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30
01
2016

dvs-Präsident Prof. Kuno Hottenrott ©Michael Bald

Sportwissenschaftliche Erkenntnisse für die Sportpraxis nutzen – Jahresprogramm der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

By GRR 0

Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat ihr Jahresprogramm 2016 in gedruckter Form vorgelegt. In der 48-seitigen Broschüre sind insgesamt 27 Tagungen mit Terminen und Themen ausführlich beschrieben, die noch bis zum Jahresende in Deutschland zusammen mit einer in Basel (Schweiz) stattfinden.

Die Tagungen richten sich sowohl an Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Sportwissenschaft als auch an Interessierte aus dem organisierten Sport, insbesondere eingeladen sind Verantwortliche aus Vereinen und Verbänden: „Unsere Tagungen sind auch als ein Art Wissensbörse zu verstehen, bei denen neueste Erkenntnisse aus den zahlreichen Anwendungsfeldern der Sportwissenschaft präsentiert werden.

Dabei wollen wir vor allem mit denjenigen ins Gespräch kommen, die solche Forschungsergebnisse in ihren sportlichen Bereichen praktisch umsetzen können“, sagt Jennifer Franz, die Geschäftsführerin der dvs, die ihren Sitz in Hamburg hat.

Zum Jahresauftakt 2016 findet bereits vom 28. bis 31. Januar in Darmstadt die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportphilosophie mit dem Tagungsthema „Kraft, Muskeln und Geschlecht. Performanz muskulärer Körper im Spitzensport“ statt.

Ebenso große Resonanz wie seine beiden Vorgänger zu drohenden Bäderschließungen und zur Inklusion als Herausforderung für die Sportwissenschaft dürfte der 3. Interdisziplinäre dvs-Expert/innenworkshop erzielen, der am 16. Februar in Hamburg zum Thema „Olympischer Spitzensport in Deutschland in der Krise? Denkanstöße aus Sicht der Sportwissenschaft“ stattfindet und von dvs-Präsident Prof. Kuno Hottenrott zusammen mit dem Münchener Trainingswissenschaftler Prof. Martin Lames geleitet wird.

Ganz im Zeichen der bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro steht die 48. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie (im Status gleichgesetzt mit einer dvs-Sektion Sportpsychologie), die das Thema „Spitzenleistungen und Sportpsychologie: Auf dem Weg zu Olympia“ aufgreift; örtlicher Ausrichter der Tagung, zu der ca. 400 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet werden, ist das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelm-Universität Münster, an dem der amtierende asp-Präsident und Gastgeber Prof. Bernd Strauß den Arbeitsbereich Sportpsychologie leitet.

Gleichfalls große Teilnahmeresonanz findet traditionell die Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, die diesmal Ende Mai in Frankfurt/Main stattfinden wird und das Thema „Bildungsforschung im Sport“ mit Vorträgen und in Arbeitskreisen bearbeitet.

Zahlreiche Tagungen der dvs haben einen sportartspezifischen Zugang: Mit „Leichtathletik in Training, Wettkampf und Ausbildung“ beschäftigt sich beispielsweise die dvs-Kommission Leichtathletik in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband auf ihrer Jahrestagung im Juni in Kassel.

Es folgt Ende Juli das 10. Sportspiel-Symposium an der Deutschen Sporthochschule Köln unter dem Motto „Just play it – innovative, internationale Ansätze für Sportspiele“, bevor es Anfang September in Augsburg um „Vielfalt und Vernetzung im Turnen“ geht. Die dvs-Kommission Schwimmen stellt die aktuellen „Ausbildungskonzepte (Bewegen im Wasser) an deutschen Hochschulen und Universitäten“ auf den Prüfstand.

Diese Tagung an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig (früher Deutsche Hochschule für Körperkultur) findet in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), dem Olympiastützpunkt Leipzig, dem Deutschen Schwimm-Verband und der Deutschen Sportjugend statt. Wie in jedem Jahr beschließt die Jahrestagung der Kommission Schneesport (ASH) der dvs Mitte Dezember mit ihrem Fortbildungsangebot in Hirschegg im Kleinwalsertal das Programm.   
 
Im Jahresverlauf kommen weitere auch international ausgerichtete dvs-Veranstaltungen hinzu – sei es der 16. Workshop zur „Methodik und Anwendung der Herzfrequenzvariabiltät“, sei es die 20. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportökonomie (Arbeitskreis Sportökonomie) zu neuesten Entwicklungen von „Arbeitsmarkt und Sport“, sei es über die „Sportbibliothek der Zukunft“ bei der 37. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Sportwissenschaftlicher Bibliotheken (dvs-Kommission BDI) im September in Basel oder sei es ebenfalls im September in Karlsruhe bei der Tagung „Bewegung, Raum und Gesundheit – Wechselwirkungen im Spannungsfeld veränderter Lebensbedingungen und Mobilitäten“, die die dvs-Kommissionen Gesundheit und "Sport und Raum" gemeinsam ausrichten.

Im Oktober dieses Jahres wird die 1976 in München gegründete dvs 40 Jahre alt.

Aus diesem Anlass lädt die dvs am 6. Oktober nach Berlin zu einem Symposium ein. Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) ist eine Personenvereinigung der an sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland in Lehre und Forschung tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Die dvs hat derzeit rund tausend Mitglieder und sieht ihre Aufgabe u. a. darin, Forschung auf allen Gebieten des Sports anzuregen und zu unterstützen. Sie gliedert sich verbandsintern in disziplinenbezogene Sektionen (z.B. zur Trainingswissenschaft, zur Sportsoziologie), in themenbezogene Kommissionen (z. B. zu den Sportspielen, zum Schwimmen) sowie in sog. ad-hoc-Ausschüsse (z. B. derzeit zum Elementarbereich).

In der verbandseigenen Schriftenreihe werden Forschungsergebnisse aus dvs-Veranstaltungen in Buchform publiziert. Die Reihe umfasst aktuell inzwischen rund 250 („gelbe“) Bände; mehr dazu auch im Internet unter: www.sportwissenschaft.de. Das Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2016 ist dort ebenfalls abrufbar, kann aber darüber hinaus als gedruckte Broschüre kostenlos per E-Mail angefordert werden: info@sportwissenschaft.de.

Innerhalb des Deutschen Olympischen Sportbund gehört die dvs zu den Sportverbänden mit besonderen Aufgaben.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

author: GRR

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