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20
11
2008

In der Regel findet man einen verschleißbedingten Schaden von Sehne und Gleitgewebe durch eine ungewohnte Belastung wie zum Beispiel bei der Aufnahme einer neuen Sportart.

Sportklinik Hellersen informiert – DIE ACHILLODYNIE – DAS SCHMERZSYNDROM DER ACHILLESSEHNE – SPORTMEDIZIN – Tipps aus Hellersen von Dr. Kay-Uwe Hoffmann

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Die Achillesferse: Ein Begriff aus der griechischen  Mythologie. Die rechte Ferse war die einzige Stelle,  an welcher der Sagenheld Achilleus verwundbar  war. Und auch im Sport ist es oft der Bereich der  Achillesferse, der einen ansonsten fitten Sportler  lahm legt. Bei der Achillodynie handelt es sich um  einen Sammelbegriff unterschiedlicher Erkrankungen  im Bereich der Achillessehne. Dabei kann die  Sehne selbst, aber auch das Gleitgewebe betroffen  sein. Neben Ansatzbeschwerden am Fersenbein  spielen häufig Schleimbeutel und Knochenvorsprünge,  auch Exostosen genannt, eine Rolle.

In der Regel findet man einen verschleißbedingten  Schaden von Sehne und Gleitgewebe durch eine ungewohnte  Belastung wie zum Beispiel bei der Aufnahme  einer neuen Sportart. Trainingsfehler bei  Läufern jenseits des 40. Lebensjahres, die relativ spät  mit ihrem Hobby beginnen, führen häufig über akute Beschwerden zu einem chronischen Krankheitsbild,  was dann wiederum zur Aufgabe der geliebten  Sportart zwingt. Auch falsches Schuhwerk oder eine  Fehlform des Rückfußes mit verlängerter Pronationsphase  beim Laufen kann neben ungünstigem  Trainingsterrain Ursache der Beschwerden sein.

Oft anhaltende Schmerzen

Leitsymptom der Achillodynie ist der in seiner Intensität  belastungsabhängige fersennahe Schmerz.  Zunächst bestehen Anlaufbeschwerden zu Beginn  einer Belastung, später können anhaltende Schmerzen  bei und nach der Belastung auftreten. Die Achillessehne  ist meist verdickt und druckschmerzhaft.
Bei Dehnung, wie beim Treppensteigen und Laufen,  kommt es zu Schmerzen und in weiterer Folge zu einer reaktiven Verhärtung und Verkürzung der  Wadenmuskulatur. Dadurch wird die Sehne weiter  gedehnt und damit der Schmerzkreislauf aufrechterhalten.

Der Arzt stellt durch eine ausführliche Anamnese  und Untersuchung die Diagnose. Eine Ultraschalluntersuchung  (Sonographie) kann manchmal  auch Verdickungen und Bindegewebseinlagerungen als Folge einer Entzündung sichtbar machen. Die kernspintomografische Untersuchung weist häufig  sekundäre Teilrupturen nach. Nicht immer korreliert  der Befund der MRT-Untersuchung mit Veränderungen, wie sie sich dann intraoperativ zeigen. In  der Frühphase sollte die schmerzhafte Sehne konservativ  behandelt werden. Physikalische Maßnahmen  sowie spezielle sensomotorische Einlagen ergänzen  die Therapie. Wie bei jeder akuten Entzündung ist  neben der Applikation von Eis und Salben auch die Einnahme entzündungshemmender Medikamente  hilfreich.

Wir empfehlen hier auch intensive exzentrische  Dehnungsübungen. Untersuchungen haben ergeben,  dass nach drei bis vier Monaten exzentrischer  Kräftigungsübungen die Patienten wieder ihr Lauftraining durchführen können. Radiale Stoßwellentherapie,  Akupunktur und Röntgenreizbestrahlung  kommen mehr bei chronischen Verläufen in Frage.
Manchmal ist dann auch ein operatives Vorgehen  angezeigt. Cortisoninjektionen sind sehr kritisch zu  sehen, da sie oft sekundär die Sehne schädigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Krankheitsbild  der Achillodynie für Arzt und Athlet ein ernstzunehmendes Krankheitsbild darstellt, welches eine Menge Fingerspitzengefühl voraussetzt, um den Sportler wieder ain seine Sportart zu integrieren.
 
Dr. Kay-Uwe Hoffmann
Leitender Arzt der Fußchirurgie Sportklinik Hellersen

SPORTKLINIK HELLERSEN

Quelle: "Wir im Sport", das Magazin des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen

wir im sport

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