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10
01
2009

Insgesamt wird immer wieder bemängelt, dass die Kost nicht abwechslungsreich genug ist. Die betroffenen Athleten beklagen z.B., dass sie nicht zwischen unterschiedlichen warmen Gerichten wählen können, da es kein entsprechendes Angebot gibt.

SPORT UND GESUNDHEIT – Tipps aus Hellersen – LEBENSMITTELANGEBOT IN SPORT- UND TRAININGSSTÄTTEN – Sandra Koksch

By GRR 0

Eine sport(-art-)gerechte Ernährung ist unbestritten ein sehr wichtiger  Baustein für die körperliche Leistungsfähigkeit, der immer noch vielfach  unterschätzt wird. Neben einer erhöhten Energiezufuhr sollte immer auch  die Qualität der Lebensmittel berücksichtigt werden. Sportler, die darauf  angewiesen sind, häufig außer Haus zu essen bzw. auswärts untergebracht  sind, müssen sich darauf verlassen können, dass sie ihren täglichen Nährstoffbedarf  in den Einrichtungen decken können.

Leider haben sie nur  geringe Einflussmöglichkeiten auf das Lebensmittelangebot.

In den Trainingsstätten werden häufig Sportler verpflegt, die unterschiedlich  alt sind, aus verschiedenen Sportarten (z.B. Ausdauer vs. Schnellkraft)  kommen und sich in unterschiedlichen Trainingsphasen befinden.
Es muss sichergestellt sein, dass sich die Sportler nach ihren sportart- und  trainingsspezifischen Bedürfnissen versorgen können. Aus zahlreichen  Beratungsgesprächen, Speiseplänen und Ernährungsprotokollen lässt  sich entnehmen, dass dies in vielen Fällen nicht möglich ist.

Insgesamt  wird immer wieder bemängelt, dass die Kost nicht abwechslungsreich genug  ist. Die betroffenen Athleten beklagen z.B., dass sie nicht zwischen  unterschiedlichen warmen Gerichten wählen können, da es kein entsprechendes  Angebot gibt. Die Möglichkeit, mehrere warme Gerichte anzubieten,  stellt einen zusätzlichen Zeit- und Kostenfaktor dar, der in der  Budgetplanung berücksichtigt werden muss.

Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft

Die Sportler müssen die Möglichkeit haben, an allen Mahlzeiten, die im  Idealfall in Buffet-Form angeboten werden, teilzunehmen. Jeder Sportler  kann so selbst entscheiden, wie viel er wovon ist. Das birgt bei jungen
Athleten zwar eher die Gefahr, das falsche zu essen. Eine engmaschige  Beratung der Sportler und der Köche durch Ernährungsexperten,  die unabhängig von der Lebensmittelindustrie  arbeiten, wirkt dem entgegen.

Athleten  mit hohem Energiebedarf müssen immer die  Möglichkeit haben, sich nachzunehmen. Außerdem
sollten ausreichend Lebensmittel (z.B. Brot, Obst,  Milchprodukte) für Lunchpakete bereit liegen. Sofern
das Budget es zulässt, sollten die Lebensmittel  vermehrt aus ökologischer Landwirtschaft bezogen  werden.

Ein weiteres Problem stellt die sog. Sportlernahrung  dar, Produkte, die von Sponsoren an die Trainingsstätten
geliefert werden. Hierzu zählen Riegel,  Pulver, Getränke usw. Diese Lebensmittel sind  i.d.R mit zu hohen Dosen an Vitaminen und Mineralstoffen  angereichert und werden im Hinblick  auf die Leistungsförderung maßlos überschätzt.

In  vielen Trainingsstätten werden zusätzlich an kleinen  Verkaufsständen Süßigkeiten und fette Snacks  verkauft, auf die häufig zurückgegriffen wird, wenn  das Essen nicht geschmeckt hat. "Die AG Ernährungsberatung an den Olympiastützpunkten" hat  zum Thema einen umfangreichen "Leistungskatalog und Qualitätskriterien für das Verpflegungsangebot  in Einrichtungen des deutschen Spitzensports" herausgegeben, der als Orientierungshilfe  dienen soll. 

Sandra Koksch – Diplom-Ökotrophologin und freie Mitarbeiterin der Sportklinik Hellersen

SPORTKLINIK HELLERSEN

Quelle: "Wir im Sport", das Magazin des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen

wir im sport

author: GRR

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