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25
05
2007

Ist es notwendig während des Rennens isotonische Getränke zu sich zu nehmen, oder reicht sogar Wasser aus?

Stuttgarter Zeitung Lauf: Aktuelles vom 25.05.2007 – StZ-Telefonaktion: Nahrungsergänzungsmittel sind nicht notwendig – Die StZ-Telefonaktion rund um das Thema Laufen mit Experten aus den Gebieten Ernährung, Sportmedizin, Trainingslehre und Ausrüstung

By GRR 0

Bei der StZ-Telefonaktion haben die StZ-Experten gestern vielen Menschen helfen können. Zwei Stunden lang beantworteten Gabriele Schilling, Manuel Schmidt und Andreas Nieß die Fragen von Läufern und Rekonvaleszenten. Matthias A. Schmid hat einige Antworten aufgezeichnet.

Ich werde beim StZ-Lauf meinen ersten Halbmarathon bestreiten: Welche Schuhe sind für mich die besten?

Manuel Schmidt (Fachverkäufer bei Sport Scheck): Das lässt sich so generell nicht sagen. Am besten ist, wenn Sie in ein Sportgeschäft gehen und eine videobegleitende Laufanalyse anfertigen lassen, mit deren Hilfe sich die Fußform, die Gangart und das Abrollverhalten feststellen lassen, um gegebenenfalls Fehlstellungen mit in die Entscheidung einfließen zu lassen. Es ist unerlässlich, dass Sie einen Laufschuh kaufen, der individuell angepasst wird. Zudem ist wichtig, dass Sie einen Wettkampfschuh nehmen, der leichter ist als ein Trainingsschuh, bodennaher und so eine bessere Kraftübertragung bietet.

Ist es notwendig während des Rennens isotonische Getränke zu sich zu nehmen, oder reicht sogar Wasser aus?

Gabriele Schilling (Ernährungswissenschaftlerin der AOK Stuttgart): Sie brauchen keine isotonischen Getränke, aber Wasser alleine reicht nicht aus. Am sinnvollsten ist es, wenn Sie Apfel-, Johannisbeer- oder Traubensaft im Verhältnis 1:1 oder 1:2 mit natriumreichem Sprudel verdünnen. Außerdem ist es während des Rennens, beispielsweise bei einem Halbmarathon, notwendig, dass Sie genügend trinken und zusätzlich Kekse oder https://www.stuttgarter-zeitung-lauf.de/Bananen essen, um den Kohlenhydratspeicher aufrechtzuerhalten, ansonsten droht ein Hungerast.

Nach dem Laufen treten bei mir stets Achillessehnenreizungen auf. Was kann ich dagegen tun?

Andreas Nieß (Internist und Ärztlicher Direktor der sportmedizinischen Fakultät an der Universität Tübingen): Es kann die Sehne selbst davon betroffen sein, aber auch eine Reizung des Gleitgewebes oder des Sehnenansatzes vorliegen. Es ist auf jeden Fall ratsam, wenn man sich in Behandlung begibt. Hier können eine geringere Trainingsintensität oder entzündungshemmende Medikamente Abhilfe schaffen. Eine Laufpause von zwei bis drei Wochen kann ebenso helfen, damit die Beschwerden abnehmen. Alternativ kann auf das Radfahren oder Schwimmen umgestiegen werden, damit die Sehne entlastet wird. Vielleicht verschaffen auch Einlagen eine Linderung der Schmerzen, da eventuelle Fußfehlstellungen für die Reizung ursächlich sind.

Was muss ich bei der Laufbekleidung besonders beachten?

Schmidt: Das so genannte Schichtenprinzip sollte stets eingehalten werden. Das bedeutet Funktionsunterwäsche, Laufhemd und -schuhe, gegebenenfalls eine leichte Jacke. Ein gut funktionierender Feuchtigkeitstransport beginnt bei der Unterwäsche, und sollte dort nicht gleich hängen bleiben. Ebenfalls zu empfehlen sind atmungsaktive Laufsocken ohne reibende Naht.

Kann man alleine durch die Ernährung seine Muskulatur aufbauen?

Schilling: Nein, für einen Muskelaufbau ist ein spezielles Training notwendig. Allerdings reicht es dabei völlig aus, sich ausgewogen zu ernähren. Nahrungsergänzungsmittel braucht man nicht. Das heißt konkret: man kann sich allein durch Kohlenhydrate in Form von Nudeln oder Reis, Obst, Gemüse, Milchprodukte, zwei- bis dreimal in der Woche Fisch oder Fleisch und wenig Fett und Süßes ernähren, ohne dabei auf zusätzliche Vitamin-, Eisen- oder Mineralpräparate angewiesen zu sein.

Ich trainiere seit einem Jahr dreimal die Woche jeweils eine Stunde lang. Doch große Leistungsfortschritte sind nicht zu erkennen. Wie kann ich Abhilfe schaffen?

Nieß: Um erkennbare Effekte zu erzielen, ist es sinnvoll, die Trainingsintensität zu verändern und breiter zu fächern. Laufen Sie doch einmal die Woche länger und ruhiger als bisher. Streuen Sie dabei in einer weiteren Einheit zur Abwechslung mal einen Tempolauf (5 x 5 Minuten oder 8 x 3 Minuten) mit höherer Intensität ein, um dann beim dritten Mal wie bisher mit mittlerem Tempo zu laufen.

Ich leide an Bluthochdruck. Kann ich trotzdem an Rennen teilnehmen?

Nieß: Um ganz sichergehen zu können, müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Mit einem Belastungs-EKG oder einem Herzultraschall lassen sich bedenkliche Veränderungen am besten aufspüren. In Abstimmung mit dem Arzt kann dieser dann gegebenenfalls den Bluthochdruck mit speziellen Medikamenten therapieren und in den Griff bekommen.

Artikel aus der Stuttgarter Zeitung,
Freitag, 25. Mai 2007

https://www.stuttgarter-zeitung-lauf.de/
Zeitung Lauf

author: GRR

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