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12
03
2009

Bei entsprechendem Verdacht sollte die Diagnostik nun kernspin- oder computertomographisch vom Haus- oder Facharzt durchgeführt werden. Je nach radiologischem Ergebnis gibt es nun der Krankheitsintensität und dem Verlauf entsprechend zwei Wege der Therapie: eine konservative (nicht operative) und eine operative Option.

Tipps der Sportklinik Hellersen – SPORT UND GESUNDHEIT – Volksleiden Rückenschmerzen – Bandscheibe & Co – Dr. med. Ralf Wied (Facharzt für Neurochirurgie)

By GRR 0

Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Jeder zweite Arztbesuch hat diesen Hintergrund. Selbst Menschen ohne weitere sportliche Interessen sollten bei Wirbelsäulenleiden ein individuell angepasstes Training zum Aufbau der Muskulatur anstreben, das die Wirbelsäule stabilisiert.

Und das tun inzwischen auch viele. In Fitness-Studios – insbesondere auch in Vereins-Fitnessstudios, die mit dem Gütesiegel des LandesSportBundes ausgezeichnet sind, wird unter fachlich qualifizierter Anleitung individuell rückengerechtes Training gelehrt und durchgeführt.

Trotz der erfreulichen Entwicklung stellt diese Form des sportlichen Engagements nur eine Form der Prophylaxe und Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule dar. So ist ein starker Rücken der beste Schutz vor „Wirbelsäulenverschleiß" jeglicher Art- aber eben auch nur ein Schutz und keine Garantie. Es spielen viele, unter anderem auch genetische Faktoren in der Entstehung von Bandscheibenvorfällen & Co eine Rolle. So kann es auch beim gut trainierten, jungen Menschen durchaus zu verschiedenen hochgradigen Wirbelsäulenerkrankungen kommen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen.

Alleine die unterschiedlichen Symptome sind zunächst für den Arzt zur Diagnosefindung richtungweisend. Denn hier lassen sich bereits wirbelsäulennahe lokale Schmerzen von den „radikulären" Symptomen unterscheiden, die in Arme und Beine ausstrahlen. Neben Schmerzen ist die subjektive Angabe und objektive Untersuchung von Lähmungen oder Gefühlsstörungen (taub, kribbeln) wichtig. Nur sehr selten kommt es zum Auftreten von akuten Blasen- und Mastdarmfunktionsstörungen.

Operation – ja oder nein?

Bei entsprechendem Verdacht sollte die Diagnostik nun kernspin- oder computertomographisch vom Haus- oder Facharzt durchgeführt werden. Je nach radiologischem Ergebnis gibt es nun der Krankheitsintensität und dem Verlauf entsprechend zwei Wege der Therapie: eine konservative (nicht operative) und eine operative Option. Grundsätzlich sollte zunächst mit einer stufenweise angepasst und ausgeweiteten konservativen Therapie begonnen werden. Sie umfasst schmerztherapeutische, physikalische und physiotherapeutische Maßnahmen und erzielt bei rund 80 Prozent der Patienten eine gute Rückbildung der Beschwerden.

Nach Behandlung der akuten Symptomatik ist den Patienten nun auch wieder ein langfristiges rückengerechtes Training prophylaktisch zu empfehlen.

Die operativen Möglichkeiten sind – bis auf wenige Ausnahmen – erst bei nicht erfolgreichen konservativen Mitteln oder hochgradigen frischen Lähmungen und Gefühlsstörungen oder gar einer akuten Inkontinenz Therapie der Wahl. Diese sollte mit dem behandelnden Arzt genauestens im Vorfeld beraten werden. Der großen Anzahl unterschiedlicher Erkrankungen der Wirbelsäule entsprechend, gibt es eine Vielzahl entsprechend abgestimmter operativer Therapieverfahren.

Es stehen spezialisierte Fachärzte wie Neurochirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen zur Verfügung. Und für alles konservative und vor allem operative Handeln sollte immer gelten: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich."

Dr. med. Ralf Wied, Facharzt für Neurochirurgie,

Praxis für Neurochirurgie am MVZ an der Sportklinik Hellersen
www.mvz-hellersen.de

SPORTKLINIK HELLERSEN

Quelle: "Wir im Sport", das Magazin des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen

wir im sport

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