Start zum Probelauf des Nikolauslaufes in Tübingen - Foto: Fabian Knisel
Sogar die Sonne lächelte durch den Hochnebel. 650 Probeläufer beim Nikolaustraining in Tübingen.
Tübingen. Pünktlich zum Fototermin der 27 Zugläufer kam am Sonntagmorgen auf dem Holderfeld, dem Sportgelände des SSC Tübingen, die Sonne raus. Alljährlich trifft sich die Nikolauslauf-Community drei Wochen vorher zum gemeinsamen Training auf der Originalstrecke.
Bestens vorbereitet zeigte sich das 60-köpfige Helferteam um Probelauf-Leiterin Susanne Albus. Pünktlich um 10 Uhr gab Ehrenvorsitzender Wolfgang Amann das Startsignal für die insgesamt 650 Läuferinnen und Läufer, die zuerst eine Einführungsrunde auf dem Fußballplatz drehten, bevor es in homogenen Gruppen auf die gut präparierte Strecke ging, jeweils begleitet von bis zu drei Zugläufern.
Die Zugläufer:innen – Foto: Fabian Knisel
Tony Tomsich von der LAV übernahm die Spitze, begleitet von drei Radlern des RV Pfeil, mit dem Ziel 1:30 Stunden zu laufen. Gleich zu Beginn setzten sich aber zwei regionale Größen im Trail- und Berglauf ab, die miteinander noch etwas ambitionierter zur Sache gingen. Ex-Radprofi Andreas Schindler aus Balingen (45) gewann erst vor 2 Wochen erstmals den Hohenzollern Berglauf, Sascha Chwalek (43) aus Tübingen gewann den Lichtenstein Trail im Sommer und beide wollen es jetzt auch beim Nikolauslauf im Dezember wissen. Sie rannten zusammen knapp unter Viererschnitt pro Kilometer in 1:23 Stunden ins Ziel beim SSC-Clubhaus, wo heiße Gemüsebrühe und 800 Gehr-Brezeln auf die Läufer warteten.
Die 1:45er – Foto: Fabian Knisel
Die Stimmung in den Gruppen war prächtig, aus weiten Teilen Baden-Württembergs kamen sowohl Stammkunden als auch Erstläufer, die die Strecke kennenlernen wollten. Clemens Müller etwa, aus Riedlingen an der Donau, besuchte seine erst seit Oktober in Tübingen studierende und laufende 20-jährige Tochter Jana, um mit ihr in der 1:55er Gruppe zu laufen. Jana will am 4. Dezember zum ersten Mal dabei sein. Stefan Conzelmann, Vorsitzender des TB Cannstatt, lief mit der 1:50er Gruppe und meinte „das, was der Post-SV Tübingen da jedes Jahr auf die Beine stellt, sucht seinesgleichen“. Das DRK-Team war mit zwei Rettungswägen vor Ort, Einsatzleiterin Anna Pegios meldete „keine besonderen Vorkommnisse“.
Gelaufen wurde die im letzten Jahr leicht veränderte Strecke mit nur noch 297 (statt 320) Höhenmetern entlang der Waldorfschule. Dort wurde von der Stadt in den letzten Wochen auch der Weg gerichtet, zum Nikolauslauf soll dort dann alles fertig sein. „Und wenn der Ampelbetrieb auf dem Rittweg Richtung Bebenhausen mit separatem Gehweg mitten auf der Fahrbahn wieder entfernt wird, wäre alles perfekt“, sagte Streckenchef Norbert Wellhäuser. Voraussetzung wäre die Fertigstellung der Straße von Lustnau nach Bebenhausen.
Der Halbmarathon am 04. Dezember ist seit Anfang Oktober mit 3460 Teilnehmern komplett ausgebucht und beliebt wie eh und je – über die Tauschbörse können Startplätze noch getauscht werden. Zusätzlich sind noch 400 virtuelle 10 km Läufer gemeldet – hierfür kann man sich noch weiter anmelden.
Die Tübinger Traditions-Veranstaltung ist -entgegen des aktuellen Trends sinkender Zahlen- seit Jahren immer vollständig ausgebucht, auch in der Coronazeit gabs dank weiterer Formate keinerlei Einbrüche bei den Teilnehmerzahlen.
Weitere Infos unter www.nikolauslauf-tuebingen.de
Gerold Knisel