
Sportministerkonferenz verabschiedet „Sport bewegt Gesellschaft“ - Prof. Dr. Detlef Kuhlmann ©privat
Sportministerkonferenz verabschiedet „Sport bewegt Gesellschaft“ – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann
Die Konferenz der Sportminister der Länder (SMK) hat auf ihrer 38. Tagung in Gravenbruch bei Frankfurt einstimmig die sog. „Frankfurter Erklärung“ mit dem Titel „Sport bewegt Gesellschaft“ verabschiedet. Darin betont die Sportministerkonferenz ausdrücklich die wichtige gesellschaftliche Bedeutung des Sports und seine unverzichtbaren Leistungen.
Ziel ist es, den Sport offensiver in der Gesellschaft zu positionieren. Dies wird nicht in Konkurrenz zu anderen Politikfeldern gesehen. Vielmehr gilt es, den Sport als Querschnittsaufgabe mit all seinen Kompetenzen und gesellschaftlichen Pluspunkten offensiv darzustellen.
In dem dreiseitigen Papier konzentriert sich die Sportministerkonferenz offensiv und zukunftsgerichtet auf die folgenden Funktionen ihrer Sportförderpolitik, was allein durch das Prädikat „aktiv“ verbal zum Ausdruck kommt. Demnach geht es der SMS wesentlich um die Mitgestaltung einer aktiven Sozialpolitik, einer aktiven Gesundheitspolitik, einer aktiven Bildungspolitik, einer aktiven Integrationspolitik, einer aktiven Friedenspolitik, einer aktiven Wirtschaftspolitik, einer aktiven Entwicklungspolitik und einer aktiven Leistungspolitik im und durch Sport und auf den Handlungsfeldern bzw. mit den Möglichkeiten des Sports.
Zu diesen verschiedenen Politikfeldern werden in der „Frankfurter Erklärung“ jeweils Ziele und Aufgaben kurz skizziert.
Die SMK will sich mit der offensiven Positionierung des Sports gleichsam verpflichten, die ihm zugeschriebenen gemeinwohlorientierten Funktionen weiter zu stärken. Der Sport soll als politisches Querschnittshandlungsfeld nicht in Konkurrenz zu den benachbarten Politikfeldern treten, vielomehr geht es darum, seine Leistungen für diese politischen Handlungsfelder selbstbewusst darstellen.
Weiter heißt es: „Gemeinsam mit den Akteuren in den benachbarten Politikfeldern will die SMK thematisch überschneidende Handlungsfelder mit den je eigenen Kompetenzen bearbeiten, um durch diese Synergien einen Mehrwert im Ergebnis zu erzielen – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und damit einer aktiven Bürgergesellschaft.“
Wörtlich erklärte Hessens Sportminister Peter Beuth als amtierender Vorsitzender der SMS mit Blick auf die „Frankfurter Erklärung“: „Wir alle wissen um die überragende Wirkung des Sports. Er ist das beste Mittel einer aktiven Sozial- und Integrationspolitik. Sport hält gesund und dient der ganzheitlichen Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Sport ist ein Wirtschaftsfaktor, dessen Anteil am Bruttosozialprodukt höher ausfällt, als der Anteil der Versicherungswirtschaft.
Er schafft es mit all seinen Facetten, einerseits eine ganze Nation hinter sich zu vereinen, und er trägt andererseits ganz wesentlich zur Völkerverständigung bei. Ich persönlich setze mich dafür ein, dass dieser Stellenwert des Sports für unsere Zivilgesellschaft anerkannt und als ein unverzichtbarer Teil dieser Gesellschaft wertgeschätzt wird.“
Die Konferenz der Sportminister der Länder hat sich 1977 konstituiert. Die SMS setzt sich aus den für den Sport zuständigen Ministerinnen und Ministern in den Ländern sowie weiteren ständigen Gästen zusammen. Sie dient der Koordinierung der Sportförderung in den Ländern und zur Wahrung der Interessen aller Bundesländer im Bereich des Sports auf nationaler und internationaler Ebene. Sie vertritt die gemeinsamen Anliegen insbesondere bei der Koordinierung der Sportförderung in den Ländern.
Die Sportministerkonferenz arbeitet u.a. mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Bundesinnenministerium, der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder und nach Bedarf mit externen Sachverständigen zusammen. Bei der 38. Konferenz übergab Hessens Sportminister Peter Beuth symbolisch den Staffelstab an seine Amtskollegin Ute Schäfer aus Nordrhein-Westfalen, die ab dem 1. Januar 2015 neue SMK-Vorsitzende sein wird.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse