2008 Tokyo Marathon Tokyo, Japan Febuary 17, 2008 Photo: Kazu Eguchi@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Swiss Athletics – News – Viktor Röthlin läuft Topzeit beim Tokio Marathon
Marathon-Europameister Viktor Röthlin (STV Alpnach) wird in Tokio in ausgezeichneten 2:08:32 Stunden Fünfter. Schneller ist der 37-jährige Obwaldner erst zweimal gewesen.
(Si) Mit dieser Zeit, der besten eines Europäers seit Mai 2010, als der Moldawier Iaroslav Musinschi in Düsseldorf genau gleich schnell gewesen war, bewies Röthlin eindrücklich, dass er auch nach den zwei im Jahr 2009 erlittenen Lungenembolien noch fähig ist, schnell zu laufen. Er habe sich eine solche Leistung bereits im vergangenen April in London zugetraut, damals sei es jedoch aus den bekannten Gründen nicht aufgegangen, so der Schweizer Rekordhalter.
Schnelle Anfangspace
"Ich habe in den letzten Monaten wieder zu jener Leichtigkeit gefunden, die im letzten Sommer und Herbst nie da gewesen ist. Ich bin wieder auf einer Welle", hatte Röthlin vor dem Marathon gesagt. Sein gutes Gefühl bestätigte sich. Schneller als in Tokio hatte der 37-jährige Obwaldner die 42,195 km lange Strecke erst zweimal bewältigt: 2007 in Zürich (2:08:20) und vor vier Jahren in Tokio (2:07:23). Seine drittbeste Zeit hatte zuvor 2:09:56 betragen, aufgestellt im Jahr 2004 in Zürich. Damit erreichte er das Ziel, eine persönliche Top-3-Zeit zu realisieren.
Röthlin war die ersten 25 km in der zweiten Gruppe mit dem späteren Zweiten Arata Fujiwara (Jap/2:07:48) gelaufen, die allerdings nicht viel langsamer unterwegs war wie die Gruppe um den früheren Weltrekordhalter Haile Gebrselassie (Äth). Die ersten 15 km legte Röthlin in 44:52 zurück, die Hälfte der Strecke passierte er in 63:21 – den Halbmarathon in Granollers drei Wochen zuvor hatte er in 63:33 beendet.
Kräfte sehr gut eingeteilt
Dennoch durchlebte er keine Krise, machte er hinten raus Rang um Rang gut. "Ich habe den Rhythmus extrem gut vertragen", so Röthlin, der am 14. Februar erstmals Vater geworden war. Beim Angriff von Fujiwara hatte er jedoch nicht den Mut, das Tempo mitzugehen. Dies führte er darauf zurück, dass er nicht über das Selbstvertrauen wie in den Jahren 2007 und 2008 verfügt habe. Jedenfalls hinterliess er im Ziel nicht den Eindruck, mit den Kräften völlig am Ende zu sein. Röthlin selber hatte das Gefühl, noch Reserven zu haben. Trotzdem war er "extrem happy".
Wie gut der WM-Dritte von 2007 sein Rennen eingeteilt hat, verdeutlicht die Tatsache, dass er auf den letzten 2,195 km um 17 Sekunden schneller war als Sieger Kipyego. Gebreselassie nahm er gar 38 Sekunden ab, nachdem er von Kilometer 35 bis Kilometer 40 bereits 34 Sekunden auf den Äthiopier gutgemacht hatte. So war er im Ziel nur um 15 Sekunden langsamer als der zweifache Olympiasieger über 10'000 m, der sich mit Rang 4 begnügen musste. "Das war schon sehr speziell", sagte Röthlin. Er habe nicht damit gerechnet, Haile beinahe zu bezwingen. Dem Läufer des STV Alpnach kam zupass, dass er trotz des hohen Tempos bis Kilometer 25 in einer so grossen Gruppe (um die 20 Athleten) laufen konnte, wie es das "nirgends ausser in Japan" gibt.
Zuversicht für den Olympiamarathon
Das Resultat in Tokio gibt Röthlin im Hinblick auf die Olympischen Spiele eine "riesige Motivation". In London will er wie beim 6. Rang 2008 in Beijing der beste weisse Läufer sein. Dass er in Tokio trotz der starken Besetzung weiterhin im Besitz des Streckenrekordes ist, bezeichnete er als "verrückt." Die Temperaturen waren gestern mit etwa sieben Grand Celsius deutlich höher als bei seinem Sieg 2008. Dafür sei es diesmal phasenweise deutlich windiger gewesen. "Es ist schwierig abzuschätzen, welches die besseren Bedingungen waren."
Maja Neuenschwander im Plan
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele noch vor sich hat die Maja Neuenschwander (ST Bern). Beim 30. Bremgarter Reusslauf über 11 km lief sie am Samstag in 37:43 zum Sieg. Die Bernerin wird am 23. April beim 10. Zürich Marathon die A-Limite anpeilen. Diese steht bei 2:33:00. Vergangenen September realisierte Neuenschwander 2:33:45 in Berlin.
Tokio. Marathon (32 000 Teilnehmer). Männer: 1. Michael Kipyego (Ken) 2:07:37. 2. Arata Fujiwara (Jap) 2:07:48. 3. Stephen Kiprotich (Uga) 2:07:50. 4. Haile Gebreselassie (Äth) 2:08:17. 5 Viktor Röthlin (STV Alpnach) 2:08:32. 6. Kazuhiro Maeda (Jap) 2:08:38. 7. Takayuki Matsumiya (Jap) 2:09:28. 8 Hailu Mekonnen (Äth) 2:09:59.
Frauen: 1. Atsede Habtamu (Äth) 2:25:28. 2. Yeshi Esayias (Äth) 2:26:00. 3. Helena Kirop (Ken) 2:26:02.
Swiss Athletics – News