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22
06
2013

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Sport pro Gesundheit – Der LSB als verantwortungsbewusster Akteur im Bereich der Prävention – Isko Steffan

By GRR 0

Der jetzt vorliegende neue Entwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für ein Präventionsgesetz kam unerwartet, da die Regierungskoalition nach der letzten Wahl bekundete, im Bereich der Prävention andere Wege einzuschlagen, als die Diskussion der drei vorhergehenden Legislaturperioden um ein Präventionsgesetz wieder aufzunehmen.

Die für ein solch grundlegendes Gesetzesvorhaben nur noch kurze Zeit bis zur nächsten Bundestagswahl im Herbst lässt eine Verabschiedung des Gesetzes unrealistisch erscheinen.

Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deshalb sollte sie als vierte Säule neben Kuration, Rehabilitation und Pflege implementiert werden. Einen wichtigen Bereich stellt dabei der Sport dar. Denn sportliche Aktivität wirkt dem weit verbreiteten Bewegungsmangel als Risikofaktor für diverse und mit hohen Behandlungskosten verbundene Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Rückenbeschwerden effektiv entgegen. Regelmäßige Sportausübung wirkt als  Schutzfaktor, zum einen wegen seiner Krankheit vermeidenden Effekte, andererseits aber auch, weil im Sinne der Gesundheitsförderung wichtige Ressourcen wie Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit oder Koordination verbessert werden.

Vor diesem Hintergrund ist sich der LSB als Dachverband des organisierten Sports in Berlin seiner Verantwortung als Akteur im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung bewusst und hat entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen, um den speziellen Anforderungen, die die Sportausübung mit primär präventiver und gesundheitsförderlicher Zielstellung erfordern, gerecht zu werden; so als Vorreiter des bundesweit einheitlichen Qualitätssiegels SPORT PRO GESUNDHEIT.

Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei eine qualifizierte Leitung, was wiederum eine spezielle, auf den Gesundheitssport ausgerichtete Ausbildung erforderlich macht. Dieser Aufgabe stellt sich der LSB, indem er an seiner Sportschule und einige seiner Mitgliedsorganisationen Gesundheitssportübungsleiterinnen und -übungsleiter mit C- sowie B-Lizenz ausbildet.

Neu hinzugekommen ist seit Kurzem auch eine A-Lizenz-Ausbildung zu diesem Bereich, die seit 2013 in Kooperation mit dem Landessportbund Brandenburg angeboten wird und ein Novum in Deutschland darstellt.
Ein weiteres Element sind Audits. Diese dienen nicht in erster Linie der Kontrolle. Vielmehr besteht hierdurch für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter die Möglichkeit, Rückmeldungen von Expertinnen und Experten des Gesundheitssports zu erhalten, um so ggf. die eigene Arbeit noch zu optimieren. Außerdem können auf diese Weise good-practice-Beispiele im Gesundheitssport ermittelt werden.

Im Rahmen der Kampagne "Berlin komm(t) auf die Beine" verfolgt der LSB zusammen mit den Partnern Ärztekammer Berlin, Kassenärztliche Vereinigung Berlin und Berliner Sportärztebund das Ziel, die  Ärzte als Multiplikator für Gesundheitssport zu gewinnen.

Mittlerweile sind ca. 1.600 Berliner Ärztinnen und Ärzte involviert. Im Zentrum der Kampagne steht dabei die Broschüre Gesundheitssport des LSB, die in zahlreichen Arztpraxen an Patientinnen und Patienten ausgegeben wird. Darüber hinaus hat der LSB ein Rezept für Bewegung entworfen, mit dessen Hilfe die Ärzte ihrer Empfehlung für den Gesundheitssport mehr Konkretisierung und Nachdruck verleihen können.

Bei einer Umfrage des LSB unter allen niedergelassenen Berliner Ärztinnen und Ärzten gaben mehr als 90 % der Antworter an, dass sie Qualitätssicherung im Gesundheitssport für "sehr wichtig" oder "wichtig" hielten.

Eine flächendeckende Qualitätssicherung im präventiven Gesundheitssport gibt es in Deutschland bislang jedoch nur unter dem Siegel SPORT PRO GESUNDHEIT!

Es ist somit zusammenfassend festzustellen, dass die Sportverbände bereits über Strukturen verfügen und Vorarbeiten geleistet haben, die ihre Beteiligung an der Konkretisierung und Umsetzung eines Präventionsgesetzes im Handlungsfeld Sport der bereits gelebten Wirklichkeit entsprechend erscheinen lassen.

 

Isko Steffan, LSB-Vizepräsident beim LSB Berlin – SPORT IN BERLIN – April-Mai 2013

author: GRR

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