2015 European Indoor Championships Prague, Czech Republic March 6-9, 2015 Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Swiss Athletics – News – Ein Déjà-vu für Selina Büchel im Olympia-Halbfinal
Die 800-m-Läuferin Selina Büchel (KTV Bütschwil) erlebte an den Sommerspielen in Rio de Janeiro ein Déjà-vu der negativen Art. Wie vor einem Jahr an der WM in Beijing verpasste sie den Einzug in den Final hauchdünn und wurde Neunte.
(sda) Die Ausgangslage war für Büchel genau gleich wie in Beijing. Wieder wurde sie in ihrem Lauf Dritte, und wieder war sie vor der dritten Serie die beste jener, die nicht direkt weiterkamen. Zum Leidwesen der 25-jährigen Toggenburgerin gingen die Parallelen weiter, waren im letzten Vorlauf doch erneut vier Läuferinnen schneller, sodass sie abermals mit der achtbesten Zeit der Halbfinals ausschied.
Einen Unterschied gab es für Büchel allerdings im Vergleich zu 2015: Damals war sie nach ihrem Rennen sicher, dass es nicht reichen würden, diesmal hatte sie zumindest noch Hoffnung. "Das macht den Sport spannend", so Büchel pragmatisch.
"Ich hätte ruhiger bleiben müssen"
Der Start verlief für die Athletin des KTV Bütschwil nicht wie gewünscht, musste sie sich doch eher hinten einreihen. Sie befand sich mittendrin im Feld, stolperte schon früh. Kurz: Die Situation war alles andere als ideal für sie. Es passt jedoch zum Charakter von Büchel, dass sie nicht mit der Welt haderte oder nach Ausreden suchte, sondern sich selbstkritisch gab. "Ich dachte nicht, dass alle so kompakt mitgingen. Ich hätte allerdings ruhiger bleiben müssen. Deshalb hat mir auf der Zielgeraden die nötige Kraft gefehlt", sagte die Hallen-Europameisterin von 2015. Mit 1:59,35 Minuten verlor sie drei Zehntel auf die in ihrem Lauf zweitplatzierte Kanadierin Melissa Bishop.
Büchel freut sich nun auf die beiden noch anstehenden Rennen in Lausanne (25. August) und Zürich (1. September). "Ich bin noch hungrig, will noch etwas zeigen. Es ist sicher mehr möglich als 1:59,00", erklärte sie. Diese Zeit war sie bei ihrem beeindruckenden Sieg im Vorlauf gelaufen.
"Ich glaubte daran"
Wann sie in die Schweiz zurückfliegt, wusste sie allerdings noch nicht. "Ich rechnete damit, in den Final zu kommen", so Büchel. Rechnete damit? "Ich glaubte daran", präzisierte sie. Vor einem Monat hätte sie allerdings nicht gedacht, hier zu stehen und zu sagen, dass sie mit dem 9. Platz enttäuscht sei. So entsprach der Start in die Saison nicht ihren Erwartungen. Seit dem 4. Rang an der EM in Amsterdam ging es dann aber "extrem aufwärts", machte es "im Training klick".
Insofern konnte sich Büchel nichts vorwerfen. Zudem sind über 800 m mit Caster Semenya (Südafrika), Francine Niyonsaba (Burundi) und Margaret Wambui (Kenia) gleich drei Intersexuelle am Start, die dank einer höheren Testosteron-Produktion gegenüber anderen Frauen bevorteilt sind. Das Trio qualifizierte sich denn auch problemlos für den Final. Dieser Umstand macht die Leistung von Büchel noch wertvoller.
Rio de Janeiro (BRA). Olympische Sommerspiele. Frauen. 800 m. Halbfinals.1. Serie: 1. Margaret Wambui (KEN) 1:59,21. – 2. Serie: 1. Joanna Jozwik (POL) 1:58,93. 2. Melissa Bishop (CAN) 1:59,05. 3. Selina Büchel (SUI) 1:59,35. – Büchel als Gesamt-9. ausgeschieden. – 3. Serie: 1. Caster Semenya (RSA) 1:58,15.
Schweizer 4×100-m-Staffel mit 43,12 im 12. Schlussrang | 18.08.2016
Die Schweizer 4×100-m-Staffel der Frauen hat an den Olympischen Sommerspielen in Rio den Einzug in den Final der besten acht verpasst. Ajla Del Ponte (US Ascona), Sarah Atcho (Lausanne-Sports), Ellen Sprunger (COVA Nyon) und Schlussläuferin Salomé Kora (LC Brühl) belegten in der 2. Vorlaufserie in 43,12 Sekunden Platz 6.
(sda/SwA) Mit 43,12 Sekunden verpassten die Schweizerinnen den Einzug in den Final um 42 Hundertstel. Zufrieden war das Quartett mit seiner Leistung nicht, nachdem es an der EM in Amsterdam die Schweizer Rekordmarke von 42,87 Sekunden erzielt hatte. "Es ist der grösste Wettkampf für einen Sportler, da will man eine Bestzeit laufen", sagte Ellen Sprunger, die sich im Training in Rio noch eine leichte Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. "Wir machten aber das Beste daraus." An der Vorbereitung lag es jedenfalls nicht. Alle vier liefen in Rio nur in der Staffel und hatten zuvor schon in einem Trainingslager in Tenero fleissig geübt.
"Es ist so, wie es ist", sagte Sprunger. Die 30-Jährige, quasi die Mutter des Teams, sah auch Positives. "Die Jungen zeigten, dass sie etwas können. Das wird ihnen für die Zukunft viel bringen, auch Vertrauen."
Tatsächlich besitzen die Schweizerinnen einiges an Potenzial, Del Ponte ist 20, Atcho 21 und Kora 22 Jahre alt. Sprunger dagegen wird nicht mehr in der Staffel laufen. Ob sie weiterhin Siebenkampf macht, liess sie offen.
Steigerung gegenüber London 2012
Die Schweizerinnen bewiesen einmal mehr, dass sie auch gegen internationale Konkurrenz mithalten können. Mit Platz 12 gelang dem Quartett von Swiss Athletics gegenüber London 2012 eine Steigerung. Damals erreichten Michelle Cueni, Mujinga Kambundji, Ellen und Lea Sprunger mit 43,54 Platz 13. An den letzten drei Weltmeisterschaften belegten sie die Ränge 14 (2011), 12 (2013) und 13 (2015).
Facebook, Twitter, ubs-athletics.fans
Swiss Athletics berichtet auf der Verbandswebsite, Facebook und Twitter ausführlich über das Schweizer Team in Rio de Janeiro. Weitere interessante Inhalte wie beispielsweise Social-Media-Beiträge von Athletinnen und Athleten gibt es auf der Leichtathletik-Plattform www.ubs-athletics.fans. Das Schweizer Fernsehen berichtet rund um die Uhr über die Einsätze des gut 100-köpfigen Schweizer Olympiateams.
Link zur offiziellen Website der Olympischen Spiele 2016
Link zur Rio-Website von Swiss Olympic
Link zum Zeitplan mit den Einsätzen der Schweizer Leichtathleten
Quelle: Swiss Athletics