laufen ist ein Gefühl von Freiheit. Ich liebe es, draußen zu laufen. Ich laufe jetzt etwa dreißig Jahre lang und bin konsequent dabei geblieben. Ich weiß nicht, wieviel Halb-Marathons ich bestritten habe, aber es war eine ganze Reihe, die ich für Krebs-Wohltätigkeitsveranstaltungen absolviert habe.“
Als Frau des Präsidenten der Vereinigten Staaten werde sie nun aber fortwährend mit vielen wichtigen Aufgaben bedacht. Deshalb absolviere sie ihr tägliches Lauf-Pensum zum Teil auf dem Laufband. „Aber ich versuche, ein bißchen Krafttraining einzubauen, weil ich denke, dass das wirklich gut für die Knochen ist. Das ist mein Basistraining.“
Klasse, kann man nur sagen!
Aber woher soll der ZDF-Fußball-Fachmann Bela Rethy so etwas denn wissen?
Doch er wird wohl weiterhin mit der ihm eigenen Arroganz und Unwissenheit von den Olympischen Spielen in Tokio berichten – ZDF-like eben.
Ist es das Abschiedsgeschenk des Senders für einen Fußball-Plauderer, bevor dieser in Rente geht?
Klaus Blume
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