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Spitzensportförderung im bisherigen Umfang – ein Kampf um Sportarten – Aus einem Interview von Michael Reinsch – FAZ vom 18.3.2024 – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz*
1969 Olympiamedaillen „first“ in der DDR – damals ein Aufschrei in der BRD
Im FAZ-Interview vom 18.3. von M. Reinsch geht es um eine Spitzensport-Agentur mit einem hauptberuflichen Vorstand, der sportfachliche Entscheidungen trifft. Diese sollten rein erfolgsorientiert bewertet werden.
Der Vorstand entscheidet, eine Sportart noch zu fördern, wenn er Potential darin erkennt. Er entscheidet, eine Sportart nicht zu fördern, einen Standort anzuerkennen oder nicht anzuer-kennen.
Entscheidung zwischen unbedingtem Medaillenerfolg, der die Konzentration auf Sportarten wie Kanu und Bahnradsport, auf Bob und Rodel notwendig machen würde, und dem Erhalt einer Vielfalt des Sports.
Man liest weiter: „Wenn ich bei gleichbleibenden Mitteln weiterhin international spitzensportlichen Erfolg haben will, muss ich konzentrieren. Das ist logisch. Dann können einige Sportarten nicht mehr gefördert werden. Oder man will die Breite erhalten. Das wird dazu führen, dass die internationalen Erfolge des deutschen Sports weniger werden. Wenn ich aufhöre, Bester sein zu wollen, davon bin ich überzeugt, habe ich im Spitzensport schon verloren.
Ob ihr Vorbild der DDR-SED-Beschluß von 1969 ist, bitte nicht.
Ein Rückblick – Fakten – Wiederholt sich die Geschichte – Vorbild Klassenfeind
Sie können sich gar nicht vorstellen was das in der DDR-intern ausgelöst hat
„Mit dem in Vorbereitung der Olympischen Spiele 1972 gefassten DDR-Leistungs-sportbeschluß von 1969 wurde die Förderung des Spitzensportes auf die Disziplinen konzentriert, die als medaillenträchtig galten (z. B. Schwimmen, Radsport, Rudern). Mit diesem Beschluss wurden die Ausgaben für den Leistungssport insgesamt erhöht und zugleich aber Sportarten wie Basketball, Hockey, Wasserball, alpiner Skisport und Moderner Fünfkampf aus der Spitzensportförderung herausgenommen.[13] Die Einschnitte für die von den Kürzungen betroffenen Sportverbände waren erheblich. Die Leistungssportler der betroffenen Sportarten wurden in die breitensportlichen Sportgemeinschaften eingebunden und waren danach von der Teilnahme an allen internationalen Wettkämpfen, an denen westliche Sportler teilnahmen, weitestgehend ausgeschlossen“ (Quelle: WIKIPEDIA)
Mit dem Leistungssportbeschluss („Grundlinie der Entwicklung des Leistungssports in der DDR bis 1980“) des SED–Politbüros vom 8. April 1969, bestimmte olympische Sportarten stärker zu fördern. andere aus der Förderung zu streichen sollte bei Olympischen Spielen, insbesondere bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München, erfolgreicher gegen die BRD abgeschnitten werden.
Als förderungswürdig eingestuft wurden (Quelle: WIKIPEDIA)
- die olympischen Sommersportarten:
Boxen, Fechten, Fußball, Gewichtheben, Hallenhandball (Männer), Judo, Kanurennsport, Leichtathletik, Pferdesport (Dressur und Military), Radsport, Ringen, Rudern, Schießen, Schwimmen, Wasserspringen, Segeln, Turnen und Volleyball. - die olympischen Wintersportarten:
Biathlon, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Schlittensport und Nordischer Skisport.
Alle anderen Sportarten mussten eine Reduzierung oder gar eine Einstellung der Förderung hinnehmen, betroffen waren hiervon auch olympische Sportarten:
- Basketball, Eishockey, Hockey, Moderner Fünfkampf, Wasserball und Alpiner Skisport.(Quelle: WIKIPEDIA)
Die nichtolympischen Sportarten wurden generell aus der Förderung entfernt und hatten keine Basis mehr für adäquate Leistungssport-Ausübung. Dies betraf z. B.:
Diese Sportarten wurden aus den besonders geförderten Sportclubs und den Kinder- und Jugendsportschulen ausgegliedert, der internationale Sportverkehr eingeschränkt, die finanziellen Mittel und das Personal zu Gunsten der geförderten Sportarten umgelenkt.[1][2]
Damals ein Aufschrei – heute Vorbild, das kann es doch nicht sein!
Lothar Pöhlitz
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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 18 Jahre DLV – Bundestrainer Lauf