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17
02
2012

Deutsche Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (25./26. Februar) - Thomas Kurschilgen - „Interessante Duelle" (1) - Peter Schmitt ©DLV

Thomas Kurschilgen – „Interessante Duelle“ (1) – Peter Schmitt – Deutsche Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (25./26. Februar)

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Die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (25./26. Februar) bilden den Auftakt eines Leichtathletik-Jahres voller nationaler und internationaler Höhepunkte. Thomas Kurschilgen, Sportdirektor im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), spricht in einem zweiteiligen Interview von seinen Erwartungen an die Hallen-Saison sowie von Leistungsträgern, Nachwuchshoffnungen und den Zielen der Nationalmannschaft im internationalen Vergleich.

Herr Kurschilgen, welche Ziele möchten Sie mit der Nationalmannschaft erreichen?

Thomas Kurschilgen:
Das erfolgreiche Abschneiden der jungen DLV-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Daegu, die über dreißig TOP 12 Platzierungen in der Weltbestenliste 2011 und insbesondere die überzeugende Darstellung unserer Leistungsträger stellen eine hervorragende Ausgangsposition auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London dar. Unsere Top-Athleten haben ihre gestiegene Wettkampfkompetenz in Daegu beeindruckend nachgewiesen und gezeigt, dass sie unter den Druckbedingungen einer internationalen Meisterschaft ihr hohes Leistungspotenzial abrufen können. Unsere Trainerteams besitzen Erfahrung und ein hohes Fachwissen, um die Athletinnen zielgerichtet auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten zu können. Dies stimmt uns optimistisch für die Herausforderung, im Olympiajahr mit aller Kraft, konzentriert und zielstrebig den eingeschlagenen erfolgreichen Weg bei den Europameisterschaften und Olympischen Spielen fortzusetzen.

Mit Ariane Friedrich kehrt ein Top-Star und Leistungsträger der deutschen Leichtathletik auf die Wettkampf-Bühne zurück. Was erwarten Sie sich von ihrem Comeback?

Thomas Kurschilgen:
Ariane hat sich als eine unserer leistungsstärksten Athletinnen im vergangenen Jahr mit ihrem Achillessehnenriss eine schwere Verletzung zugezogen. Sie braucht jetzt nach ihren ersten Wettkämpfen in der Hallensaison vor allem Geduld und Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Übersteigerte Erwartungshaltungen der Öffentlichkeit sind sicherlich verständlich aber fehl am Platze. Sie wird konsequent ihren Weg gehen und wir sollten ihr und ihrem Trainer dazu die notwendige Ruhe und Zeit geben.

Die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe sind gleichzeitig die letzte Möglichkeit, sich für die Hallen-WM in Istanbul im März zu qualifizieren. Mit welcher Mannschaftsstärke rechnen Sie und welchen Stellenwert hat diese WM im Hinblick auf die Olympischen Spiele in London?

Thomas Kurschilgen:
Auf Grund der Veränderung des internationalen Wettkampfkalenders sind mit den Olympischen Spielen, den Europameisterschaften und den Hallen-Weltmeisterschaften erstmals drei hochwertige internationale Meisterschaften sowie die Deutschen Meisterschaften sinnvoll in die Planungsprozesse zu integrieren. Grundsätzlich steht für uns eine erfolgreiche Vorbereitung der Olympischen Spiele 2012 im Fokus aller methodischen Überlegungen. Die Hallen-Weltmeisterschaften ordnen sich in diesen Prozess ein und werden nur bedingt eine Standortbestimmung sein. Es wird ein Teil der qualifizierten Athleten nach Istanbul reisen. Vor zwei Jahren hatten wir in Doha siebzehn Athleten am Start, 2012 wird die Zahl der Teilnehmer geringer ausfallen.

Zuletzt gab es auch im Junioren-Bereich international herausragende Erfolge. Wer könnte aus Ihrer Sicht den Sprung in die A-Nationalmannschaft im Jahr 2012 schaffen?

Thomas Kurschilgen:
Seit meinem Amtsantritt verfolgen wir gemeinsam mit den Cheftrainern die Philosophie, jüngere Athleten über die U23-Europameisterschaften in die A-Nationalmannschaft des DLV zu integrieren. Hierzu nutzen wir insbesondere die Meisterschaften auf europäischer Ebene. In diesem Jahr haben wir erstmalig eine DLV-B-EM-Norm in unseren Nominierungsrichtlinien für die Europameisterschaften in Helsinki verankert. So können wir erneut jungen Athleten Wettkampferfahrung und Kompetenz im internationalen Wettbewerb vermitteln. Aus der erfolgreichen U20-Nationalmannschaft, die mit Platz eins in der Nationenwertung und insgesamt 23 Medaillen im letzten Jahr überzeugen konnte, werden sich sicherlich einige 92er Jahrgänge des Junior-Elite-Teams in der A-Nationalmannschaft für die Europameisterschaften in Helsinki wiederfinden.

Erstmals seit fast zehn Jahren wird die Hallen-DM wieder im Fernsehen übertragen. Eurosport berichtet an beiden Tagen live. Ist dies auch ein Zeichen dafür, dass die Leichtathletik aufgrund ihres verbesserten Leistungsbildes in den vergangenen Jahren wieder stärker im Fokus der Öffentlichkeit steht?

Thomas Kurschilgen:
Mit ihren großen Erfolgen, ihrem sympathischen Auftritt, neuen erfolgreichen Gesichtern und Leistungsträgern mit Profil und individuellem Charakter konnte die junge DLV-Nationalmannschaft öffentlichkeitswirksame Akzente setzen. Dies wirkt sich in nicht unerheblichem Maße auf das Interesse der Medien aus. Einschaltquoten in Millionenhöhe bei internationalen Meisterschaften zeigen, dass die Leichtathletik nach wie vor als olympische Kernsportart einen hohen Stellenwert besetzt. Wir müssen alle im DLV Hand in Hand daran arbeiten, dass die Leichtathletik in ihrer Gesamtheit große nationale und internationale mediale Aufmerksamkeit und damit hohe Widererkennungswerte erzielt. Die DLV-Nationalmannschaft ist dabei mit ihrem bisherigen Auftritt und ihrer überzeugenden Botschaft, „Wir sind selbstbewusst, sympathisch und leistungsstark“ ein wichtiger Katalysator.

Auf was kann sich der Zuschauer bei den Hallen-Meisterschaften neben der tollen Stimmung in der Europahalle vor allem freuen?

Thomas Kurschilgen:
Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften wird der originäre Wettbewerbsgedanke, der Zweikampf Athlet gegen Athlet im Vordergrund stehen. Wenn ich mir die aktuelle Bestenliste ansehe, dann wird es in einer Vielzahl von Wettbewerben interessante Duelle mit höchst unsicherem Ausgang geben. Ich denke da beispielsweise an die Kurz-Sprints und die Kurz-Hürden der Männer und Frauen, den Hochsprung der Frauen oder den Stabhochsprung der Männer, wo bereits vier Athleten die Normanforderung für die Hallen-Weltmeisterschaften erfüllt haben. Dies macht für mich die Faszination einer Deutschen Meisterschaft im Besonderen aus.

Die Stars hautnah bei der Hallen-DM in Karlsruhe (25./26. Februar):
Tickets für das Leichtathletik-Highlight in der Karlsruher Europahalle gibt es unter www.ticketmaster.de oder über die Hotline: 01805 – 969 0000 (€ 0,14/Min. aus dem dt. Festnetz / max. € 0,42/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz).

 

DLV – Peter Schmitt

 

Hallen-DM in Karlsruhe

author: GRR

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